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Historisch: Bönnigheimer Handballerinnen schaffen Sprung in Liga drei

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Die Oberliga-Handballerinnen des TSV Bönnigheim steigen am letzten Spieltag durch ein 33:20 gegen den TSV Birkenau auf.

Im Freudentaumel: Nach sieben Jahren Oberliga-Zugehörigkeit gab es für die Spielerinnen des TSV Bönnigheim nach dem Aufstieg kein Halten mehr.
Im Freudentaumel: Nach sieben Jahren Oberliga-Zugehörigkeit gab es für die Spielerinnen des TSV Bönnigheim nach dem Aufstieg kein Halten mehr.  Foto: Seidel, Ralf

54 gespielte Minuten wies die digitale Anzeigetafel in der Bönnigheimer Sporthalle aus, als das weiße Plakat mit der blau-schwarzen Aufschrift "Aufstieg in Liga 3" - wenn auch zunächst noch etwas zögerlich - erstmals über die TSV-Ersatzbank gereicht wurde. Zwei Minuten später konnten die Spielerinnen des TSV Bönnigheim ihre Freude dann allerdings nicht mehr zurückhalten.

Sie hüpften und jubelten mit dem Plakat in den Händen und nahmen damit bereits vorweg, was vier Minuten später Realität werden sollte: An der Bönnigheimer Schulstraße wird in der nächsten Saison Drittliga-Handball gespielt. Am 18. und letzten Oberliga-Spieltag der Saison sicherte sich das Team um den scheidenden Trainer Stefan Martin mit einem zu keiner Zeit gefährdeten 33:20 (16:5)-Erfolg gegen den TSV Birkenau Tabellenplatz zwei.


Bis auf den letzten Platz gefüllte Bönnigheimer Sporthalle

Auch die über 300 Zuschauer in der bis auf den letzten Platz gefüllten Bönnigheimer Sporthalle stimmten in die "Dritte Liga, dritte Liga, hey, hey"-Sprechchöre und "Oh, wie ist das schön"-Gesänge mit ein. Kreisläuferin Sandra Graner sprach später von einer "überragenden Kulisse", die das Team durch die gesamte Spielzeit getragen habe.

Dabei hatte die Saison holprig begonnen: Nach drei Niederlagen aus den ersten fünf Spielen folgte ab Mitte November eine Siegesserie, die erst im Februar durch Corona-Fälle jäh gestoppt wurde. "Was von der Saison hängen bleibt, kann ich noch gar nicht sagen. Es war so ein tolles Jahr mit nur zwei wirklich schlechten Spielen", bilanzierte Stefan Martin. Für den Trainer wurde es im Angesicht seines feststehenden Abschieds ein bittersüßer Nachmittag.

TSV verwirft in der Anfangsphase kaum einen Ball

Diesen ließen ihn seine Spielerinnen jedoch entspannt verleben. Denn gegen die Gäste aus Südhessen bestimmte Bönnigheim mit seinem couragierten Spielvortrag von Anwurf an das Geschehen. Als Birkenau per Siebenmeter zum ersten Torerfolg kam, hatten die Gastgeberinnen um die auf Linksaußen bestens aufgelegte Jasmina Welz bereits sieben Tore erzielt. Während der TSV in der Offensive in der Anfangsphase kaum einen Ball verwarf, mussten die Gäste bis zur 20. Minute warten, ehe sie Kathrin Gerullis das erste Mal aus dem Spiel heraus überwinden konnten.

Gerullis hatte ohnehin einen Sahne-Tag erwischt, nachdem die 5:1-Abwehr des TSV immer wieder unsaubere Abschlüsse durch die Mitte erzwungen hatte. Nach dem Seitenwechsel hielten die Gastgeberinnen das Tempo hoch, zogen auf 28:12 davon und spielten die Schlussviertelstunde routiniert herunter. Lea Meic erzielte kurz vor Schluss das letzte, das 500. Bönnigheimer Saisontor - Liga-Bestwert.

Trainer zieht den Hut vor der gesamten Mannschaft

"Man kann eigentlich niemanden herausnehmen, Hut ab vor der gesamten Mannschaft", verteilte Trainer Martin ein Gesamtlob, während seine Spielerinnen um ihn herum bereits den "größten Erfolg der Bönnigheimer Vereinsgeschichte" feierten, wie Abteilungsleiter Christof Weis sichtlich stolz betonte. Die ersten Weinflaschen waren zu diesem Zeitpunkt bereits herumgereicht worden.

"Ich habe mich im Vorfeld aus den Planungen herausgehalten, dafür bin ich zu abergläubisch", gestand Martin lachend auf die Frage nach den weiteren Party-Planungen. Er wolle sich einfach treiben lassen und den Abend genießen. "Wir schauen mal, wo wir heute Abend noch landen", ließ sich Sandra Graner mit einem Grinsen im Gesicht noch entlocken, ehe die Bönnigheimer Aufstiegsparty im Hallen-Foyer ihre Fortsetzung fand.

TSV Bönnigheim: Gerullis, Altmann (Tor) - Welz (10), Häberlen (8/6), Haar (5), Halupka (3), Meic, Kerner (je 2), Zäh, Gröger, Graner (je 1), Ullrich, Samer, Haiges, Hafendörfer, Grosser.
Beste Werferinnen Birkenau: Rajic (6/4), Sender (5).
Siebenmeter: TSV 6/6, Birkenau 5/4.
Zeitstrafen: 3/4.

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