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SGSB-Kapitänin Elena Fabritz: „Wir sind noch nicht auf unserem maximalen Level“

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Die Führungsspielerinnen Elena und Natascha Fabritz werden die SG Schozach-Bottwartal am Saisonende verlassen. Im Interview spricht Elena Fabritz über die Beweggründe und warum die SGSB immer die knappen Spiele gewinnt. 

Im Angriff spielt Elena Fabritz (links) zwar auch, ihre Hauptaufgabe im Team erfüllt die Kreisläuferin jedoch als Abwehrchefin. Auf 15 Saisontore, darunter einen Siebenmeter, bringt es die 28-Jährige dennoch.
Im Angriff spielt Elena Fabritz (links) zwar auch, ihre Hauptaufgabe im Team erfüllt die Kreisläuferin jedoch als Abwehrchefin. Auf 15 Saisontore, darunter einen Siebenmeter, bringt es die 28-Jährige dennoch.  Foto: Archiv/Berger

Elena und Natascha Fabritz waren in den vergangenen Jahren zwei absolute Führungsspielerinnen bei der SG Schozach-Bottwartal. Am Saisonende wird das Duo den Drittligisten verlassen. Dies gab der Verein vor dem Spitzenspiel am Samstag (20 Uhr) gegen den HCD Gröbenzell bekannt. Unser Redakteur Stephan Sonntag hat mit SGSB-Kapitänin Elena Fabritz über die Gründe für den Abschied, die Saisonziele und den besonderen Team-Zusammenhalt gesprochen.

Frau Fabritz, warum gehen Sie und ihre Frau bei der SGSB von Bord?

Elena Fabritz: Wir wohnen ja in der Nähe von Heidelberg und haben für jedes Training eine Anfahrt von einer Stunde. Der Aufwand ist schon sehr groß und wir gehen ja auf die 30 zu. Da wollen wir die Karriere lieber bei einem Verein in der Nähe ausklingen lassen und haben uns daher zum Wechsel zu meinem Heimatverein Ketsch entschieden.

Nicht ausklingen lassen wollen Sie mit Sicherheit ihre letzte Saison bei der SGSB. Was ist drin?

Fabritz: Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen.

Hat es Sie überrascht, dass die Saison bisher so gut verläuft? Die SGSB ist ja noch ungeschlagen.

Fabritz: Ein wenig schon. Wir fahren unsere Siege ja auch nicht locker ein, sondern müssen wie zuletzt beim Tabellenletzten Schwabmünchen hart dafür kämpfen. Eigentlich war nur der Sieg gegen Kappelwindeck wirklich souverän (33:20 Anm. d. Red.). Wir sind noch nicht auf unserem maximalen Level.

Im Mai 2024 haben Spielmacherin Natascha Weber (2. von links) und Spielführerin Elena Fabritz (2. von rechts) geheiratet.
Im Mai 2024 haben Spielmacherin Natascha Weber (2. von links) und Spielführerin Elena Fabritz (2. von rechts) geheiratet.  Foto: SG Schozach-Bottwartal

Ins Positive gedreht könnte man sagen, dass das Team aber immer einen Weg findet, am Ende zu gewinnen.

Fabritz: Da kommt unsere individuelle Qualität zum Tragen. Wir sind in diesem Jahr auf allen Positionen topbesetzt und torgefährlich. In der vergangenen Saison fehlte uns hingegen eine Linkshänderin auf Rechtsaußen, weswegen ich ja sogar dort häufiger ausgeholfen habe. Da sind wir jetzt viel besser aufgestellt.

Wenn denn alle fit wären – mit Nina Dierolf, Seema Awad und zuletzt Saskia Fackel oder Lara Däuble fehlen wichtige Spielerinnen teilweise langfristig.

Fabritz: Ja, gerade im Rückraum hatten wir im letzten Spiel nur drei fitte Spielerinnen. Die müssen dann 60 Minuten durchballern.  Das merkt man natürlich, da klappt nicht mehr alles, aber wir haben es dennoch geschafft, die zwei Punkte zu holen.

Erstaunlich war, dass die verletzten Spielerinnen trotzdem alle dabei waren und von der Bank aus angefeuert haben. Das ist nicht bei allen Vereinen der Fall.

Fabritz: Das stimmt und das ist auch enorm wichtig, wenn die Anfeuerungen von der eigenen Bank kommen, wenn gleichzeitig die ganze Halle gegen dich ist.

Mit Lara Däuble hat eine Nachwuchsspielerin der SGSB den Sprung in die 1. Bundesliga geschafft. Die nächsten Talente wie Paula Hofer stehen schon in den Startlöchern.

Fabritz: Ja, das ist beinahe schon beängstigend (lacht). Im Ernst: Es ist toll, dass die jungen Spielerinnen schon bei uns mittrainieren und teilweise auch Spielzeit bekommen. Der frische Wind tut uns gut und die Talente tun natürlich dem Verein gut. Sie können von uns älteren Spielerinnen viel lernen. Wenn wir es jetzt noch schaffen, die Spiele deutlicher zu gestalten, könnten sie auch noch mehr Spielzeit bekommen.

Blicken wir abschließend noch auf das aktuelle Spiel gegen Gröbenzell. Das ist nochmal ein Brocken zum Jahresabschluss, oder?

Fabritz: Aus meiner Sicht ist das ein Top-drei-Team. Ich kann nicht verstehen, wie die schon acht Minuspunkte haben können. Christine Königsmann auf halbrechts ist die Top-Torschützin der Liga. Sie sind aber auf allen Positionen top besetzt. Klar ist aber auch, wir sind diese Saison noch ungeschlagen und das wollen wir auch bleiben. 

Zur Person 

Die 28-jährige Elena „Elle“ Fabritz hat das Handballspielen ab den E-Juniorinnen bei ihrem Heimatverein TSG Ketsch gelernt. Nach 17 Jahren im Trikot der Kurpfalz-Bären beendete die Kreisläuferin 2021 verletzungsbedingt zunächst ihre Karriere, startete dann aber ein halbes Jahr später ein Comeback bei der SG Schozach-Bottwartal, mit der sie im Sommer 2022 den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. Im Mai dieses Jahres heiratete Fabritz ihre Teamkollegin Natascha Weber.

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