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SG Schozach-Bottwartal vor dem Saisonstart: Nicht stolpern in der Liga der extremen Gefälle

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Aufsteiger SG Schozach-Bottwartal geht voller Vorfreude in das große Abenteuer 2. Bundesliga. Unter dem neuen Trainer Rouven Korreik hat die Mannschaft ihr taktisches Repertoire erweitert.

Kreisläuferin Elena Fabritz ist die neue Kapitänin der SG Schozach-Bottwartal. Die 26-Jährige hat sich in der Rückrunde der vergangenen Saison zur Führungsspielerin auf und abseits des Spielfelds entwickelt.
Kreisläuferin Elena Fabritz ist die neue Kapitänin der SG Schozach-Bottwartal. Die 26-Jährige hat sich in der Rückrunde der vergangenen Saison zur Führungsspielerin auf und abseits des Spielfelds entwickelt.  Foto: Berger

Die entscheidende Frage beantwortet Rouven Korreik eindeutig: "Bei uns herrscht ausschließlich Vorfreude auf die Saison." Der neue Trainer der SG Schozach-Bottwartal weiß natürlich, vor welcher Herkulesaufgabe sein Team in der 2. Bundesliga steht. Doch das Auftaktspiel am Samstag (20 Uhr) in der Beilsteiner Langhanshalle gegen Mitaufsteiger SG Mainz-Bretzenheim soll mit voller Überzeugung und vollem Elan angegangen werden. Kopfüber hinein ins Bundesliga-Abenteuer. Ob es ein böses Erwachen gibt? Fragen und Antworten vor der Premierensaison der SG Schozach-Bottwartal im illustren Kreis der 30 besten Teams Deutschlands.

Wird die 2. Bundesliga für die SGSB eine Dauereinrichtung oder ein einmaliges Abenteuer?

Nüchtern betrachtet spricht viel für letzteres. Die 2. Bundesliga ist für Aufsteiger grundsätzlich ein hartes Pflaster. Im Handball-Unterhaus muss bundesweit angetreten werden, was einen erheblichen Mehraufwand für die Vereine und die Spielerinnen verursacht. Zudem tummeln sich dort Gegner, die unter Profibedingungen trainieren. "Es gibt wohl keine Liga in Deutschland mit einem größeren Gefälle", sagt Korreik. "Es gibt reine Amateurteams wie uns, Halb- und Vollprofis. Das werden mega spannende Auseinandersetzungen", blickt der 46-Jährige angriffslustig voraus.

Wie hat die SGSB den Verlust ihrer Führungsspielerinnen Svenja Kaufmann und Theresa Müller kompensiert?

Der neue Mann an der Seitenlinie der SGSB: Rouven Korreik.
Foto: imago-images
Der neue Mann an der Seitenlinie der SGSB: Rouven Korreik. Foto: imago-images  Foto: IMAGO/Alexander Keppler

Auf dem Papier zunächst einmal mit den Neuzugängen Julia Bauer (Nürtingen) und Julia Schraml (Waiblingen). Allerdings sind die beiden Neuen total andere Spielertypen als ihre Vorgängerinnen. Daher musste in der Vorbereitung das Spielsystem komplett neu justiert werden. "Neue Liga plus personeller Umbruch plus neues Spielsystem war schon eine anspruchsvolle Aufgabe. An unserer Checkliste zur Saisonvorbereitung befinden sich aber ausschließlich grüne Haken. Wir stehen da, wo wir zu diesem Zeitpunkt stehen wollten", sagt Korreik.

 

Wie sieht das Spiel der neu justierten SGSB aus?

"Wer uns in der Vorbereitung noch nicht gesehen hat, wird beim ersten Ligaspiel mit Sicherheit überrascht werden", versichert Korreik. Schwerpunkt der Vorbereitung war die Erweiterung des spieltaktischen Repertoires. "Wir haben jetzt viel im Köcher, was es vergangene Saison noch nicht gab", sagt Korreik. Das ist deshalb von großer Bedeutung, weil die SGSB in der 2. Bundesliga keine Spiele mehr allein über ihre individuelle Qualität gewinnen wird. "Wir müssen auf unterschiedliche Gegner taktisch flexibel reagieren. Darin liegt unsere Chance", erklärt Korreik.

 

Wie hat das neuformierte Team zusammengefunden?

Nachfolgerin von Theresa Müller als Kapitänin ist Elena Fabritz. Die Kreisläuferin stieß zwar erst zu Jahresbeginn zur SGSB, entpuppte sich aber als absolute Verstärkung und hatte auf und abseits des Feldes maßgeblichen Anteil am Aufstieg. Naturgemäß kommt der neuen Spielmacherin Julia Bauer ebenso eine Führungsrolle zu wie der erfahrenen Abwehrchefin Sina Klenk. Ansonsten hat sich die Team-Hierarchie autark entwickelt. "Ich bin kein Freund von gezielten Teambuilding-Maßnahmen. Nur weil man in einem Schlauchboot einen Fluss runter gebrettert ist, entsteht noch kein nachhaltiges Teamgefüge", sagt Korreik. So entwickelte sich aus dem Team heraus der Montag zum festen Termin fürs gemütliche Beisammensein nach dem Training. "Sowas lässt sich nicht verordnen. Das muss aus der Eigenverantwortung der Spielerinnen kommen."

 

Wie gelingt der Klassenerhalt?

Ein guter Saisonstart ist wichtig. Da kommt der Mitaufsteiger zum Auftakt gerade recht, um die Euphorie aus der vergangenen Saison ein Stück weit mitzunehmen. Danach wird es sicher darauf ankommen, wie die sieggewohnte SGSB mit Negativerlebnissen umgeht, auch mal eine Klatsche verdaut. Wenn es optimal läuft, könnte die SGSB in ähnlicher Weise in die 2. Bundesliga hineinwachsen, wie das der infrastrukturell vergleichbaren TG Nürtingen gelungen ist, die vor ihrer achten Saison im Unterhaus steht.

 
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