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Ilsfelder Reitturnier lockt mit Superlativen

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Drei Tage großer Dressur- und Springsport an der Schozach - Sven Schlüsselburg darf beim CHIO in Aachen starten.

Von Lars Müller-Appenzeller
Vorjahressiegerin im Großen Preis: Charlotte Bettendorf.
Foto: Archiv/Veigel
Vorjahressiegerin im Großen Preis: Charlotte Bettendorf. Foto: Archiv/Veigel  Foto: Veigel

Das sind die Superlative der Saison im Pferdesportkreis Franken: Von Freitag bis Sonntag gibt es beim 69. Ilsfelder Reitturnier 1400 Nennungen, sind an den drei tollen Tagen 400 Reitsportler mit 1000 Pferden am Start, es werden 28 Prüfungen geboten, darunter sechs S-Springen und vier S-Dressuren. Dieter Melwitz, der Erste Vorsitzende des ausrichtenden RV Ilsfeld, freut sich und sagt: "Es wird hochinteressant." Weil es Neues gibt. Zudem gehaltvolle Teilnehmerfelder. Und große Namen - einer davon kommt aus Ilsfeld.

Startgenehmigung für das weltbeste Turnier

Das Jahr 2018 ist für Sven Schlüsselburg vom Pferdeleistungszentrum Engelsberg und seinen Bud Spencer bisher schlichtweg sensationell verlaufen. Der Ilsfelder startete bei den drei Nationenpreisen in Abu Dhabi (Arabische Emirate), La Baule (Frankreich) und am Wochenende in Twente (Niederlande) für Deutschland; vor knapp zwei Wochen landete das Duo bei den deutschen Meisterschaften auf Platz fünf, verpasste knapp eine Medaille. Und seit Dienstag hat es der 37-Jährige Schwarz auf Weiß: Sven Schlüsselburg und Bud Spencer haben die Startgenehmigung für den CHIO in Aachen bekommen, gehören zu den besten zwölf deutschen Springreitern: "Es ist ein absoluter Traum, das alles erleben zu dürfen", sagt der Shootingstar der Szene.

Klar, der zehnjährige Wallach wird die drei Wochen bis zum bedeutendsten Reitsportturnier der Welt geschont, geht nicht in Turnieren. "Bud Spencer bleibt aber natürlich im Training", sagt Sven Schlüsselburg, der beim Heimturnier auch ohne sein bestes Pferd um Siege mitreiten will. Zweimal gewann er bereits den Großen Preis, den krönenden Abschluss des Turniers am Sonntagnachmittag der Kategorie zwei Sterne . "Für einen Ilsfelder ist das Ilsfelder Turnier etwas ganz Besonderes", sagt Schlüsselburg. "Ich genieße es, zu Hause zu reiten, mal nicht weit fahren zu müssen." Einfach Spaß wolle er haben - und trotzdem gerne erfolgreich sein.

Lindners Generalprobe für Dressur-EM

Große Kulisse, großer Sport: Bei den deutschen Meisterschaften kürzlich in Balve sind der Ilsfelder Sven Schlüsselburg und Bud Spencer auf Platz fünf gelandet, haben knapp eine Medaille verpasst. Jetzt steht das Heimturnier an.
Foto: imago images/DeFodi
Große Kulisse, großer Sport: Bei den deutschen Meisterschaften kürzlich in Balve sind der Ilsfelder Sven Schlüsselburg und Bud Spencer auf Platz fünf gelandet, haben knapp eine Medaille verpasst. Jetzt steht das Heimturnier an. Foto: imago images/DeFodi  Foto: Ralf Treese/DeFodi.eu, via www.imago-images.de

Sven Schlüsselburg ist nicht der einzige Ilsfelder, der dieses Jahr für Schwarz-Rot-Gold reitet. Die ebenfalls in Ilsfeld groß gewordene und für den TSV Weinsberg startende Ann-Kathrin Lindner wurde am Wochenende mit Sunfire für die Dressur-Europameisterschaften der U 25 nominiert, die in einem Monat in Italien stattfinden. Die 22-Jährige hatte im Vorjahr in Ilsfeld ihr Goldenes Reitabzeichen überreicht bekommen und war in der wichtigsten Dressur-Prüfung, dem Kurz Grand Prix, Zweite geworden.

"In der Dressur haben wir viele neue Gäste", sagt Dieter Melwitz, der sich über 70 Nennungen in der S*-Dressur am Samstag (9.45 Uhr/13.30 Uhr) freut. Die 40 Nennungen für die anschließende Drei-Sterne-S-Dressur (17.15 Uhr) sei für Baden-Württemberg rekordverdächtig.

Bettendorf ist nun Ilsfelder Familienmitglied

Neue Kundschaft spreche auch das neue S*-Springen am Samstag (17 Uhr) an, das die dritte und letzte Qualifikation für die baden-württembergischen Amateurmeisterschaften ist. Der beste Springreiter Baden-Württembergs ist auch am Start: Zumindest gewann Andy Witzemann (PS-Team Winterlingen) die vergangenen beiden Jahre zumindest das traditionsreiche Hallenchampionat in der Stuttgarter Schleyerhalle. Und auch die Titelverteidigerin des Großen Preises sattelt wieder: Die Luxemburgerin Charlotte Bettendorf, die nach ihrer Vermählung mit RV-Mitglied Jan Müller nun zur Ilsfelder Familie gehört. Sie hatte vor einem Jahr vier der fünf S-Springprüfungen gewonnen.

Beim Pfingstturnier kürzlich in Wiesbaden war sie im Vier-Sterne-Grand-Prix Zweite geworden. "Sie ist extrem erfolgreich", sagt Dieter Melwitz, "auch auf großen internationalen Turnieren." Ja, es wird drei Tage lang hochinteressant, das Turnier in Ilsfeld ist der Superlativ im Pferdesportkreis Franken.


"Ich hoffe, dass es doch noch ein bisschen kühler wird", sagt Dieter Melwitz, der Erste Vorsitzende des RV Ilsfeld. Doch das wird wohl nichts: Während des 69. Ilsfelder Reitturniers werden bis zu 37 Grad am Sonntag erwartet. Wie auch immer. "Wir betreiben einen Outdoorsport", sagt Dieter Melwitz, "das Wetter können wir nicht beeinflussen." Die Hitze sei ohnehin eher ein Problem für die Zwei-, nicht die Vierbeiner. "Den Pferden macht die Hitze nicht viel aus", versichert der Ilsfelder Springreitprofi Sven Schlüsselburg.

 

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