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Das sind die fünf Reitsport-Asse aus der Region, die in der Schleyerhalle starten

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Zwei Reiterinnen, ein Reiter und ein Pferd: Am Donnerstag schaut die Region nach Stuttgart. Ann-Kathrin Lindner ist Titelverteidigerin.

Die Vorfreude ist riesig, schließlich traf sich die Reitsportfamilie zuletzt 2019 beim Stuttgart German Masters, dem internationalen Turnier in der Hanns-Martin-Schleyerhalle. „Alle freuen sich“, sagt Barbara Steurer-Collée, die Springreiterin aus Eberstadt-Hölzern weiß: „Das Publikum ist ausgehungert.“ Es werden nach den beiden Corona-Ausfällen des Weltcup-Turniers 2020 und 2021 wohl wieder 5000 Zuschauer an diesem Donnerstag, dem traditionellen Tag Baden-Württembergs, dabei sein. Wie immer sind einige Asse aus der Region auf zwei beziehungsweise vier Beinen beim noch bis Sonntag dauernden Event dabei. Luisa Kölz vom SV Leingarten ist schon durch - die 17-Jährige wurde am Mittwoch Dritte im Nürnberger Burg-Pokal. Ein Überblick:

Dressur: Ann-Kathrin Lindner

Die 26-Jährige vom RV Ilsfeld überlegt. Dann echot Ann-Kathrin Lindner mit Erstaunen in der Stimme: „Wann ich das letzte Mal in der Halle vor so vielen Zuschauern geritten bin? Das war tatsächlich 2019.“ Als sie beim iWest-Dressurcup ihren Titel von 2018 erfolgreich verteidigte. Ja, man kann sagen, dass die mehrfache U 25-Europameisterin seit vier Jahren Baden-Württembergs Dressur-Königin ist. Doch nach den Triumphen mit Sunfire und dann mit Dulcia sind die Voraussetzungen diesmal ganz andere: „Ich bin dieses Jahr ganz wenige Turniere geritten, fahre mit wenig Training nach Stuttgart.“ Und zwar mit Dr. Mops. „Der ist auch schon zehn, aber bisher erst ganz wenige Turniere geritten. Und noch nie in so einer Halle.“ Deshalb lasse Ann-Kathrin Lindner ab 15 Uhr alles auf sich zukommen.

Springen: Jan Müller

„Vor 5000 Zuschauern zu reiten, ist einmalig für uns“, sagt Amateur Jan Müller. Der Audianer, der seine Pferde auf dem Reiterhof Faller in Güglingen-Frauenzimmern stehen hat, war die Sensation der Qualifikationsturniere. Im illustren Feld mit internationalen Größen wie Michael Jung und Hans-Dieter Dreher führte der 46-Jährige vom RV Ilsfeld nach drei Stationen, wurde am Ende Dritter, wobei er Schleyerhallen-Routinier Charly Champion und Ciricu im Einsatz hatte; im BW-Bank-Hallenchampionat ab 20.15 Uhr sind insgesamt 27 Paare am Start. Jan Müller, der „bisher eine stolze Saison“ hatte und beim Finale „vorne mitmischen“ möchte, sattelt Ciricu: „Mein Gefühl sagt, dass er jetzt dran ist.“

Springen: Barbara Steurer-Collée

Das wievielte Mal sie in der Schleyerhalle dabei ist, weiß die 53-Jährige nicht: „Ich schätze jedenfalls, dass ich das erste Mal 1990 dabei war.“ Erfahrung hat in ihrem Job zweifelsohne einen hohen Wert. „Weil man es lockerer angeht“, sagt die Frau vom TV Alpirsbach. Diese Saison lief es nicht so gut: „Ich hatte Corona, meine Pferde haben mal gehustet.“ Egal, zum Abschluss der Saison (am Montag geht es in den Urlaub) startet Barbara Steurer-Collée mit Quantus – das Hallenchampionat hat sie bisher noch nicht gewonnen.

Springen: Merino van de Achterhoek

Der zehnjährige belgische Hengst, der sich im Sommer während der Turnierwoche beim CHIO in Aachen präsentieren durfte, gehört Stephan Faller (RV Güglingen), steht auf dem Faller-Hof und wird von Marian Müller geritten. Der 28-Jährige vom (RFV Schwäbisch Gmünd) ist Titelverteidiger des Hallenchampionats und pro Woche „zwei, drei Tage pro Woche bei mir auf dem Hof“, sagt Stephan Faller. „Wir sind voll der Hoffnung. Wenn es nicht gut läuft, ist es aber auch nicht schlimm.“

Springen: Luisa Kölz

Die Eindrücke, dieses ganz besondere Gefühl wolle sie für immer mitnehmen: Luisa Kölz vom SV Leingarten hat beim Nürnberger Burg-Pokal am Mittwochnachmittag den dritten Platz belegt. Die 15 besten Spring-Paare Baden-Württembergs aus dem Junioren-Bereich waren am Start. „Ich bin sehr, sehr glücklich“, sagte die 17-Jährige nach ihrem fehlerfreien Auftritt mit Quintino. Der habe am Morgen beim Kennenlernen der Halle noch Angst gehabt, war aber als es zählte „voll konzentriert, voll bei mir“. Auch die Mama war glücklich – und voll des Lobes: „Das hat sie super gemacht“, sagte Verena Kölz. Dass es sehr knapp war (19/100 Sekunden fehlten zu Platz zwei, Rang vier war 23/100 entfernt), interessierte Luisa Kölz nicht groß. „Ich wollte einfach nur gut durchreiten, habe gar nicht auf die Zeit geachtet.“ Wie war es mit der Nervosität? „Ich habe gedacht, es wäre noch schlimmer.“ Im Parcours sei es ein einziger Gänsehautmoment gewesen.

Allgemein

Beim fünftägigen Stuttgart German Masters gehen etwa 170 Reiterinnen und Reiter aus 25 Nationen im Springen, in der Dressur, im Fahren und in der Vielseitigkeit an den Start. Drei Weltcup-Prüfungen stehen an: Am Samstag im Fahren (12.30 Uhr), in der Dressur (17 Uhr) und am Sonntag im Springen beim Großen Preis von Stuttgart (15 Uhr).

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