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Der Traum, als Snooker-Profi auf der World Tour zu spielen

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Richard Wienold vom deutschen Meister TSG Heilbronn nimmt am Qualifikationsturnier zur World Tour im Snooker teil. Erst einmal will er sich nur Herantasten.

Richard Wienold macht sich keinen Druck. Der Snooker-Spieler der TSG Heilbronn versucht, als Profi Fuß zu fassen. Er will sich langsam herantasten.
Foto: Bertok
Richard Wienold macht sich keinen Druck. Der Snooker-Spieler der TSG Heilbronn versucht, als Profi Fuß zu fassen. Er will sich langsam herantasten. Foto: Bertok  Foto: Bertok, Alexander

Snooker ist eine Unterart des Präzisionssports Billard, in der die Mannschaft der TSG Heilbronn 2020 Deutscher Meister wurde. Corona-bedingt wurde in der Saison 2020/21 keine Bundesliga-Runde gespielt. In der Zwangspause hat sich TSG-Spieler Richard Wienold viele Gedanken gemacht. Der deutsche Einzelmeister von 2017 hat ein neues Ziel und versucht, sich für die World-Tour zu qualifizieren. Schafft der 22-Jährige dieses Vorhaben, würde er in den erlauchten Kreis der 128 Snooker-Profis aufrücken, die an dieser Serie teilnehmen dürfen. Aktuell sind auf der Profi-Tour mit Simon Lichtenberg (Ranglistenplatz 97) und Lukas Kleckers (115) nur zwei deutsche Spieler vertreten.

Die aktuelle Saison der World-Snooker-Tour hat ihren Höhepunkt erreicht. Im Crucible Theatre in Sheffield, dem Wimbledon des Snookersports, wird seit dem 17. April der Weltmeister ermittelt. Das Finale wird an diesem Wochenende ausgetragen. Ist der neue Weltmeister gekürt, werden ebenfalls in Sheffield, im Ponds Forge International Sports Centre, vom 27. Mai bis 13. Juni 2021 drei Qualifikationsturniere zur World-Tour ausgetragen, bei denen insgesamt 14 Zweijahrestickets für die Spielzeiten 2021/2022 und 2022/2023 vergeben werden. Mit dabei ist der Kapitän der TSG Heilbronn.

In der Regel klappt es nicht beim ersten Versuch

"Ich formuliere das jedoch als Fernziel. Ich bin eher Realist, als blinder Optimist. In der Regel klappt es beim ersten Versuch nicht, den Sprung in die Profi-Tour zu schaffen", macht sich Wienold keinen Druck. "Dieses Jahr will ich nutzen, um Erfahrung zu sammeln, um mal in die Szene reinzuschnuppern. Mal sehen, wie es so läuft."

Die TSG-Spielstätte im Vereinsheim Pfühlpark wird komplett umgebaut. "Im Juli bekommen wir vier echte STAR-Snooker-Profitische, auf denen auch die Main-Tour gespielt wird", erzählt der Maschinenbau-Student. "Aktuell verfügen wir über Tische, die für die Amateurebene gut genug sind, Profitische spielen sich aber nochmals ganz anders." Mit dem neuen Equipment verfügt der 22-Jährige dann über die Voraussetzung, um die World-Tour-Qualifikation 2022 zielgerichtet anzugreifen. Doch wer weiß, vielleicht erfüllt sich sein großer Traum ja schon in diesem Juni.

Sein Arbeitgeber übernimmt die Anmeldegebühr

Derzeit absolviert Wienold bei der Firma Munz Kälte- und Klimatechnik in Auenstein sein Praxis-Semester und wird anschließend sein Studium mit der Bachelor-Prüfung abschließen. Danach hätte der Heilbronner die nötige Zeit, sich auf den Snooker-Profisport zu konzentrieren. Sein Arbeitgeber unterstützt ihn für das Qualifikationsturnier in Sheffield auch finanziell und übernimmt die Anmeldegebühr von 1000 englischen Pfund.

"Jetzt ist die Zeit da, es einfach mal zu probieren. Wenn ich jetzt nach England fliege und nach dem Turnier merke, es fehlt nicht mehr viel, dann gebe ich nochmal richtig Vollgas", bleibt Wienold vor seinem ersten Versuch, sich seinen Lebenstraum zu erfüllen, gelassen. Schließlich ist er noch jung an Jahren. "Die große breite Masse der Spieler ist schon in den 30ern zu finden. Es gibt aber auch ein paar Chinesen, die sind gerademal 17 oder 18 Jahre alt, und einen Ukrainer, der als jüngster Profi erst 15 ist."

Der Modus

Jedes Jahr werden nach der WM Tourplätze frei. Nur die ersten 64 der Weltrangliste behalten ihr Ticket, sowie diejenigen, die sich im Jahr davor für zwei Jahre qualifiziert haben. Alle anderen müssen sich ihre Teilnahmeberechtigung neu verdienen. Bei jedem der drei angesetzten Quali-Turniere werden Tour-Cards an die vier Halbfinalisten vergeben. Weitere zwei Tickets gehen an die beiden besten Spieler, die es bei keinem der Turniere ins Halbfinale geschafft, aber in der Addition die meisten Punkte erzielt haben. In der Summe werden 14 Spieler für zwei Jahre die Chance erhalten, sich auf der großen Snooker-Bühne mit 19 Veranstaltungen rund um den Globus zu präsentieren. 

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