Stimme+
Triathlon
Lesezeichen setzen Merken

Heilbronner Triathlon-Leuchtturm soll wieder leuchten

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Der frühere Challenge-Wettkampf, dessen dauerhaftes Ende im Zuge der Corona-Krise im vergangenen Mai gekommen war, wird künftig unter anderem Namen vom Sportart-Verband DTU veranstaltet. Weltklasse-Athleten sollen weiterhin in Heilbronn starten.

Sebastian Kienle bei einem seiner Triumphe in Heilbronn. 
Foto: Veigel
Sebastian Kienle bei einem seiner Triumphe in Heilbronn. Foto: Veigel  Foto: Veigel

Es ist ein mutiger Schritt in sehr schwierigen Zeiten. Darauf weist Oberbürgermeister Harry Mergel ganz zum Schluss der Pressekonferenz nochmal in deutlichen Worten hin. Ein Leuchtturm der Sportstadt Heilbronn, der in Trümmern am Boden zu liegen schien, soll wieder leuchten.

Nicht irgendwann, sondern schon im kommenden Jahr. Trotz der Coronavirus-Pandemie mit all ihren Einschränkungen, trotz der finanziellen Schwierigkeiten, in denen zahlreiche Unternehmen als potenzielle Sponsoren stecken. Aber "der Triathlon in Heilbronn lebt weiter", das haben die neuen Macher am Donnerstagnachmittag selbstbewusst verkündet.

Der frühere City-Triathlon, der dann zur Challenge Heilbronn wurde, bevor die veranstaltende GmbH finanziell zusammengebrochen ist, soll auch und gerade als Spitzensport-Event im Jahr 2021 wieder durchgeführt werden. Für Breitensportler ebenso wie als nationales Vorzeige-Rennen mit Weltklasse-Triathleten am Start.

Harry Mergel freut sich über die neue Zusammenarbeit mit der Deutschen Triathlon Union, dem nationalen Verband, der mit einer Tochtergesellschaft als Veranstalter auftreten will.

Der Ironman-Weltmeister war in Heilbronn am Start, gleich bei erster Gelegenheit nach seinem Triumph im Oktober 2014 beim mythenumrankten Klassiker auf Hawaii. Sebastian Kienle vom Tri-Team Heuchelberg, ein gerne gesehener Vielstarter in Heilbronn, war auch im Juni 2015, als der vormalige City-Triathlon erstmals als Teil der namhaften Challenge-Serie ausgetragen wurde, dabei – und wurde Vierter auf der Mitteldistanz. Damit ist viel gesagt über die Qualität des Heilbronner Wettbewerbs, der seit der ersten Austragung im Jahr 2010 ganz schnell zu einem Leuchtturm für Heilbronn und für den deutschen Triathlonsport geworden war – bis dann im vergangenen Mai mit großem Getöse das Aus kam.

Zu groß, so hieß es von der CTH Sport & Event GmbH, seien die Finanzlöcher in der Folge der Corona-Krise. In einer Mail an die "Partner & Freunde der Challenge Heilbronn" hatten die Veranstalter Kai und Rik Sauser den Schlussstrich gezogen. "Gejammert haben wir bereits genug und die allgemeine Lage müssen wir euch auch nicht mehr erklären. Deshalb halten wir uns in dieser Nachricht an die extrem harten und nüchternen Fakten." Schluss. Aus. Vorbei. Nicht nur für das Corona-Jahr 2020, sondern grundsätzlich.

Noch vieles unbekannt

Aber es gibt dann doch eine Zukunft. Noch ist öffentlich kein Termin bekannt, an dem der Heilbronner Triathlon 2021 durchgeführt werden soll. Noch gibt es für die Veranstaltung keinen Namen. Noch gibt es offenbar auch kein bis in die Details gesichertes Budget.

Derzeit, so hieß es, würden "sehr positive Gespräche" mit möglichen Sponsoren geführt. Jörg Ullmann, der Geschäftsführer der gemeinnützigen DTU-Veranstaltungsgesellschaft, sprach von "unterschiedlichen Interessenten". Er sei jedenfalls "sehr, sehr optimistisch", dass die Kosten zu refinanzieren seien.

Als Garanten für den Geist des Neustarts standen in Christoph Troßbach und Erich Hoffmann Gründerväter parat, die 2010 den ersten Triathlon "mitten in der Stadt" hochgezogen hatten. Ihr Herzblut sollte nicht vergeblich geflossen sein – deshalb nun also der "Zukunftstriathlon", von dem Harry Mergel sprach.

Sportliches Niveau halten

Die Ziele sind hoch. "Wir haben nicht unbedingt vor, kleiner zu werden", sagte Jörg Ullmann. In Heilbronn sei "das Who is Who der deutschen Spitzen-Triathleten am Start" gewesen. "Dieses sportliche Niveau wollen wir halten."

"In den nächsten Wochen" soll es konkretere Informationen geben, auch zum Anmelde-Start. Als sich im Mai die bisherige Veranstalter-GmbH der Insolvenz zuneigte, waren die bereits bezahlten Startgelder sehr vieler Triathleten futsch gewesen. Matthias Zöll, der Geschäftsführer der DTU, versprach nun, es gebe "Mittel und Wege, dem vorzubeugen".

Der Imageschaden vor einigen Monaten war immens. Jetzt soll es einen Neustart im Zeichen des Vertrauens geben. Dafür steht auch OB Harry Mergel. Als Werberedner für den Leuchtturm, mit dem vollen Bewusstsein eines "mutigen Schritts".

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben