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Ein blaues Schleifchen für die dreijährige Leni

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Christiane Bader vom RV Ilsfeld wird beim Dressurturnier in Bad Friedrichshall Vierte − Der Sieg geht wie 2019 an Happy Harley.

Elegant: Christiane Bader und A la Bonheur haben beim Dressurturnier des RV Bad Friedrichshall eine Schleife für Platz vier angesteckt bekommen.
Foto: Ralf Seidel
Elegant: Christiane Bader und A la Bonheur haben beim Dressurturnier des RV Bad Friedrichshall eine Schleife für Platz vier angesteckt bekommen. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Hilton ist ein Hingucker, bekannt wie ein bunter Hund. Hilton ist Maskottchen des 50. Turniers des Reitervereins Bad Friedrichshall und Schleifchenpony: Hilton trägt am Sonntagnachmittag die bunten Schleifen für die Platzierten in das Dressurviereck. Acht Reiterinnen und Reiter strahlen, vor allem Jerome Schaack (PSG Martinushof Zeutern), der mit Happy Harley die schwerste Prüfung des Dressurturniers der Klasse S* mit 69,744 Prozent gewonnen hat, und Christiane Bader. Die 35-Jährige vom RV Ilsfeld hatte eineinhalb Stunden zuvor gesagt: "Es wäre ein Highlight, wenn meine Tochter ein Schleifchen abholen könnte." Hat geklappt: Die stolze Mutter und A la Bonheur wurden für Platz vier (67,051 Prozent) geehrt, die drei Jahre alte Leni durfte auf dem Heimweg nach Besigheim-Ottmarsheim eine blaue Schleife mitnehmen.

Zwei Reiterinnen aus der Region hatten sich dem Höhepunkt des Jubiläumsturniers wie 20 weitere Paare gestellt. Paulina Lou Herrmann ärgerte sich nach ihrem Auftritt mit Balko. Der Wallach galoppierte gleich zu Beginn der Prüfung los − was er nicht sollte. "Das sind einfach verschenkte Punkte", klagte die 22-Jährige aus Bietigheim-Bissingen, die für den RC Güglingen startet. Sie war das erste Mal beim Turnier am Kocherufer − und wie Balko "überhaupt nicht" vorbereitet auf das spezielle Viereck: "Er ist glotzig, spannig", sagt Paulina Lou Herrmann über ihren (zu) neugierigen Sportsfreund. Mit 62,350 Prozent wurde es auf der unruhigen Anlage, an der ein vielbefahrener Radweg vorbeiführt, Platz 13. Schwamm drüber: Das Saisonziel ("S-Platzierungen") sei schon kürzlich in Monrepos und Sindelfingen erreicht worden.

Christiane Bader kennt das Turnier bestens, sie fahre immer gerne nach Bad Friedrichshall: "Ich habe hier schon gewonnen", sagt die Pferdewirtschaftsmeisterin. Als sie ein paar Minuten nach ihrem Ritt auf dem Handy den Zwischenstand prüft, sagt sie: "Es sieht gut aus." Führung. Freude. Es ist ein gelungener Abschied. "A la Bonheur möchte ich jetzt gerne verkaufen", sagt Christiane Bader über den elfjährigen Wallach, der auf dem eigenen Hof gezüchtet und von ihr ausgebildet worden ist. "Er kann alles, er ist jetzt eine Art Lehrmeister."

Was nach Abschied und Verlust klingt, ist ein Anfang und ein Gewinn: "Pferde wachsen bei uns auf, in den Sport hinein", erklärt Christiane Bader. Ein junger Reiter brauche ein erfahrenes Pferd − wie A la Bonheur. "Es macht mich immer wieder stolz, wenn ein von mir ausgebildetes Pferd einen Reiter weiterbringen kann." Platz vier ist ein Erfolg − "wobei er in der Prüfung etwas spritziger hätte sein können". Na klar, das sei der Hitze geschuldet gewesen, die aber grundsätzlich kein Problem sei: "Wir trainieren ja auch bei solchen Bedingungen, darauf kann man sich einstellen."

Auch Christiane Bader hat ihr Saisonziel bereits erreicht: "Ich habe Sir Admiral nach langer Krankheit in den Sport zurückgeführt, bin kürzlich in Ilsfeld mit ihm den Drei-Sterne-Grand-Prix geritten." Dass es nur Platz elf wurde − in diesem Fall nicht so wichtig. Nun gehe es darum, 2022 "noch ein paar schöne Turniere zu reiten, junge Pferde an den Sport heranzuführen". Und noch das eine oder andere Schleifchen für Leni abzugreifen.

Auch wenn Hilton, das Schleifchenpony, bei der Siegerehrung der Hingucker war: Der Star im Viereck war eindeutig Siegerpferd Happy Harley. Der Wallach hatte quasi seinen Titel erfolgreich verteidigt, schon bei der vergangenen Turnierauflage 2019 die S*-Prüfung gewonnen − damals mit Simone Kinzinger vom Hammberger Hof im Sattel.

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