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Neckar-Cup-Aus für Turnierfavoriten Daniel Altmaier

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Der Deutsche Daniel Altmaier scheitert in Heilbronn bereits im Achtelfinale. Das hat für ihn Folgen, welche die Olympischen Spiele betreffen.

Kräftig gefrustet: Daniel Altmaier war genervt, unterlag am Ende dem starken Polen Maks Kasnikowski trotz Kampfgeist und Satzball mit 2:6, 5:7.
Fotos: Mario Berger
Kräftig gefrustet: Daniel Altmaier war genervt, unterlag am Ende dem starken Polen Maks Kasnikowski trotz Kampfgeist und Satzball mit 2:6, 5:7. Fotos: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Er ist zurück. Er hat sich verändert. Und doch überhaupt nicht. Daniel Altmaier nimmt sich 25 Minuten Zeit, um darüber zu sprechen, was sich alles verändert hat seit seinem Triumph beim Neckar-Cup im Mai 2022 und seinem Debüt für Deutschland im Davis-Cup im Februar 2023. "Ich bin auf jeden Fall ein deutlich stabilerer Spieler", sagte der 25-Jährige, der sich in der Weltrangliste bis auf Platz 47 hochgespielt hat (Oktober 2023).

Aktuell ist er die Nummer 83. Der Weltenbummler hat binnen zwei Jahren Spanisch gelernt, und "seit Dezember habe ich mein Team komplett. Tagtäglich arbeite er "tatsächlich mit sieben, acht Leuten zusammen".

Nach Neckar-Cup-Aus – es bleibt bei einem Oympia-Trio aus Deutschland

Doch auf dem Platz steht der Profi aus Kempen, dessen Freundin in Mexiko lebt und der in Argentinien trainiert, alleine. Es war eine überraschende 2:6, 5:7-Niederlage, die die Nummer eins der Setzliste am Donnerstagabend beim Neckar-Cup gegen den Polen Maks Kasnikowski einstecken musste. Damit ist klar, dass Altmaier wie zuvor schon Maximilian Marterer und Yannick Hanfmann das Ticket für die Olympischen Spiele von Paris in Heilbronn verpasst hat - Deutschland wird im Einzel also lediglich von den ehemaligen Neckar-Cup-Startern Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff und Dominik Koepfer vertreten.

Daniel Altmaier war schon mit gesenktem Kopf vom Platz gestapft, als Maks Kasnikowski seinen Coup erklärte. "Der Schlüssel war mein Aufschlag, er hat mir in vielen kritischen

Alles Gute von der ATP (von links): Hans-Jürgen Ochs, Ahmed Abdel-Azim, Tom Bucher, Mine und Metehan Cebeci sowie Referee Christian Knabe.
Alles Gute von der ATP (von links): Hans-Jürgen Ochs, Ahmed Abdel-Azim, Tom Bucher, Mine und Metehan Cebeci sowie Referee Christian Knabe.  Foto: Berger, Mario

Situationen geholfen", sagte die 20-jährige Nummer 245 der Welt, die vergangene Woche das ITF-Turnier in Kiseljak (Bosnien-Herzegowina) gewonnen hatte und deshalb erst am Montagabend in Heilbronn eintraf. "Ich habe Ruhe bewahrt, einfach weitergemacht. Das ist ein großer Sieg."

Weiter geht es Richtung Rasenklassiker in Wimbledon

Die schmerzhafte Niederlage von Daniel Altmaier ändert nichts an der Zielsetzung des von Konsequenz getragenen Musterprofis mit der eleganten einhändigen Rückhand. Die war am Donnerstagabend nicht das Problem. Es war der Aufschlag (58 Prozent), der 15 Breakbälle zuließ, von denen Kasnikowski vor vollen Rängen und bei einem Hauch von Davis-Cup-Stimmung vier nutzte.

"Mein Ziel ist es, unter den Top 32 der Welt zu stehen", sagte Daniel Altmaier am Tag vor dem Aus. "Denn das macht das Leben schon ein bisschen einfacher." Weil dieser exklusive Zirkel bei den Grand-Slam-Turnieren gesetzt ist. Weiter geht es Richtung Rasenklassiker in Wimbledon, wobei Altmaier erst einmal weiter auf Sand bei den italienischen Challengern in Perugia und Sassuolo spielen wird.

Wenn sich die Gegner sehr, sehr gut kennen

Konnte sich auf seinen Aufschlag verlassen: der Pole Maks Kasnikowski.
Konnte sich auf seinen Aufschlag verlassen: der Pole Maks Kasnikowski.  Foto: Berger, Mario

Zwei interessante Duelle hatte es beim Neckar-Cup am Donnerstagmittag gegeben: Der seit 13 Jahren in Spanien lebende Russe Ivan Gakhov traf auf seinen Trainingspartner Nikolas Sanchez Izquierdo, die gleiche Konstellation hatten die Franzosen Luca Van Assche und Maxime Janvier. Es sei schwierig, wenn man sich in- und auswendig kenne, sagte Gakhov, "es ist oft einfacher, wenn man sich nicht kennt". Beide begannen fehlerhaft. "Ich bin der Glücklichere gewesen, mir gelang das erste Break", sagte der 27-Jährige nach dem 6:3, 6:1-Sieg.

Der 20 Jahre alte Luca Van Assche hatte wesentlich mehr Mühe, vor allem beim außergewöhnlichen Matchball: Erst beim 36. Schlag unterlief Geoffrey Blancaneaux ein Fehler, der Ball landete nach 70 Sekunden Hin und Her seitlich im Aus. "Das war ein echt hartes Match", sprach Luca Van Assche, der belgische und italienische Wurzeln hat und wurde von seinem Coach nach dem 2:41 Stunden dauernden Match auf Trainingscourt Nummer vier beordert. Von nichts kommt nichts.

Luca Van Assche spielt heute gegen Maks Kasnikowski um den Einzug ins Halbfinale, zudem Henri Squire, der die deutsche Fahne hochhält, gegen den Schweizer Alexander Ritschard. "Wir kennen uns gut", sagte der Deutsche. "Er ist wie ich ein guter Aufschläger, der aggressiv spielt, die Partie dominieren will."

 

 
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