Ernüchterung beim TSV Weinsberg
Teilnahme an der Aufstiegsrunde rückt für Handball-Oberligist TSV Weinsberg nach der 25:35-Pleite gegen die SG Köndringen/Teningen in weite Ferne.

Die dritte Niederlage aus den jüngsten vier Partien dürfte die eine zu viel gewesen sein. Ein personell auf dem Zahnfleisch daherkommender TSV Weinsberg verlor am Samstagabend das "Endspiel" um einen Platz in der Aufstiegsrunde gegen die SG Köndringen/Teningen am Ende deutlich mit 25:35 (15:17).
Nur in den ersten 30 Minuten war es ein Duell auf Augenhöhe, in den zweiten 30 Minuten bekamen die Gastgeber kein Bein mehr auf den Boden.
Voll Ersatzbank, aber keine Alternativen
"In der ersten Halbzeit war alles okay. Wir haben Lösungen gegen ihre offensive Deckung gefunden, kamen gut ins Tempospiel. Wir hätten uns nur mehr belohnen müssen und mit einem knappen Vorsprung in die Pause gehen können", sagte Heß. Das 8:7 in der 14. Minute durch Jan König blieb aber die einzige Führung im gesamten Spiel.

Die großen Personalsorgen der Gastgeber waren nicht auf dem ersten Blick erkennbar. Die Ersatzbank war voll besetzt. Doch schon die Startformation ließ Schwierigkeiten erahnen. Da spielten im Rückraum Max Schulze, Simon Schrempf und Timon Ströbel. Moritz Wahl saß zwar auf der Bank, war aber nicht einsetzbar. Jan König konnte nur in der Abwehr helfen. Sein Bruder Sven war ebenfalls angeschlagen und konnte nur ein paar Minuten spielen. Mert Darancik fehlte urlaubsbedingt. "Das war schon vor Saisonbeginn abgesprochen", erklärte Heß.
Ströbel stellt sich in den Dienst der Mannschaft
Als Ströbel in der ersten Hälfte mit dem Kopf aufschlug, schien sogar der letzte Linkshänder auszufallen. "Er hat sich in der Halbzeit übergeben, es trotzdem noch einmal probiert. Ohne Linkshänder eine offensive Deckung zu knacken, ist extrem schwierig", sagte Heß.
In der ersten Hälfte gelang genau das dem neu formierten Weinsberger Rückraum-Trio erstaunlich gut. Nach 35 Minuten entglitt den Gastgebern die Partie jedoch zusehends. Leo Magdic verkürzte per Siebenmeter zum 18:20 (36.). Darauf folgte ein spielentscheidender 0:7-Lauf zum 18:27 (44.). In der Phase kam viel zusammen: ein starker Gästekeeper Clement Gaudin, eine Zeitstrafe gegen Schulze, aus der zwei Gegentreffer ins leere Tor resultierten, ein Abpraller, der in den Händen von Fabrizio Spinner landete, zwei wirkungslose Auszeiten von Heß.
Zu viel mit Schiedsrichterinnen-Entscheidungen gehadert
"In der zweiten Hälfte sind wir gar nicht mehr ins Spiel gekommen, haben viel zu viele Kontertore bekommen", sagte Heß. Die Weinsberger regten sich aber in erster Linie über Entscheidungen der beiden Schiedsrichterinnen auf, was der Konzentration nicht förderlich war. Schon beim Auswärtsspiel in Sandweier hatte Heß bemängelt, dass seiner Spieler viel zu viel mit Entscheidungen der Unparteiischen haderten. Die SG hingegen spielte die Partie mit dem Rückenwind der klaren Führung souverän zu Ende.
TSV Weinsberg: Koppmeier, Brösch (Tor) - Schulze (9), Ströbel (2), Magdic (3/1), Hadzimuhamedovic, J. König (3), Kandic (1), Heim (1), Schrempf (2), F. Reichert (2), Wahl (n.e.), Titzmann (1), Mahl (1), S. König, Brodmann.
Beste Schützen der SG: M. Bührer (11/4), Ehret (6), P. Bührer (5/1), Endres (5).
Schiedsrichterinnen: Vanessa Falter, Katarzyna Feldmann.
Siebenmeter: TSV 2/1; SG 5/5.
Zeitstrafen: 5/5. Zuschauer: 250.
Disqualifikation: Rote Karte für Kandic (TSV/59.).

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