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Goldenes Programm beim Reitturnier in Ilsfeld

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Beim größten Reitturnier in der Region bekommt Springreiter Pascal Lindner das Goldene Reitabzeichen verliehen. Dass es dazu kommt, hat viel mit dem richtigen Timing zu tun.

So war es vor einem Jahr: Pascal Lindner und Uljanka bleiben im Stechen des Großen Preises von Ilsfeld fehlerfrei und belegen damit Platz drei. Am Samstag kommt ein weiterer besonderer Moment.
Foto: Archiv/Seidel
So war es vor einem Jahr: Pascal Lindner und Uljanka bleiben im Stechen des Großen Preises von Ilsfeld fehlerfrei und belegen damit Platz drei. Am Samstag kommt ein weiterer besonderer Moment. Foto: Archiv/Seidel  Foto: Ralf Seidel

Es sind Festtage von Freitag bis Sonntag in Ilsfeld. Für den Reiterverein, weil beim 72. Ilsfelder Reitturnier feste angepackt werden muss. Für die Reitsportfamilie und die Zuschauer, weil sie 34 Prüfungen geboten bekommen, darunter drei schwere Springen und fünf schwere Dressuren - das gibt es in der Region sonst nirgends mehr. Und diesmal sind es vor allem für Pascal Lindner Festtage. Denn der 29-jährige Springreiter bekommt am Samstag (15 Uhr) das Goldene Reitabzeichen verliehen. Ein Projekt, das sich für den bei Bosch als Automobilentwickler angestellten Amateur im Laufe von zehn Jahren entwickelt hat. "Von Anfang an" war für ihn klar: "Wenn ich es schaffe, dann muss die Verleihung zu Hause in Ilsfeld sein."

Beim Reitsport kommt es aufs Timing an, das Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier. Das Timing hätte bei Pascal Lindner vom RV Ilsfeld nicht besser sein können: Es dauert eine Weile, bis Reiter die To-do-Liste fürs Goldene Reitabzeichen abgehakt, die zehn Siege bei S*-Prüfungen zusammen haben - sowie den Sieg bei einem Zwei-Sterne-Springen. "Dieser Zwei-Sterne-Sieg ist eine Riesenhürde", sagt Lindner, "weil da stets auch Profis am Start sind." Zumal Uljanka aus dem Stall des Leingarteners Jürgen Kurz nicht die Allerschnellste ist. Doch Anfang Juni tat sich in Stutensee-Spöck ein Türchen auf. Rechtzeitig vor dem Heimturnier.

Der schönste zweite Platz in Lindners Reiterleben

Zum 75-jährigen Bestehen des RV Spöck wurde erstmals ein Drei-Sterne-Springen ausgeschrieben - eine Treppchenplatzierung dieser Kategorie ersetzt einen Zwei-Sterne-Sieg. Es war der schönste zweite Platz in Pascal Lindners Reiterleben, es war der letzte Haken.

Sieger wurde übrigens Markus Kölz aus Winnenden mit Dornadello - das Duo vom PSV Burkhardshof ist Titelverteidiger beim Großen Preis von Ilsfeld, der am Sonntag um 16 Uhr beginnt. Vor einem Jahr Dritter: Pascal Lindner mit Uljanka. Damals Zweiter: Sven Schlüsselburg mit Viceversa de la Roque.

Der 42-jährige Ilsfelder, der für seinen eigenen Verein, das Pferdeleistungszentrum Engelsberg startet und nach wie vor auch international unterwegs ist, startet auch wieder beim Heimspiel. "Großes Lob und Glückwunsch an Pascal, das Goldene Reitabzeichen schaffen nicht viele", sagt Sven Schlüsselburg. "Solche besonderen Momente sollte man richtig feiern. Ich freue mich für meinen Kollegen."

Alle, die ihm lieb und teuer sind, hat Lindner nach Ilsfeld eingeladen

Pascal Lindner will seine Freude teilen: "Alle, die mir lieb und teuer sind, habe ich eingeladen. Auch die Besitzer aller Pferde, mit denen ich ein S-Springen gewonnen habe, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben." Und natürlich werden seine Eltern und seine Schwester dabei sein. Auch die Dressurreiterin Ann-Kathrin Lindner, die selbstverständlich am Wochenende beim Heimturnier satteln wird, hatte ihr Goldenes zu Hause in Ilsfeld entgegengenommen, mit 21 Jahren. 2018 war das. Dieter Melwitz, Vorsitzender des RV Ilsfeld, betont: "Geschwister mit dem Goldenen Reitabzeichen - das ist etwas Besonderes."

Und so schließt sich ein Kreis: Schließlich betreiben die Ilsfelder an den drei Turniertagen von früh bis spät mit permanent 50, 60 Helfern im Einsatz diesen Aufwand, um "unseren Reitern Startmöglichkeiten zu bieten", so Dieter Melwitz, "von der A- bis hoch zur S-Prüfung, im Springen und in der Dressur".

Auch deshalb wurde die Ausschreibung verändert, gehört der Freitag nun den jungen Pferden und eher den Reitern aus der Region. "Ich finde das super", urteilt Sven Schlüsselburg, "das Turnier ist schön eingeteilt." Mit wem er im Großen Preis antritt, ist noch nicht klar. Auch Pascal Lindner hält sich bedeckt. Klar ist nur, dass Uljanka dieses Wochenende pausiert. Um für die nächste Schleyer-Hallen-Qualifikation fit zu sein - auch wenn nach zehn langen Jahren das Goldene Reitabzeichen geschafft ist, gehen die Ziele nicht aus.

Acht S-Prüfungen

Das Programm ist gewaltig: Von Freitag bis Sonntag wird beim RV Ilsfeld ab 8 Uhr geritten. In den 34 Prüfungen werden 25 000 Euro Preisgeld ausgeschüttet. Höhepunkte sind die Dressur- und Sprung-Qualifikationen zum Nürnberger-Burgpokal der Junioren am Sonntag sowie die acht S-Prüfungen mit dem Kurz-Grand-Prix in der Dressur (Sonntag, 14 Uhr) und dem Großen Preis der Springreiter (Sonntag, 16 Uhr). lm

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