Stimme+
Sponsoring
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

KI auf Ski: Wie Kaufland die deutschen Wintersport-Asse noch besser macht

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Die Schwarz Gruppe ist beim Deutschen Skiverband als Premiumsponsor eingestiegen – und das Engagement der Handelsgruppe mit Sitz in Neckarsulm geht über das klassische Sponsoring hinaus. Das sagen DSV-Funktionäre.


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Mal wieder schaukeln. Der Spaßfaktor ist hoch, als die deutschen Wintersportler beim Fotoshooting im Rahmen der Einkleidung des Deutschen Skiverbandes (DSV) Ende Oktober in der Messe Nürnberg zwischen Kunst-Orangen und überdimensionaler Kiwi-Kulisse am Stand von Kaufland und Schwarz Digits auf einem Exemplar posiert haben. So fällt Lächeln leicht.

Kaufland-Logo auf Bekleidung: Vertrag mit DSV läuft bis 2029

Doch mit dem Start in den Olympia-Winter wird es ernst für die nationalen Asse – und schon an diesem Wochenende sehen Millionen Zuschauer im Fernsehen oder Stream, dass der DSV mit der Schwarz Gruppe einen neuen Premiumpartner gewonnen hat. Der Kontrakt läuft zunächst bis 2029. Das Kaufland-Logo prangt deutlich sichtbar auf der Wettkampf- und der Wärmebekleidung der nordischen Disziplinen wie der Biathleten. Der Verband verkündet nicht ohne Stolz, dass es „in Deutschland die erste große Sportkooperation in der Geschichte des Lebensmitteleinzelhändlers“ sei. Wie viel Geld fließt, darüber herrscht indessen Stillschweigen.

Fotoshooting vor fruchtiger Kulisse: Bei der Einkleidung des DSV in der Messe Nürnberg schauen die Athleten auch am Kaufland-Stand vorbei.
Fotoshooting vor fruchtiger Kulisse: Bei der Einkleidung des DSV in der Messe Nürnberg schauen die Athleten auch am Kaufland-Stand vorbei.  Foto: Stefanie Wahl

Kaufland ist auch Ernährungspartner des DSV 

„Der Deutsche Skiverband begeistert mit seinen Athleten jeden Winter aufs Neue Millionen mit ihrem sportlichen Einsatz und ihren Erfolgen. Wir möchten die Sportler bestmöglich auf diesem Weg begleiten“, sagt Christoph Schneider, Geschäftsführer Marketing Deutschland bei Kaufland in einer Mitteilung. Daher unterstützt das Unternehmen die Wintersport-Asse auch als Ernährungspartner. Bei den Winterspielen im Februar im italienischen Mailand und Cortina d‘Ampezzo soll die Handelsgruppe mit Sitz in Neckarsulm zudem Lebensmittel liefern und in den Außenquartieren eigene Köche stellen, wie DSV-Pressesprecher Ralph Eder sagt. „Gesunde Ernährung ist eine Grundvoraussetzung für Spitzenleistungen und gelebte Nachhaltigkeit ein verbindendes Element im gemeinsamen Werteverständnis“, sagt Walter Vogel, Vorstand Marketing im DSV.

Zusammenarbeit mit KI-Spezialisten der Schwarz-Gruppe

Nachdem der Gaisbacher Schrauben-Multi Würth seine langjährige Zusammenarbeit mit dem DSV beendet hat, ist es für den Verband extrem wichtig gewesen, „das Volumen des Sports ersetzen zu können“, wie es Ralph Eder formuliert. Denn der Skiverband finanziere sich zu 95 Prozent selbst.

Im Rahmen der Kooperation mit der Schwarz Gruppe tragen die Alpinen künftig das Logo von Schwarz Digits, der IT- und Digitalisierungs-Sparte der Unternehmensgruppe, auf ihren Textilien. Was in der Öffentlichkeit hingegen nicht zu sehen ist: Auch inhaltlich arbeiten der Deutsche Skiverband und sein Premiumpartner zusammen – beispielsweise auch mit KI-Spezialisten im Bereich der digitalen Weiterentwicklung.

