Sebastian Heymann spricht über seinen Wechsel zu den Rhein-Neckar Löwen
Der Handball-Nationalspieler wechselt am Saisonende von Frisch Auf Göppingen zu den Rhein-Neckar Löwen. Es soll für den 25-jährigen Horkheimer auch ein Karriere-Neustart werden.

So wahnsinnig viel wollte Sebastian Heymann am Mittwoch noch gar nicht über die Rhein-Neckar Löwen reden. "Ich bin noch bis Sommer Spieler bei Frisch Auf Göppingen. Wir haben am Sonntag ein ganz schweres Spiel bei den Füchsen Berlin."
Anderseits ist der 25-jährige Horkheimer froh, dass sein Wechsel am Saisonende nun offiziell bestätigt ist. "Das war schon eine Belastung in den vergangenen Wochen, da ich ja auch immer wieder danach gefragt worden bin", sagt Heymann.
Gesamtpaket der Löwen hat Sebastian Heymann überzeugt
Überraschend kam die Nachricht am Nikolaustag nicht. Schon seit einigen Wochen verdichteten sich die Gerüchte, dass der Nationalspieler Göppingen nach acht Jahren verlassen würde. Eine Zeit lang schien der SC DHfK Leipzig heißer Kandidat, seit Mittwoch ist aber klar: Heymann wird ein Löwe.
"Das Gesamtpaket hat mich überzeugt. Der Verein ist ambitioniert, hat eine super Mannschaft, ich kenne bereits viele Spieler, habe beim Trainer ein richtig gutes Gefühl und ich bin weiter nah bei meiner Familie und meinen Freunden", sagt Heymann.
Göppinger Zeit war auch eine Leidenszeit
Leicht ist ihm der Abschied aus Göppingen nicht gefallen. "Ich habe mich hier immer sehr wohlgefühlt, viele Freunde fürs Leben gefunden. Hier zwei Mal meinen Vertrag zu verlängern, war immer eine sehr bewusste Entscheidung." Doch die acht Jahre beim schwäbischen Traditionsclub waren eben auch von seinen zwei schweren Verletzungen geprägt, weshalb Heymann bisher gerade mal auf 154 Bundesliga-Einsätze kommt. "Ich will das alles hinter mir lassen, einen Schlussstrich ziehen, einen kompletten Neuanfang wagen, ohne Verletzungen. Das ist für meinen Kopf ganz wichtig", sagt Heymann.
Natürlich hätte Göppingen den Vertrag gerne verlängert. "Wir hätten ihn trotz seiner langwierigen Verletzungen gerne weiterhin als wichtigen Bestandteil in unserer Mannschaft gesehen", sagte Göppingens Geschäftsführer Gerd Hofele laut einer Vereinsmitteilung. Misstöne gab es nach seiner Entscheidung aber keine, wie Heymann sagt: "Die Mannschaft hat es gut aufgenommen, mir alles Gute für meine Zukunft gewünscht."
Löwen werden zum Sammelbecken deutscher Nationalspieler
Bereits 2016 hatte der Rückraumspieler seinen ersten Vertrag bei Frisch Auf unterschrieben - mit gerade 18 Jahren nach einem einzigen Probetraining. "Es ist eine große Ehre für mich, dass mich dieser Topverein unbedingt verpflichten wollte", sagte Heymann damals. Per Doppelspielrecht lief er fortan für seinen Heimatverein TSB Horkheim in der 3. Liga auf und absolvierte erste Partien in der Bundesliga. 2017 gewann er mit Frisch Auf den EHF-Cup, schaffte 2019 den Sprung in die A-Nationalmannschaft.
Für den Stamm der DHB-Auswahl werden die Rhein-Neckar Löwen mehr und mehr das Sammelbecken. Mit Jannik Kohlbacher, Juri Knorr, Patrick Groetzki, David Späth und Joel Birlehm sind dort bereits fünf Nationalspieler unter Vertrag. Mit Heymann und Tim Nothdurft kommen nächste Saison zwei weitere dazu.
Löwen setzen auf Tempo-Handball
"Wir sind unglaublich stolz, dass wir zwei so aufstrebende Handballer von unserem Weg überzeugen konnten. Dass sie neben ihren herausragenden sportlichen wie charakterlichen Qualitäten den Bonus mitbringen, deutsche Nationalspieler zu sein, passt perfekt zu unserem Konzept", sagte Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann.
Das Duo passt zudem perfekt ins auf Tempo-Handball basierende System von Trainer Sebastian Hinze. "Sebastian passt sehr gut in unser gesuchtes Profil. Er deckt im Innenblock, hat Freude am Tempospiel und ist zweikampfstark, offensiv wie defensiv", sagte Hinze.
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