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Rugby 2. Bundesliga 
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Liga-Reform bereitet der Sport-Union Neckarsulm Abstiegssorgen

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Nach dem Rückzug von zwei Teams ist Neckarsulm Tabellenletzter der Zweitliga-Südstaffel. Knappe 42:45-Niederlage zum Heim-Abschluss gegen Unterföhring schmerzt doppelt. 

Unterföhrings Valentin Dressnandt (Zweiter von links) versucht Neckarsulms Joe Laudage (am Ball) zu stoppen.
Unterföhrings Valentin Dressnandt (Zweiter von links) versucht Neckarsulms Joe Laudage (am Ball) zu stoppen.  Foto: Kunz, Christiana

 Das deutsche Rugby gibt in diesen Tagen mal wieder ein zweifelhaftes Bild ab. Dabei soll eine Ende März beschlossene große Liga-Reform im Jahr des 125-jährigen Bestehens des Deutschen Rugby-Verbands die Bundesliga endlich attraktiver und lukrativer machen.

Gewissheit über die Ligazugehörigkeit gibt es erst Ende Juni 

Für Zweitligist Sport-Union Neckarsulm könnte die Neustrukturierung im ungünstigsten Fall jedoch den Abstieg bedeuten. Insofern tat die unglückliche und unnötige 42:45 (14:33) Niederlage im letzten Saison-Heimspiel am Samstag gegen den RC Unterföhring doppelt weh. Mit einem Sieg hätten die Unterländer nämlich am letzten Spieltag beim Heidelberger TV noch die Chance gehabt, auf den sechsten Platz zu springen, der voraussichtlich den sicheren Klassenerhalt bedeuten würde.

„Gewissheit gibt es erst am 29. Juni, wenn der letzte Spieltag absolviert ist. Zurzeit kommt es einem Blick in die Glaskugel gleich“, sagt Sven Neubert. Der ehemalige Abteilungsleiter der Sport-Union und Mitglied im Rugby-Bundesliga-Ausschuss (RBA) hat am Montag in einer Rundmail dem Team die möglichen Szenarien dargestellt. Sein Fazit: „Es liegt alles nicht mehr in unseren Händen.“

Eingleisige 1. Bundesliga soll nationales Aushängeschild werden 

Klar ist, dass die bislang zweigeteilte Bundesliga in der nächsten Saison einheitlich mit zehn Mannschaften gespielt wird. Sie soll ein echtes nationales Aushängeschild werden. Von den bislang 16 Erstligisten müssen also mindestens sechs absteigen. Bereits fest stehen der Berliner BSV 1892 und der RSV Köln. Doch selbst die Verlierer der Viertelfinals um die Deutsche Meisterschaft, die in zwei Wochen ausgespielt werden, müssen sich in einer Qualifikationsrunde mit den Zweitliga-Meistern und den Vorletzten der Bundesliga-Staffeln den Klassenerhalt erst verdienen.

Die Krux für die Sport-Union besteht darin, dass es nächste Saison zwei Zweitliga-Staffeln mit je acht Teams geben soll. Auf den ersten Blick scheint das kein Problem. Die ohnehin nur aus vier Teams bestehende Nord/Ost-Staffel war nach dem Rückzug des SV Ricklingen sogar auf drei geschrumpft. Von den neun Süd/West-Teams haben es nur sieben ins Ziel geschafft. Die zweiten Mannschaften des SC Frankfurt und des Münchner RFC haben zurückgezogen, hätten in der neuen 2. Bundesliga 2025/2026 aber ohnehin nicht mehr spielen dürfen.

Dadurch ist die Sport-Union nun aber Tabellenletzter, muss zittern und auf möglichst wenige Absteiger in die Südstaffel sowie einen Aufstieg von Zweitliga-Meister RC Rottweil hoffen. Festgelegt wurde zumindest, dass am Ende dieser Saison kein Team aus der 3. Liga aufsteigen darf.

Gedrehtes Spiel am Ende doch noch verloren 

„Das ist richtig bitter für uns. Gerade am Samstag war wieder richtig Zug drin. Wir hatten 26 Spieler zur Verfügung, vier standen also nicht einmal im Kader“, sagte Marcel Kapolla. Der frühere Kapitän und Abteilungsleiter spielte gegen Unterföhring stark, legte selbst zwei Versuche und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Sport-Union nach verschlafenem Beginn und einem 7:33-Rückstand (35. Minute) die Partie zum 42:38 (73.) drehte. Auch der nach langer Verletzungspause zurückgekehrte Janis Schumacher krönte sein Comeback gleich mit einem Versuch (67.).

Eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung bescherte jedoch den Gästen in der Schlussphase noch einmal Ballbesitz in aussichtsreicher Position, den Robbie Johnston zu einem Versuch mit anschließender Erhöhung von Felix Rau und damit zum knappen Auswärtserfolg nutzte. „Es war echt ein Herzinfarkt-Finale, leider mit dem schlechteren Ende für uns“, sagte Marcel Kapolla.

Untereisesheim soll auf Dauer die Heimstätte bleiben 

Die zahlreichen Zuschauer auf dem Sportgelände in Untereisesheim – darunter auch eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Durtal – kamen jedenfalls auf ihre Kosten. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit wird die Sport-Union Neckarsulm ihre neue Heimstätte in der nächsten Saison beibehalten. „Hier haben wir beste Bedingungen für Training und Spiel“, sagte Sven Neubert.

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