Am Stand von Kaufland und Schwarz Digits haben sich die Wintersportler informiert - und in der riesigen Obst-Kiste zugreifen dürfen.
Am Stand von Kaufland und Schwarz Digits haben sich die Wintersportler informiert - und in der riesigen Obst-Kiste zugreifen dürfen.  Foto: Stefanie Wahl

DSV-Vorstand Sport: Neues ausprobieren dank Innovations-Budget 

„Als die Schwarz Gruppe auch mit Schwarz Digits eingestiegen ist, war klar, dass wir mit denen mehr machen wollen“, sagt Andreas Schlüter, Sprecher des Vorstands und Vorstand Sport im DSV. Der ehemalige Weltklasse-Langläufer ergänzt: „Es gibt für uns ein Innovations-Budget, wo wir neue Sachen ausprobieren können.“ Ein großes Thema ist die Künstliche Intelligenz (KI). „Wir wissen, dass alle möglichen Leute KI nutzen, aber es ist meiner Meinung nach auch ein wenig gefährlich, weil es nicht geschult wird. Wir haben jetzt einen Partner, der das schon kann“, meint Schlüter. Denn: Wer langfristig Leistung entwickeln will, braucht Rahmentrainingspläne mit Zielvorgaben und möglichst große Datensätze dank Trainingsdokumentationen.

Daraus lässt sich beispielsweise ableiten, was Topathleten wie Teamsprint-Olympiasiegerin Katharina Hennig im Juniorenalter gemacht hat. „Damit bekommst du eine Idee, was du machen musst, um erfolgreich zu sein. Das kann man sehr schön KI-unterstützt machen“, sagt Andreas Schlüter. Mit einem Partner wie der Schwarz Gruppe mache dies Sinn, denn „wir wollen unsere Daten besser und detaillierter analysieren“, meint der zweimalige Olympia-Medaillengewinner. Vor Jahren noch sind die Deutschen bei den Rahmentrainingsplänen hinterhergehinkt, nach der Umstellung vor acht Jahren auf eine online-basierte Version haben sie mit den Norwegern gleichgezogen. Nun? „Wir sehen, dass auf diese Version mittlerweile zwölf Nationen zugreifen“, sagt der Sportfunktionär: „Auch im Gesundheitsmanagement sind wir innovativer geworden und eher Vorreiter.“

Datenklau beim Skispringen? Schwarz Gruppe speichert daten auf deutschen Servern

Welche Folgen der internationale Konkurrenzkampf bei den Skispringern mit sich bringt, hat der Anzugsskandal der Norweger bei der WM in Trondheim gezeigt. Erscheint es angesichts dieser Fakten vorstellbar, dass andere Nationen auch sensible Daten erspähen? „Datenklau ist in meinen Augen absolut vorstellbar“, sagt Andreas Schlüter, „aber das ist der Vorteil von Partnern wie der Schwarz Gruppe. Sie haben fast alles auf deutschen Servern. Wir sind immer noch Wächter unserer eigenen Daten. Es geht nur raus, was ich auch rausgeben möchte.“

Aerodynamik mit neuer Technik verbessern

Noch nicht pro-aktiv agieren die Skispringer in Sachen KI, wie Bundestrainer Stefan Horngacher versichert: „Ich glaube, da gibt es auch noch zu wenig Daten. Aber es ist schon in unseren Köpfen, dass da was für die Zukunft aufgebaut wird.“ Der Österreicher glaubt, in seiner Disziplin könne KI künftig an zahlreichen Stellen unterstützend genutzt werden: „Aerodynamik ist ein großer Punkt. Oder die Anfahrtsgeschwindigkeiten, aber auch Wachse und Schliffe. Das Spektrum im Sport ist riesengroß.“ 

Kommentare öffnen
Nach oben  Nach oben