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Handball 3. Liga Süd
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Einfach nur cool: Die SG Schozach-Bottwartal bewahrt in hitziger Schlussphase einmal mehr kühlen Kopf

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Ungeschlagen gehen die Drittliga-Frauen der SG Schozach-Bottwartal ins neue Jahr. Der 34:31-Erfolg gegen den HCD Gröbenzell war Ergebnis besonderer Qualitäten. 

Nach Bekanntgabe ihres Abschieds am Saisonende rief Natascha Fabritz (links) gegen Gröbenzell noch einmal ihr gesamtes Repertoire ab. Die Spielmacherin glänzte als Torschützin, Vorlagengeberin und unermüdliche Kämpferin.
Nach Bekanntgabe ihres Abschieds am Saisonende rief Natascha Fabritz (links) gegen Gröbenzell noch einmal ihr gesamtes Repertoire ab. Die Spielmacherin glänzte als Torschützin, Vorlagengeberin und unermüdliche Kämpferin.  Foto: Lina Bihr

Nicht ausrechenbar zu sein für den Gegner, ist im Handball ein immenser Vorteil. Dank dieser Qualität gewannen die Drittliga-Frauen der SG Schozach-Bottwartal am Samstagabend das Spitzenspiel der Südstaffel mit 34:31 (16:12) gegen den HCD Gröbenzell und bleiben damit in dieser Saison weiter ungeschlagen.

„Wir reiten in dieser Saison auf einer richtig tollen Welle“, stellte Trainer Hannes Diller nach Spielende glücklich fest und freute sich mit seiner Mannschaft über den gelungenen Jahresabschluss, der allerdings deutlich mehr als die 176 anwesenden Zuschauer verdient gehabt hätte.

Die heißgelaufene Lara Däuble sieht die Rote Karte 

In der heißen Schlussphase einer hochklassigen Drittliga-Partie offenbarten die Gastgeberinnen ihre eingangs genannte Qualität. In der 52. Minute sah Lara Däuble die Rote Karte. Die U20-Nationalspielerin war nach ihrer Einwechslung in der 15. Minute richtig heißgelaufen, hatte bereits neun Tore auf dem Konto und maßgeblichen Anteil daran, dass der frühe 5:8-Rückstand inzwischen in einen 27:23-Vorsprung gedreht wurde.

Die Gäste witterten angeführt von der bärenstarken Christine Königsmann Morgenluft. Mit einem Doppelschlag verkürzte die Top-Torschützin der Liga auf 25:27 (53.). Eine erneute Wende in dieser Partie schien möglich. Doch bei der SGSB war von Hektik nichts zu sehen. Esther Adam mit ihrem einzigen, aber eminent wichtigen Tor stellte in Unterzahl auf 28:25 (53.). Dann drehte die bis dahin erst einmal erfolgreiche Lisa Loehnig plötzlich auf und erzielte die wichtigen Treffer zum 30:27 (56.) und 32:29 (58.). Die letzten beiden Treffer der Gastgeberinnen gingen aufs Konto der ebenfalls wieder stark aufspielenden Jade Oral.

Verantwortung wird bei der SGSB auf viele Schultern verteilt 

„Wir sind es inzwischen gewohnt, aus ständig wechselnden Positionen heraus unsere Angriffe vorzutragen und abzuschließen. Wir haben viele Spielerinnen, die in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen“, sagte Natascha Fabritz. Die Spielmacherin war insbesondere in der schwierigen Phase nach dem Seitenwechsel die zentrale Figur. Zwei Tage nach ihrem 29. Geburtstag glänzte sie als Torschützin, Vorlagengeberin und Vorkämpferin. Spektakulär mit vollem Einsatz eroberte sie etwa in der 42. Minute einen verloren gegangenen Ball.

Lediglich zu Spielbeginn kam die SGSB etwas schwer in Tritt. Die Trendwende setzte mit einer Auszeit in der 18. Minute beim Stand von 5:8 ein. Diller wechselte Lara Däuble und Aylin Bornhardt ein, brachte zudem Torhüterin Jana Brausch für Hanna Krause. Die Maßnahmen fruchteten sofort, drei Minuten später war die SGSB mit 9:8 in Führung, Brausch entschärfte im weiteren Spielverlauf einige gefährliche Eins-gegen-Eins-Situationen mit spektakulären Paraden.

Mitbestimmung in den Auszeiten bei der SGSB 

„Diesen Effekt sollte eine Auszeit möglichst immer haben. Das ist ja ihr Sinn“, philosophierte Diller, verriet dann aber: „Es kann sich jede Spielerin mit ihrer Meinung einbringen, auch den nächsten Spielzug bestimmen. Dann trägt sie aber auch die Verantwortung, dass der richtig gespielt wird. Diese Mitbestimmung des Teams ist mir extrem wichtig.“

Ab diesem Zeitpunkt gab sein Team die Führung bis zum Ende nicht mehr ab. Selbst in der Schlussphase, als Gröbenzell alles reinwarf, von der siebten Feldspielerin bis zur offenen Deckung, fand die SGSB immer Antworten und blieb – das ist die vielleicht hervorstechendste Qualität – cool. „Wir hatten so viele enge Spiele in dieser Saison und haben bis auf eine Remis immer gewonnen. Dann glaubst du daran, dass es wieder gelingt und bewahrst einen kühlen Kopf“, erklärte Natascha Fabritz die spielentscheidende Phase am Ende.

SG Schozach-Bottwartal: Krause, Brausch (Tor) - Hönig (6/1), Adam (1), Fiederer, Hofer, Däuble (9/4), Hees, N. Fabritz (5), Bornhardt (1), Räuchle (1), E. Fabritz (2), Oral (6), Loehnig (3).

Beste Schützin des HCD: Königsmann (13/4).

Schiedsrichter: Tobias Hägele, Stefan Schmid-Denzinger.

Siebenmeter: SGSB 7/5; HCD 4/4.

Zeitstrafen: 2/2.

Disqualifikation: Rote Karte für Däuble (SGSB/52.).

Zuschauer: 176.

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