Red Devils stehen vor einem Finale um Platz drei
Die Heilbronner Ringer haben mit einem Sieg am Samstag beim Bundesliga-Vierten Adelhausen die direkte Playoff-Qualifikation sicher. In den Kampf geht es deshalb mit der bestmöglichen Formation.

In der Ringer-Bundesliga West ist die Mannschaft des Tabellendritten Red Devils Heilbronn in der Rückrunde noch unbesiegt. Doch alle Siege - unter anderem gegen Spitzenreiter ASV Mainz 88 und den Zweitplatzierten KSV Köllerbach - sind am Ende nicht viel wert, wird an diesem Samstag (19.30 Uhr) beim Viertplatzierten TuS Adelhausen verloren. Für beide Mannschaften ist es ein "Finalkampf" um den dritten Platz.
"Wir wollen auch diese zwei Punkte holen und somit unseren Platz drei endgültig festmachen", hat Devils- Chefcoach Adam Juretzko das Ziel ausgegeben, mit einem Sieg beim aktuellen Viertplatzierten und dann drei Punkten Vorsprung die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale sicher zu stellen. Schon ein Unentschieden würde reichen, sofern das letzte Hauptrunden-Duell eine Woche später in der Neckargartacher Römerhalle gegen den ASV Urloffen gewonnen wird.
Ein Duell auf Augenhöhe
Doch auch nur einen Punkt aus Adelhausen zu entführen ist eine ambitionierte Aufgabe in einem zu erwartenden Mannschaftsduell auf Augenhöhe. Mit einem Augenzwinkern sagt Juretzko: "Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich lieber nochmals gegen Mainz und Köllerbach antreten." Es ist eine scherzhafte Anmerkung, die den Respekt vor dem Gastgeber zum Ausdruck bringt.
"Adelhausen liegt uns jetzt nicht so, wie es zuletzt gegen Köllerbach der Fall war", macht Geschäftsstellenleiter Dominik Bauer deutlich, dass der zurückliegende Erfolg gegen den gestürzten Tabellenführer nicht automatisch auch einen Sieg über den Viertplatzierten garantiert. "In den Gewichtsklassen, in denen wir unsere Topleute stehen haben, hat auch Adelhausen seine Topleute, und da kommt es dann auch auf die Tagesform an."
Die Qual der Wahl
Beiden Seiten bieten sich etliche Möglichkeiten, wie die Ausländerpositionen verteilt werden können, so dass im Aufstellungspoker hüben wie drüben mit Überraschungen zu rechnen ist. Die Gastgeber sind da durchaus etwas schwerer auszurechnen, als die Unterländer. So wie im Limit bis 75 Kilogramm Freistil, wo Adelhausen die Wahl der Qual hat, zwischen den starken Ausländern Giorgi Sulava (EM-Dritter) und Dimitri Jioev und dem deutschen Meister Kevin Henkel.
Doch Bange machen gilt nicht. "Wir fahren entspannt dahin, auch wenn es nicht einfach wird im Hexenkessel in Adelhausen", kennt Juretzko die Atmosphäre in der kleinen Halle, wo die Fans der Gastgeber für viel Stimmung sorgen und so noch ein paar Prozent mehr Leistung aus ihren Ringern herauskitzeln. Er vertraut aber auf die Stärke seiner Mannschaft, die sich "in den vergangenen Wochen von Kampf zu Kampf gesteigert hat."
Die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale ist Bauer wichtig, "um die eigenen Ringer zwischen Weihnachten und Neujahr schonen zu können" und nicht in die beiden Wildcard-Kämpfe gegen den Fünftplatzierten der Bundesliga Ost schicken zu müssen, die innerhalb von nur drei Tagen durchgeführt werden.
Es geht um freie Tage zwischen Weihnachten und Neujahr
Neben der Zusatzbelastung für die Athleten geht es auch um den finanziellen Aspekt. "Wenn wir uns die beiden Wildcard-Duelle ersparen könnten, wäre das auch gut für unseren Geldbeutel", sagt Bauer, spricht aber auch den organisatorischen und personellen Mehraufwand an. Bauer macht zudem deutlich: "Kommen wir in die Wildcard-Runde und überstehen diese, wartet schon im Viertelfinale Wacker Burghausen auf uns." Ein so frühes Aufeiandertreffen mit dem deutschen Serienmeister wollen die Red Devils unter allen Umständen vermeiden.
"Für uns fängt "Killer" Dovudzhon Toshev an", spekuliert Juretzko mit einer 3:0 oder 4:0-Führung durch den Punktegarant zum Auftakt. "Artem Gebekov im 61 Kilo Freistil gegen unseren Recep Topal, das wird ein Leckerbissen. Interessant wird auch das Duell Taimuraz Friev gegen Adelhausens Polen Sebastian Jezierzanski."
Kommt es zu diesen Mattenduellen, wären es Schlüsselkämpfe, die Heilbronn für sich entscheiden muss, um in der Rückrunde weiterhin unbesiegt zu bleiben.