Die sieben Hoffnungsträger aus der Region beim Reitturnier in der Schleyerhalle
Der Pferdesportkreis Franken ist erneut außergewöhnlich gut beim Turnier in der Stuttgarter Schleyerhalle vertreten. Wir stellen die Spring- und Dressurreiter vor.
Wie im Vorjahr reiten in die Stuttgarter Schleyerhalle am Mittwoch und Donnerstag sieben Paare aus dem Pferdesportkreis Franken mit - wobei sechs davon mehr oder weniger Ilsfelder sind. Werden die sieben Schwaben wieder die glorreichen Sieben? Am Donnerstagabend herrscht Klarheit, wobei die Springreiter erstmals zur Prime Time um 20.15 Uhr das Finale um das 24. BW-Bank-Hallenchampionat bestreiten werden. Doch für einen geht es schon heute um alles.
Das sind die sieben Hoffnungsträger aus der Region:
Springreiten

Jonas Faller: "Nächstes Mal kann ich hier entspannter sein", sagte der 15-Jährige vom RC Güglingen nach seiner Schleyerhallen-Premiere 2016. Fünfter war Jonas Faller damals auf Wie eine Rakete geworden. Vor einem Jahr belegten die beiden Rang zwölf und wollen am Mittwoch ab 15.15 Uhr beweisen, dass aller guten Dinge drei sind: Das Paar darf letztmals bei den Junioren im Nürnberger Burg-Pokal starten - und ist im 15er-Feld Favorit. Der 17 Jahre alte Zwölftklässler am Alfred-Amann-Gymnasium in Bönnigheim ist nach den sechs Qualifikationen Punktbester. Papa Hans ist gelassen: "Jonas weiß, was er zu machen hat. Wir haben fleißig drauf hintrainiert." Bei Sven Schlüsselburg in Ilsfeld.
Sven Schlüsselburg: Ein gutes Pferd nimmt knapp die Hürden - der 37-Jährige vom PLZ Engelsberg hat sich als 25. fürs Finale der besten 25 qualifiziert. Mit Bud Spencer und Quentin Tarantino punktete der Ilsfelder bei den ersten beiden Qualifikationen satt, die folgenden beiden ließ er aus. "Ich habe 26 Punkte - in den Jahren zuvor hatten 22 für die Schleyerhalle gereicht", sagt der Berufsreiter. Das zeige, dass das Niveau stark sei. "Das sind hier alles gute Reiter und gute Pferde. Ich traue jedem den Sieg zu." Bei der Einlaufprüfung am Mittwoch (16.45 Uhr) und dem Hallenchampionat mit Stechen am Donnerstag (20.15 Uhr) sattelt Sven Schlüsselburg Bud Spencer: "Alles ist möglich, ich freue mich."
Jan Müller: Doch, doch, man kann sagen, dass der 42-jährige Amateur vom RV Ilsfeld und Charly Champion zwei Dreispringer sind: Das Paar hat sich zum dritten Mal für das Hallenchampionat qualifiziert, das S-Springen mit drei Sternen schlossen sie im Vorjahr auf Platz 22 ab, 2016 wurden sie Achte. Der Audianer, der sich von Mittwoch bis Freitag freigenommen hat, greift wie immer an: "Wenn wir ins Stechen kommen, werden wir alles versuchen, um den Pott mit nach Hause zu nehmen." So oder so ist Jan Müller bis Sonntag in der Schleyerhalle dabei: Seine Freundin Charlotte Bettendorf (Luxemburg) reitet mit ausgezeichneten Pferden die große Tour.
Sven Speidel: Der Reiter aus Sachsenheim bleibt seinem Heimatverein RV Ilsfeld treu, hat sich mit Dawson auf Platz vier qualifiziert.
Dressur
Anke Simon: "Von uns waren noch nie so viele in der Schleyerhalle dabei", sagt Dieter Melwitz, der Erste Vorsitzende des RV Ilsfeld. Zwei sind es im Feld der besten elf Paare aus Baden-Württemberg und Bayern. Das Finale um den iWest-Cup beginnt am Donnerstag um 13 Uhr, am Mittwoch ist zur gleichen Zeit die Einlaufprüfung. Anke Simon kam in der Quali auf Platz neun. Die 33-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin, die für den Stall Staff-Reitzenstein in Bad Rappenau arbeitet, holte beim süddeutschen Berufsreiterchampionat in Marbach mit Twenty Four den Titel und ihre ersten S-Siege.

Christiane Bader: Die 31-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin aus Ottmarsheim startet für den RV Ilsfeld und ist das erste Mal in der Schleyerhalle am Start. "Es gibt klare Favoriten, die stärker sind, und ich habe ein sehr sensibles Pferd", sagt Christiane Bader, ehemals Schneider - im Sommer hat sie geheiratet. Aber mit Admiral from Schneider wolle sie trotz der besonderen Atmosphäre in der großen Halle vorne mitreiten. Sie qualifizierten sich als Siebte - einer ihrer größten Erfolge. Ob sie nervös ist? "Nicht gerade unwesentlich", sagt Christiane Bader.
Ann-Kathrin Lindner: Sie ist das dritte Mal dabei, 2016 wurde die 22-Jährige mit Rubin-Renoir Zweite. In der Schleyerhalle sei Routine kein Vorteil, "es beginnt hier jedes Mal neu", sagt Ann-Kathrin Lindner (TSV Weinsberg), die in Ilsfeld mit dem Reiten begann. Auf Sunfire wurde die Physiotherapeutin in der Quali Vierte. "Meine Chefinnen werden zuschauen", sagt Lindner, die sich auch über die Unterstützung ihrer Oma (86) freut. Macht das nervös? "Schlimmer wird's nicht werden", sagt Ann-Kathrin Lindner, lacht und schiebt nach: "Die Tagesform wird entscheiden."
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