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Bennet Brand aus Weinsberg geht den nächsten Schritt und golft in der Bundesliga
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Der 18-jährige Golfer Bennet Brand hat beim Bundesligisten GC Mannheim-Viernheim einen Profivertrag unterschrieben und kämpft wacker gegen das Kopfkino.
Schlag aus dem Bunker: Im Golfclub Heilbronn-Hohenlohe hat Bennet Brand eine Zweitmitgliedschaft, hier trainiert der 18-Jährige häufig – auch mit Pro Sebastian Kübler. Am 10./11. Mai startet bereits die Bundesliga-Saison.
Foto: Berger, Mario
Mit einem Wort ist die Premiere nicht zu greifen. „Es ist ein bisschen unglücklich gelaufen“, sagt Bennet Brand über die baden-württembergischen Mannschaftsmeisterschaften in Tuniberg. Wer wird schon gerne Vierter? Weil er bei seinem ersten offiziellen Einsatz mit dem Golfclub Mannheim-Viernheim im Duell um Platz drei (2,5:4,5) gegen den Stuttgarter Golfclub Solitude im Einzel gegen Luis Stürznickel aber einen Punkt (3 & 2) für sein Team geholt hat, huscht in der Analyse doch auch ein Lächeln über das Gesicht.
Bennet Brand ist den nächsten (Karriere-)Schritt gegangen – und hat einen Vertrag beim Bundesligisten GC Mannheim-Viernheim unterschrieben. Mit 18. Weg von St. Leon-Rot, einem der deutschen Spitzenclubs, wohin er als Achtjähriger gekommen ist. Hier haben sie den Buben aus Weinsberg als Kadermitglied des Baden-Württembergischen Golf-Verbandes gesichtet, gefördert und gefordert.
Bennet Brand gibt sein Bundesliga-Debüt ausgerechnet gegen St. Leon-Rot
Mit 13 ist sein Handicap erstmals einstellig, zwei Jahre später steht ein Minus davor. Alles Belege für sein Talent, aber auch die Motivation und den Ehrgeiz, seinen (Erfolgs-)Weg zu gehen. Nun Mannheim-Viernheim. In einer Woche startet die Bundesliga. Ausgerechnet in St. Leon-Rot. Emotionen mag sich Bennet Brand keine leisten. Er hat Ziele, wenngleich diese im Moment eher kurzfristige sind. Dazu zählen technische Details, beispielsweise, wie er eine Schwungidee umsetzt.
„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich auf diese Weise besser bin.“
Bennet Brand
„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich auf diese Weise besser bin“, sagt Brand. Denn: Kopfkino ist in seinem Sport, der selbst die Besten der Besten immer wieder auf gnadenlose Art zur Demut erzieht, geradezu teuflisch. An Ostern hat Bennet Brand ein internationales Turnier gespielt, die Lake Constance Junior Games auf Schloss Langenstein. Seine Altersklasse AK 18 gewinnt er. In der Gesamtwertung liegt er lange sehr aussichtsreich. Ihm gelingt es, das Livescoring auszublenden – bis ihn jemand darauf hinweist, wie nah er dem Sieg ist.
Der kleine Trick mit dem Ohrwurm
Schon gehen die Gedanken spazieren, wird es schwieriger, den Fokus zu halten, diesen immerwährende Wechsel aus voller Konzentration beim Schlag und der Entspannung dazwischen. Bennet Brand hat seine kleinen Tricks, wie er die Herausforderung meistert. Gerne summt er dann mal einen Ohrwurm, um sich kurz, aber bewusst abzulenken. Eine komplexe Aufgabe, für die er plant, sich von einem Mentalcoach Hilfestellungen zu holen. Unter den Profis ist dies längst Usus.
Hat seine Ziele fest im Blick: Bennet Brand aus Weinsberg.
Foto: Berger, Mario
Das Turnier an Ostern ist das erste gewesen, das Bennet Brand ohne Begleitung seiner Eltern oder eines Trainers spielt. Mobilität schafft Freiheit. Das erste eigene Auto macht nicht nur stolz, es erweitert auch den persönlichen Bewegungsradius enorm. Ins Training nach Mannheim oder nach Friedrichsruhe, wo Brand im Golfclub Heilbronn-Hohenlohe eine Zweitmitgliedschaft hat und häufig mit Pro Sebastian Kübler trainiert, fährt er nun, wann er möchte – unabhängig der Termine von Mama, Papa oder Oma.
An den Abenden alleine im Hotel, da ist nicht viel
So cool die Selbstständigkeit ist, über die Abende allein im Hotel sagt Bennet Brand: „Da ist nicht viel.“ Und nach anstrengenden Tagen am Abend solo heimzufahren, erfordert zudem Konzentration. Jede Freiheit hat Grenzen. Auch, weil Bennet Brand noch zur Schule geht. Im nächsten Jahr steht das Abitur an der Waldorfschule an. Die Noten stimmen, die Lehrer helfen mit bei der Vereinbarung von Leistungssport und Schule. Danach?
Schulterzucken eines jungen Mannes, der als Dreijähriger einst bei Oma im Garten angefangen hat zu golfen, wie sein Hintergrundbild im Handy belegt. Mit einem College-Stipendium in den Staaten liebäugelt Bennet Brand – und wenn es sich ergibt, geht er vielleicht auch mal auf die Tour. „Vorausgesetzt, ich würde mir eine Karte erspielen. Aber das ist nicht mein Hauptziel.“
Besondere Verbindung zu Alen Hadzimuhamedovic
Bis zur E-Jugend hat Bennet Brand mit seinem Kumpel aus Kindertagen, Alen Hadzimuhamedovic, Handball gespielt, es aber ebenso sein lassen wie den Tennissport. Weil irgendwann die Zeit kommt zu entscheiden, was künftig Priorität haben soll. Warum Golf? Der Athlet, der 2024 bei den deutschen Einzelmeisterschaften auf Platz 16 gelandet ist, lacht und antwortet sympathisch ehrlich: „Das frage ich mich auch jeden Tag. Der größte Teil ist ultranervig. Aber wenn es mal läuft, ist Golf das Geilste, was es gibt.“
So läuft die Golf-Bundesliga
In der Golf-Bundesliga treten die insgesamt zehn stärksten Teams an, je fünf in einer Nord- und einer Süd-Staffel. Die zwei besten Mannschaften je Staffel kämpfen im Final Four um den Titel des deutschen Mannschaftsmeisters. Obwohl hauptsächlich Amateure antreten, ist das golferische Niveau herausragend. An fünf Spieltagen treffen die Teams samstags und sonntags aufeinander. Gespielt werden zwei Einzel-Runden und eine Vierer-Runde (Klassischer Vierer).
Bei den Männern kommen acht Spieler zum Einsatz. Das Team mit den wenigsten Schlägen nach allen Runden und nach Abzug der Streichergebnisse gewinnt den Spieltag und erhält fünf Punkte. Der Zweite bekommt vier Zähler usw., für den letzten Platz gibt es noch einen Punkt.
Die Termine: 10./11. Mai: GC St. Leon Rot24./25. Mai: Frankfurter GC7./8. Juni: Augsburger GC21./22. Juni: Münchener GC19./20. Juli: GC Mannheim-Viernheim2./3. August: GC München-Riedhof (Final Four)
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