Doppel-Derby am Pichterich: Sport-Union Neckarsulm gegen TV Flein

In der Württembergliga der Frauen können die Sport-Union Neckarsulm  II und der TV Flein im Grunde genommen ganz entspannt ins Derby gehen. Denn aller Voraussicht nach wird es erst nach dem letzten Saisonspiel Anfang Mai wirklich um die Wurst gehen. Denn weder der Meister noch der Zweitplatzierte stiegen direkt auf, sondern müssen eine Relegation gegen den nordbadischen und südbadischen Meister spielen. Insofern geht es am Samstag (18 Uhr) beim Württembergliga-Gipfeltreffen zwischen der verlustpunktfreien Sport-Union Neckarsulm II und Verfolger TV Flein in erster Linie ums Prestige.

Dreiwöchige Spielpause als Vor- oder Nachteil?

"Wir hätten schon Lust, den Neckarsulmerinnen die ersten beiden Minuspunkte aufs Konto zu schreiben", sagt Patrice Payer angriffslustig. Die Favoritenrolle sieht Fleins Trainer klar bei den Gastgeberinnen. "Wir hatten schon wieder drei Wochen Pause, sind überhaupt nicht im Spielrhythmus", sagt Payer.

Sein Pendant auf Neckarsulmer Seite, Stefan Krebs, sieht diesen Aspekt keinesfalls als Nachteil - im Gegenteil: "Flein hatte drei Wochen Zeit, sich speziell auf uns vorzubereiten. Ähnliche Überraschungen haben wir in den vergangenen Wochen gegen Teams erlebt, die ebenfalls zuvor eine Spielpause hatten."

Schilpps Ausfall hat der TV Flein gut verkraftet

Von solchen taktischen Kniffen ließ sich sein Team allerdings nicht aus dem Konzept bringen, schlug zuletzt den Tabellendritten Waiblingen II klar mit 34:18. "Neckarsulm ist zuletzt sehr souverän aufgetreten. Wir sind für uns aber völlig im Soll und treten dort ohne jeden Druck an", sagt Payer. Den schmerzhaften Ausfall von Alexandra Schilpp (Kreuzbandriss) habe sein Team bravourös aufgefangen.

Unter dem Strich sind sich beide Trainer in einem Punkt einig. "Wir hoffen auf ein tolles Spiel vor großer Kulisse", sagt Payer. Sport-Union-Trainer Krebs meint: "Es ist doch affengeil, dass zwei Mannschaften aus dem Bezirk Heilbronn-Franken an der Spitze der Württembergliga stehen. Jeder Handball-Fan im Unterland muss am Samstag in die Pichterichhalle kommen."

Verbandsliga, Männer: Sport-Union Neckarsulm - TV Flein

ein, die Niederlage der Fleiner vergangene Woche gegen die Bottwar SG hat nicht für Schadenfreude in Neckarsulm gesorgt. Denn erstens hat ein Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt in der Verbandsliga zwei Punkte aus der bis dahin uneinnehmbaren Festung Sandberghalle mitgenommen.

Zweitens wird der Tabellenführer wahrscheinlich nicht zwei Mal hintereinander ein Spiel gegen ein Kellerkind aus der Hand geben. Die Kampfansage von Fleins Trainer Rudolf Wagner vor dem direkten Duell am Samstag (20 Uhr) in der Pichterichhalle ist jedenfalls deutlich: "Wir holen uns in Neckarsulm die zwei Punkte wieder, die wir letzte Woche hergeschenkt haben."

Halbe Verbandsliga steckt im Abstiegskampf

Versäumnisse Erstmals im Jahr 2024 hat der Spitzenreiter Schwächen offenbart. "Der unbedingte Siegeswille war nicht da. Wir werfen den gegnerischen Keeper in der zweiten Hälfte zum Weltmeister und spielen zehn der letzten 15 Minuten in Unterzahl", zählt Wagner die Versäumnisse der vergangenen Partie auf. Der erfahrene Trainer ist sich sicher: "Wir werden in Neckarsulm ganz anders auftreten. Die Mannschaft ist heiß."

Das muss in den Neckarsulmer Ohren wie eine Drohung klingen. SUN-Trainer Jonas Heilmann sieht es aber gelassen: "Die Punkte für Bottwar waren natürlich nicht optimal. Wir haben aber gesehen, dass man Flein schlagen kann. Das motiviert uns noch einmal zusätzlich."

Christian Joos ist nach seiner Sperre zurück im Kader

Zusammen mit der halben Liga steckt die Sport-Union im Abstiegskampf. Mindestens zwei, im schlimmsten Fall sogar sechs Teams müssen am Saisonende den schweren Gang in die Landesliga antreten. "Es geht brutal eng, brutal spannend zu", sagt Heilmann. Ein oder gar zwei Punkte gegen Flein wären da ein willkommener Bonus.

Die Sport-Union muss am Samstag auf Paul Lang und Julian Ballmann verzichten. Bein Fleinern kehrt Christian Joos nach seiner Sperre zurück. Es fehlen Florian Pitzke und Noel Hoffmann.

Ausgeglichene Bilanz nach den Hinspielen

Im November trennte man sich über beide Hinrunden-Partien gesehen schiedlich-friedlich Unentschieden. In der Württembergliga entführten die erstligaerfahrenen Neckarsulmer Frauen um Sophie Lütke (12/4) beim 23:18 (11:9) zunächst beide Punkte vom Sandberg, bevor sich die Fleiner Männer um ihren mit neun Treffern überragenden Routinier Kai Herrmann in der Verbandsliga vor über 400 Zuschauern mit 34:27 (17:13) revanchierten.