Titelverteidigung wohl futsch: A-Junioren des TSV Weinsberg verlieren Gipfeltreffen gegen TV Plochingen
Bittere Niederlage für die A-Junioren des TSV Weinsberg im „Endspiel“ um die baden-württembergische Meisterschaft. Zuschauer in der Weibertreuhalle feiern ihr Team dennoch.

Das war bitter. In einem Spiel auf Augenhöhe verlor die männliche A-Jugend des TSV Weinsberg am späten Samstagnachmittag durch die 28:30 (9:12)-Niederlage gegen den TV Plochingen die Tabellenführung in der Regionalliga Baden-Württemberg. Das Team von Trainer Mertcan Iri liegt vor dem letzten Saisonspiel gegen den SV Salamander Kornwestheim nun mit 25:9 Punkten auf Tabellenplatz zwei. Mit dem Auswärtssieg eroberte Plochingen (26:8) den Platz an der Sonne.
Mit Jan Pröllochs und Mathis Paulsen fehlten dem TSV zwei wichtige Spieler
In einem spannenden „Endspiel“ um die Meisterschaft zeigte die TSV-Jugend vor 200 Handballfans eine starke kämpferische Leistung und bewies bis zur Schlusssirene Moral. Am frenetischen Publikum, das die Weinsberger lautstark anfeuerte, lag es nicht, dass am Ende eine Heimniederlage mit zwei Toren Differenz stand. „Das wird noch, die Jungs schaffen das“, war TSV-Fan und Spielermutter Heike Mühlegg überzeugt, als die Iri-Schützlinge nach 17 Minuten beim 4:8 erstmals mit vier Toren in Rückstand lagen.
Ohne die verletzten Toptalente Jan Pröllochs und Mathis Paulsen reichte es aber nicht, um die schnellen und spielerisch starken Gäste zu besiegen. In den entscheidenden Momenten fehlte den jungen Spielern entweder das Glück, oder es versagten beim Abschluss die Nerven.
Trainer Mertcan Iri moniert die schwache Chancenverwertung
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die Jungs haben eine tolle Moral gezeigt und sich bis zur letzten Sekunde voll reingehängt“, betonte Mertcan Iri. Sein Team habe zu viele freie Würfe liegen lassen. „Wir konnten die Spannung nicht halten und haben unsere Chancen nicht genutzt.“ Mit der Abwehrleistung sei er trotz der Niederlage „sehr zufrieden“.
Die TSV-Youngster starteten hochmotiviert, führten in der siebten Minute 3:2. Danach kam Plochingen besser ins Spiel. Mit vier Toren in Serie zogen die Gäste bis zur 15. Minute auf 6:3 davon. Den Drei-Tore-Vorsprung verteidigte der TV bis zum Pausenstand von 12:9 souverän. In der zweiten Hälfte kämpfte sich das Team von Trainer Mertcan Iri mehrfach bis auf ein Tor an Plochingen heran.
Erstmals lag in der 40. Minute nach Toren von Miko Schimoneck und Jonathan von Zwehl zum 15:16 der Ausgleich in der Luft. Mit einer Auszeit unterbrach Plochingens Trainer den Weinsberger Spielfluss, und das körperlich überlegene Gästeteam baute seine Führung wieder auf zwei Tore aus. In der folgenden Spielphase versäumte es die TSV-A-Jugend mehrfach auszugleichen, um den Schalter umzulegen und selbst in Führung zu gehen. Mit mehreren Glanzparaden hielt Torwart Leon-Maurice Schwarz seine Mannschaft im Spiel. Doch das reichte am Ende nicht.
Für die Meisterschaft bräuchte es jetzt ein mittleres Wunder
Die Enttäuschung bei den Weinsberger Spielern war groß. Mit hängenden Köpfen ging es in die Kabine, während die Plochinger Jugend und ihre mitgereisten Anhänger „Auswärtssieg!, Auswärtssieg!“ skandierten. „Uns hat heute einfach das Glück gefehlt“, meinte Jonathan von Zwehl, als die Weinsberger Fans trotz der Niederlage zum Trost aufmunternden Beifall spendeten.
Um noch Regionalligameister zu werden, bedarf es bei einem Punkt Rückstand auf Plochingen im letzten Spiel eines kleinen Handballwunders. So müsste die TSV-A-Jugend am Samstag auswärts gegen Salamander Kornwestheim, aktuell Tabellenletzter, gewinnen. Die Plochinger müssten aber zudem am Sonntag bei der SG JHA Baden (Tabellenvorletzter) verlieren. Bei Punktgleichheit wäre der TV Plochingen dank der beiden Siege im direkten Vergleich mit Weinsberg Meister der Regionalliga Baden-Württemberg.
TSV 1866 Weinsberg: Leon-Maurice Schwarz, Léon Kessel – Miko Schimoneck (10), Nils Pröllochs (6), Jonathan von Zwehl (5), Sebastian Mühlegg (4), Torben Gebhart (2), Henri Leitgeb (1), Niklas Daspelgruber, Nick Haala, Lorik Kelmendi, Emil Stahl, Filip Szöllösi.
Siebenmeter: TSV Weinsberg: 3/5, TV: 4/5.
Zeitstrafen: 4/7.
Zuschauer: 200.