Stimme+
2. Regionalliga
Lesezeichen setzen Merken

Heilbronner Hockeyherren haben den Klassenerhalt selbst auf dem Schläger

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Dem Aufsteiger TSG Heilbronn fehlt noch ein Zähler zum Klassenerhalt in der vierthöchsten Spielklasse. Den zu holen, das wird schwierig. 

Enges Duell: Heilbronns Tom Strating (links) kämpft mit Alexander Wengert und David Müller um den Ball. Laurens Meurer (rechts) mischt auch mit.
Enges Duell: Heilbronns Tom Strating (links) kämpft mit Alexander Wengert und David Müller um den Ball. Laurens Meurer (rechts) mischt auch mit.  Foto: Seidel, Ralf

Wie unterschiedlich Emotionen nach der Schlusssirene doch ausfallen können. Am Samstagnachmittag ließen die Regionalligaspieler der TSG Heilbronn die Schultern hängen. Die Blicke waren nach dem bitteren 2:3 gegen den Bietigheimer HTC aufs Kunstrasengrün fixiert. 24 Stunden später folgte nach dem überlebenswichtigen 5:1 bei Schlusslicht TSV Grünwald befreiter Jubel. „Da war schon viel Erleichterung dabei“, sagte Trainer Sven Lindemann. Erleichterung, den Klassenerhalt am finalen Spieltag, am nächsten Samstag (18 Uhr) auf der eigenen Anlage gegen den Mannheimer HC II zu sichern.

Knifflige Ausgangslage für Heilbronn

Die Konstellation am letzten Spieltag am Samstag ist für Heilbronn knifflig. Denn der TSV Mannheim hat zwar drei Punkte Rückstand auf die TSG-Herren, jedoch das deutlich bessere Torverhältnis und den leichteren Kontrahenten. Heißt: Heilbronn braucht gegen den Mannheimer HC II mindestens ein Unentschieden, um sicher Drittletzter zu sein. Die letzten zwei Teams steigen ab, das steht bereits fest. Der TSV Mannheim trifft am Samstag auf Schlusslicht und Absteiger TSV Grünwald. „Da brauchen wir gar nichts als Sieganreiz für Grünwald aussetzen“, sagt Sven Lindemann. Denn fremde Hilfe ist sehr unwahrscheinlich.Aufsteiger Heilbronn muss es selbst regeln in Sachen vierte Liga, hätte dies schon am Wochenende tun können.

Ein Punkt am Samstag im Lokalduell gegen Bietigheim hätte ja bereits genügt, um aus allen Rechenspielen raus zu sein. Doch wie schon so oft in dieser Saison dominierte die junge TSG-Mannschaft das Spiel, hatte viel mehr Ballbesitz, wusste damit aber vor dem gegnerischen Tor nichts anzufangen. Individuelle Fehler führten zum 0:2-Rückstand nach 20 Minuten. Heilbronn traf nur durch Moritz Wiesemann (21./Siebenmeter). Beim 1:3 nach 41 Minuten sahen die jungen Heilbronner erneut alt aus. „Wir machen zu viele Fehler, die bestraft werden“, erkannte auch Fabian Kraske.

Weil zwei Heilbronner Tore zurecht nicht zählten, gelang nicht mehr als das 2:3 durch Tim Schnizer (45.). Einer ragte am Samstag bei den Heilbronner heraus, nicht nur, weil Laurens Meurer 1,95 Meter groß ist. Als Abwehrboss dirigierte der langjährige Frankfurter Bundesligaspieler am Samstag die jungen Teamkollegen lautstark. „Ab und an muss man die mal wachrütteln“, sagte Meurer, der sich hinterher die Youngster schnappte, die Niederlage mit ihnen analysierte und sie aufbaute.

Bloß nicht mit dem Abstieg verabschieden

Aus einem längeren Meurer-Engagement wird berufsbedingt nichts. Meurer wohnt in Limburg, 200 Kilometer von Heilbronn entfernt. Für sechs Rückrundenspiele hilft er mit einem klaren Ziel aus. „Ich will hier nicht als Absteiger gehen“, sagt er. Dafür war das 5:1 bei Schlusslicht Grünwald am Sonntag essenziell. Daniel Kober wurde mit einem Dreierpack zum Mann des Tages. „Das tut ihm gut, weil er schon länger nicht mehr getroffen hatte“, sagte Sven Lindemann. Kapitän Moritz Wiesemann und Tim Schnizer sorgten in München für die weiteren Tore. Anders als am Tag zuvor lastete der Ergebnisdruck nicht zu sehr auf den Schultern der Heilbronner. „Die Jungs haben die Tabellenkonstellation ausblenden können“, lobte Lindemann.

Das wird mit Blick aufs letzte Saisonspiel und den einen Punkt, der noch her muss, allerdings schwierig. Am Samstag wartet mit dem Tabellenzweiten „eine große Herausforderung“, wie es der Trainer formuliert. Das Hinspiel ging Mitte Mai mit 2:6 deutlich verloren. Zusammen mit dem 1:7 beim Münchner SC II hat diese Niederlage das Heilbronner Torverhältnis (-11) arg ramponiert. Am Samstagabend könnte genau das über Wohl (Ligaverbleib) und Weh (Abstieg in die Oberliga) entscheiden. 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben