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Sebastian Heymann darf sich als erster Handballer ins Goldene Buch der Stadt Heilbronn eintragen 

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Olympia-Silbermedaillengewinner Sebastian Heymann ist im Heilbronner Rathaus von Oberbürgermeister Harry Mergel empfangen worden: "Ein ganz, ganz besonderer Moment."


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Oberbürgermeister Harry Mergel zitierte eine alte Handballer-Weisheit: „Handballer weinen nicht, sie schwitzen aus den Augen.“ Doch es war kein Schweiß, sondern Rührung, die Sebastian Heymanns feuchte Augen erklärte, als er sich am Mittwoch als erster Handballer überhaupt ins Goldene Buch der Stadt Heilbronn eintragen durfte. „Das ist schon ein ganz, ganz besonderer Moment für mich“, sagte der Olympia-Silbermedaillengewinner von Paris. „Aus sehr fernen Träumen ist Wirklichkeit geworden. Das ist Wahnsinn.“

Sebastian Heymann trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Heilbronn ein: Der Füller sorgt für ein kurzes Zögern 

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Als es an den großen Moment ging und Mergel ihm den Füllfederhalter in die Hand gab, zögerte der 26-Jährige kurz: „Puh, keine Ahnung wann ich zuletzt einen Füller in der Hand hatte.“ Doch dann setzte Heymann umrahmt von der Familie, seiner Freundin Anna und den Vorständen seines Heimatvereins TSB Horkheim routiniert an und schrieb: „Vielen Dank für den tollen Empfang, die lieben Worte und die große Ehre. Es ist immer etwas besonderes die Heimat vertreten zu dürfen!“

Nur einem sehr illustren Kreis von Sportlern wurde diese Ehre bislang zuteil  

Im illustren Kreis der auf diese Weise Geehrten fanden sich bislang nur zwei Sportler: Ruderin Carina Bär und Ringer Eduard Popp. Nach dem Schützen Ulrich Lind 1976 in Montreal, Bär 2016 in Rio und Ringer Frank Stäbler 2021 in Tokio ist Heymann erst der vierte Olympiamedaillengewinner der Stadt Heilbronn – und der erste Horkheimer. „Horkheim mit seiner großen Handball-Tradition ist schon der ideale Ort, um als Mensch und Sportler aufzuwachsen“, sagte Mergel in seiner Laudatio. „Sebastian Heymann ist ein Ausnahmeathlet und ein sympathischer Botschafter der Sportstadt Heilbronn. Grundlage einer solchen sportlichen Karriere ist harte Arbeit und der nötige Biss. Damit hat er seinen Traum verwirklicht.“

Große Ehre für Olympia-Silbermedaillengewinner Sebastian Heymann, der sich im Kreise der Familie ins Goldene Buch der Stadt Heilbronn eintragen durfte.
Große Ehre für Olympia-Silbermedaillengewinner Sebastian Heymann, der sich im Kreise der Familie ins Goldene Buch der Stadt Heilbronn eintragen durfte.  Foto: Mario Berger

Familie genießt die aktuelle Hochphase, kennt aber auch andere Zeiten 

Von den Anfängen als Knirps im Alter von drei Jahren, über die Nachwuchsmannschaften des TSB, die dank Heymann immer in den höchsten Spielklassen unterwegs waren, die Debüts für Horkheim in der 3. Liga, für Frisch Auf Göppingen in der 1. Bundesliga und 2019 für die deutsche A-Nationalmannschaft bis hin zur Teilnahme an der Heim-EM zu Jahresbeginn und Olympia in Paris zeichnete Mergel den Werdegang des Rückraumspielers nach.

„Wir erleben gerade einen Höhepunkt, den wir auch als Familie genießen. Wir kennen aber auch die anderen Zeiten und wissen, wie schnell es im Sport Rückschläge geben kann“, sagte Sebastians Vater Martin Heymann. Zwei Kreuzbandrisse hatten seinen Sohn 2019 und 2022 zurückgeworfen. „Das waren die Phasen, in denen die Familie als Rückhalt besonders gefragt war“, weiß Martin Heymann. Und das weiß natürlich auch sein Sohn: „Hier heute die Menschen um mich herum zu haben, die mich gefühlt tagtäglich unterstützt haben, das ist wunderschön.“


Mergels Wunsch: Noch einmal für den TSB spielen 

Im Gegensatz zu vielen anderen Profi-Handballern hatte sich Heymann bewusst dazu entschieden, nicht frühzeitig auf ein Sport-Internat zu wechseln, sondern so lange wie möglich bei seinem Heimatverein zu bleiben. „Ich wollte mein freundschaftliches Umfeld nicht aufgeben, weil es mich immer gestärkt hat. Dass mir der Verein das ermöglicht hat, dafür bin ich dankbar. Horkheim hat einen besonderen Platz in meinem Herzen.“

Der Eintrag von Sebastian Heymann ins Goldene Buch der Stadt Heilbronn.
Der Eintrag von Sebastian Heymann ins Goldene Buch der Stadt Heilbronn.  Foto: Stephan Sonntag

Insofern könnte Mergels Wunsch noch wahr werden, dass Heymann vor dem Ende der Karriere noch einmal das TSB-Trikot überstreift. Bis es soweit ist, wird der Geehrte noch versuchen, sich ein paar weitere Träume zu erfüllen.

Zugpferd für den TSB Horkheim

„Uns läuft der Nachwuchs gerade die Bude ein“, sagt Sven Grosser, der Vorsitzende des TSB Horkheim. Daran hat der größte Sohn des Vereins einen erheblichen Anteil. „Sebastian ist ein Vorbild für alle Kinder, die bei uns Handball spielen wollen. Nicht zuletzt, weil er sich immer wenn er zu Besuch ist, endlos Zeit nimmt, um alle Autogramm- und Fotowünsche zu erfüllen.“ Dass Heymann ein außergewöhnliches Talent besaß, hatten die Vereins-Verantwortlichen sehr früh erkannt und von Anfang an versucht, ihm die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen. 

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