Sport-Union Neckarsulm II entscheidet hochklassiges Regionalliga-Derby der Frauen beim TSV Bönnigheim mit 27:25 für sich. Kleinigkeiten geben in einem Spiel mit wechselnden Führungen den Ausschlag.
Katja Kerner (verdeckt) nahm es auch gegen drei Neckarsulmerinnen auf (v.l. Trixi Hanak, Stephanie Dähnel und Lina Schrembs). Doch auch ihre sieben Treffer reichten am Ende nicht für den Derbysieg.
Foto: Ralf Seidel
Das Regionalliga-Derby hielt, was es versprach. Der TSV Bönnigheim und die Sport-Union Neckarsulm II lieferten sich am Samstagabend ein spannendes und abwechslungsreiches Duell auf Augenhöhe. Nach einer guten Viertelstunde zogen in der voll besetzten Bönnigheimer Sporthalle die Gäste mal auf vier Treffer davon, nach knapp 40 Minuten war der TSV vier Tore vorn. Beim Stand von 22:22 ging es in die finalen zehn Minuten, an deren Ende die Sport-Union aufgrund eines 27:25 (12:13)-Erfolgs über zwei weitere Punkte jubeln durfte.
Bönnigheim rutscht auf Rang neun ab, Neckarsulm festigt Platz drei
„Die Routine meiner Mannschaft war am Ende ausschlaggebend“, sagte Neckarsulms Trainer Stefan Krebs. „Die Dynamik und Wurfkraft der Bönnigheimerinnen hätte ebenfalls den Unterschied ausmachen können. Doch sie sind vielleicht ein bisschen nervös geworden, als wir den Rückstand aufgeholt hatten.“ Sein Trainer-Pendant auf Bönnigheimer Seite analysierte die Partie ähnlich: „Kleinigkeiten haben entschieden. Wir lassen in der Schlussphase zwei, drei Chancen liegen und verteidigen in den letzten zehn Minuten nicht mehr konsequent genug“, sagte Tobias Gärttner. Durch die fünfte Saisonniederlage fiel sein Team auf den neunten Tabellenplatz zurück, während die Sport-Union ihren dritten Platz festigte.
Kurze Deckung gegen Sophie Lütke zeigt Wirkung
In der Anfangsphase waren es die Neckarsulmerinnen Sophie Lütke und Rebecca Schäfer, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten und für eine 9:5-Führung sorgten (17. Minute). Gärttner nahm eine Auszeit, danach startete sein Team die Aufholjagd. „Ich habe nach dem guten Start früh gewechselt. Danach sind wir ein bisschen unter die Räder geraten“, sagte Krebs über den 3:8-Lauf seines Teams bis zur Pause. Der Angriffsschwung seines Teams erlahmte in erster Linie dadurch, dass der TSV Spielmacherin Lütke in eine kurze Deckung nahm. Silja Krebs und Cathrine Gerold strahlten auf den Halbpositionen nicht so viel Torgefahr aus, wie zuvor Schäfer und Verena Breidert.
Nach dem Seitenwechsel wechselte Krebs zurück zur Anfangsformation. Doch mit einigen Kontertoren baute der TSV die 13:12-Halbzeitführung bis zum 19:15 (39.) aus. Das Rückraum-Trio Katja Kerner, Lena Halupka und Sonja Christel schien den Gästen den Zahn zu ziehen. „In der Phase hatten wir alles im Griff, haben richtig stark gespielt“, lobte Gärttner sein Team. Doch die Bönnigheimerinnen verpassten es in dieser Phase, den Vorsprung möglicherweise spielentscheidend auszubauen.
Und Neckarsulm? Die Gäste waren weit davon entfernt, frühzeitig aufzugeben. „Meine Kampf-Formation hat uns wieder herangeführt“, sagte Krebs. Tor um Tor knapste die Sport-Union vom Vorsprung des TSV ab. Ina Hernandez glich schließlich wieder zum 22:22 aus (50.).
Die Schlussphase ist auf beiden Seiten reine Kopfsache
Von nun an war klar, dass die Entscheidung Kopfsache werden würde. Bitter für die Gastgeberinnen war, dass die bis dahin bombensichere Siebenmeterschützin Sandra Graner ausgerechnet beim Stand von 23:24 (55.) ihren einzigen Strafwurf vergab. „In der zweiten Minute hätte uns das weniger wehgetan. Sechs von sieben Siebenmetern gegen Celia Schneider zu verwandeln, ist aber eine überragende Quote“, war Gärttner weit davon entfernt, seiner Kreisläuferin einen Vorwurf zu machen.
Es folgte jedoch das 25:23 (57.) durch Lütke, die längst nicht mehr in Manndeckung gehalten wurde. „Wir halten sie bei fünf Feldtoren. Sie war nicht der eine ausschlaggebende Faktor im Spiel der Sport-Union“, erklärte Gärttner, warum er die 34-Jährige nicht dauerhaft aus dem Spiel nahm.
Erster Teil der Regionsmeisterschaften geht an die Sport-Union
Halupka verkürzte zwar schnell zum 24:25(57.), doch beim nächsten Neckarsulmer Angriff kassierte Graner eine Zwei-Minuten-Strafe. In Überzahl ließen sich die Gäste die zwei Punkte nicht mehr aus der Hand nehmen. Lina Schrembs und Ina Hernandez sorgten mit den Treffern zum 26:24 (58.) und 27:24 (59.) für die Entscheidung. „Wir haben die Sport-Union nicht müde genug bekommen. Ich kann meiner Mannschaft aber absolut keinen Vorwurf machen“, sagte Gärttner.
Sein Pendant auf Neckarsulmer Seite frohlockte: „Die Hinserie der Regionsmeisterschaften haben wir gewonnen“, meinte Krebs mit Blick auf die zwei Derbysiege seiner Mannschaft gegen Flein und Bönnigheim.
Traurig, aber keine Sorge: Sie können natürlich trotzdem weiterlesen.
Schließen Sie einfach diese Meldung und sichern Sie sich das andere exklusive Angebot auf der Seite. Bei Fragen hilft Ihnen unser Kundenservice unter 07131/615-615 gerne weiter.