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Weinsberger Urgestein wünscht sich Triple zum Abschied

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Urgestein Lars Vollert vom TSV Weinsberg will seine Karriere mit einem letzten Titel beenden.

Von unserem Redakteur Dominik Knobloch
Ein Kreis, der sich schließt: Für Lars Vollert (rechts) und Philipp Nentwich (Mitte) war das 30:32 gegen Bietigheim das letzte Ligaspiel für den TSV Weinsberg.
Foto: Andreas Veigel
Ein Kreis, der sich schließt: Für Lars Vollert (rechts) und Philipp Nentwich (Mitte) war das 30:32 gegen Bietigheim das letzte Ligaspiel für den TSV Weinsberg. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel

Nein, in die Champions League, die Königsklasse des Handballs, werden es die Weinsberger trotz der souveränen Meisterschaft wohl nicht mehr schaffen. Und doch schielt einer vom TSV auf sein ganz persönliches Triple. "Der Titel wäre die Krönung. Dann hätte ich meine drei großen Ziele erreicht", sagt Lars Vollert. 23 Jahre lang hat sich der Hüne vorwiegend am Weinsberger Kreis aufgerieben. Geackert, gekämpft − und natürlich gewonnen. In der abgelaufenen Saison besonders häufig.

Bereits am vorletzten Spieltag feierte Weinsberg mit dem 21. Sieg die Meisterschaft in der Württembergliga Nord. Und damit den Aufstieg in die Oberliga. Ausgerechnet in Altensteig. "Da habe ich seit der Jugend zum ersten Mal überhaupt gewonnen − das war schon ein i-Tüpfelchen", sagt Vollert lachend. Das waren die Ziele eins und zwei seiner langen TSV-Karriere, die in diesem Jahr endet. Doch nicht nur für ihn ist in Weinsberg bald Schluss. Auch Kapitän Tim Landenberger, Aaron Blessing, Frieder Rieker, Lukas Köder, Felix Knoll und Philipp Nentwich verlassen den TSV.

Dass der Saisonabschluss in der heimischen Weibertreuhalle mit einem 30:32 gegen Bietigheim II danebenging − spätestens bei der emotionalen Verabschiedung des Septetts eine Randnotiz. Denn die zwei wichtigeren Spiele nach der Meisterschaft stehen noch aus. Die beiden Partien gegen den Ersten der Württembergliga Süd, den TSV Blaustein. Um die württembergische Krone. Vollerts drittes Ziel. Doch bis am 5. Mai das Hinspiel steigt, bleibt dem TSV noch Zeit. Auch, um zu regenerieren.

"Wir hatten die letzten Wochen mit Verletzungen zu kämpfen. Vieles war darauf ausgelegt, dass wenn es rechnerisch gereicht hat, wir die Spieler in die Genesung schicken", sagt Weinsbergs Trainer Markus Kübler zufrieden. Leistungsträger wie Lukas Köder, Nicolai Fasano und Jan König standen gegen Bietigheim gar nicht erst auf dem Feld. Sven König und Max Schulze wurden weitestgehend geschont.

Nach einer langen Saison verständlich. Und irgendwie auch sinnbildlich. Die Begegnung mit Blaustein könnte tatsächlich eine der ersten Partien sein, bei der Weinsberg weitestgehend in Bestbesetzung aufläuft. "In der Vorbereitung angefangen, haben sich die Verletzungen durchgezogen. Aber dem zu trotzen, hat uns eben auch ausgezeichnet. Mit dünner Personaldecke über den Kampf zu kommen, war eine wesentlicher Begleiter", sagt Kübler.

Tatsächlich war die Meistersaison gezeichnet von Ausfällen

Besonders im gefürchteten Rückraum um Max Schulze, Jan und Sven König gab es immer wieder Rückschläge. Und einen Freund des Trios, der in den letzten Partien als Edel-Aushilfe einsprang. Felix Knoll, vom Drittligisten Horkheim eigentlich schon in den handballerischen Ruhestand verabschiedet, ging für Weinsberg nochmal auf die Platte. In Altensteig setzte er in der Schlussphase entscheidende Akzente. Auch gegen Bietigheim war er mit acht Treffern der erfolgreichste Schütze. Und ließ die Weinsberger immer wieder jubeln.

Das taten sie Samstagnacht auch zu später Stunde noch bei der anschließenden Meisterfeier in der Heilbronner Szenekneipe Gartenlaube. Fast in kompletter Mannschaftsstärke. Auch Oldie Lars Vollert ließ sich die Sause nicht entgehen. So richtig feiern will er aber erst nach zwei weiteren Siegen. Und seinem ganz persönlichen Tripel.

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