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Heilbronner Ringer in der Verbandsliga
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Devils-Neustart in der Fünftklassigkeit

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Red Devils Heilbronn melden nach Bundesliga-Rückzug für die Verbandsliga. Eduard Popp will weiter erstklassig kämpfen und sucht sich einen neuen Verein.

Eduard Popp (links) will weiterhin Bundesliga ringen und wird die Red Devils Heilbronn verlassen.
Eduard Popp (links) will weiterhin Bundesliga ringen und wird die Red Devils Heilbronn verlassen.  Foto: Bertok, Alexander

Zur Saison 2017/18 wagten die Red Devils Heilbronn, da noch unter dem Namen VfL Neckargartach den Sprung von der Regionalliga in die Bundesliga. Eine Ligenreform des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) hatte dies möglich gemacht. Irgendwann in der Römerhalle die deutsche Mannschaftsmeisterschaft zu feiern, das war der Traum des Vereins. Es bleibt wohl ein unerfüllter Traum. Nach dem Ende der Hauptrunde verkündeten die Verantwortlichen der Roten Teufel Anfang Dezember den Rückzug aus der Bundesliga, da die finanziellen Mittel fehlen, um weiterhin auf höchster nationaler Ebene ringen zu können. Es gab zwar noch eine minimale Hoffnung, einen finanzkräftigen Sponsor zu finden, doch auch diese platzte Ende Dezember. Klar ist inzwischen, die Ringerabteilung des SV Heilbronn am Leinbach geht in der Saison 2025 vier Klassen tiefer in der Verbandsliga auf die Matte.

Kommunikatives Missverständnis sorgt für eine Falschmeldung 

Für Irritationen sorgte zu Jahresbeginn eine Mitteilung des DRB, wonach die Red Devils doch wieder für die Bundesliga gemeldet hätten. Es war eine Falschmeldung wie sich herausstellte.  „Es gab wohl im Hintergrund die Idee, die Abteilung als Spielbetriebs-GmbH auszugliedern“, erzählt Schwergewichtsringer Eduard Popp, der für die Devils bis Hauptrundenende auch als Sportlicher Leiter arbeitete, in die Vorgänge zuletzt aber nicht mehr eingebunden war. Aus der Führungsebene des Hauptvereins wurde beim DRB zwecks eines Startrechts als GmbH nachgefragt, bestätigt Abteilungsleiter Denis Berberovic diesen Vorgang. Beim DRB war man wohl der Meinung, Heilbronn würde nun doch wieder in der Bundesliga starten wollen, vermutet Berberovic ein kommunikatives Missverständnis als Grund für die Falschmeldung. Den vom Verein initiierten Rettungsversuch doch weiter erstklassig auf die Matte zu gehen, gab es zwar. Er war jedoch gescheitert, da keine finanzkräftigen Geldgeber gefunden wurden. „Es waren wohl Sponsoren im Gespräch, die das doch hätten möglich machen sollten“, sagt Berberovic.

Red Devils künftig nur noch mit einer Mannschaft 

In welcher Liga es bei den Red Devils Heilbronn künftig weitergehen wird, sollte an diesem Mittwoch auf einer Ausschuss-Sitzung geklärt werden. Doch am Samstag wurde Berberovic vom DRB informiert, die Red Devils müssten bis Sonntagabend mitteilen in welcher Liga sie zur Saison 2025 antreten wollen. Die Option Oberliga war da schon nicht mehr möglich, da für diese Klasse alle Startplätze bereits vergeben waren. Zur Auswahl standen die Verbandsliga oder weitere zwei Ligen darunter die Landesklasse, in welche die zweite Mannschaft der Heilbronner abgestiegen ist. Die Entscheidung darüber legte die Abteilungsführung in die Hände der Trainer Halil Meral, Josef Svajlenka und Andrei Puscas. „Wir starten in der Verbandsliga“, verkündet Berberovic und fügt an, dass es keine zweite Mannschaft in der Landesklasse geben wird. Durch den Beschluss in Liga fünf anzutreten und nicht noch tiefer, erhoffen sich die Verantwortlichen ihre starken Eigengewächse halten zu können. „Wir wollten die Bundesliga und haben jahrelang alles dafür gegeben“, sagt Berberovic, dass es ihm leid tue, wie jetzt alles zu Ende gegangen ist. Es sei unverständlich, dass in der hiesigen Region mit ihrer starken Wirtschaftskraft die nötigen Sponsoren nicht gefunden wurden, damit die Red Devils weiterhin in der Bundesliga starten können. „Schade, dass es so weit gekommen ist.“

Heilbronner Eigengewächs Eduard Popp, EM-Dritter von 2021, will weiter in der Bundesliga ringen

Fest steht: Die Zukunft der Red Devils beginnt vorerst ohne Eduard Popp. „Ich werde keine Funktionärsaufgabe für die neue Saison übernehmen, das ist schon vergangenes Jahr bekannt gewesen“, sagt das Eigengewächs der Red Devils. Sportlich wird sich der Olympia-Fünfte und EM-Dritte von 2021 eine neue Herausforderung suchen. Mit dem „Negativgefühl“ des Rückzugs seines Vereins aus der Bundesliga will Popp seine Karriere nicht beenden. „Ich würde gerne nochmals in der Bundesliga starten“, sagt der 33-Jährige. Gespräche mit möglichen Vereinen gibt es bereits. Für die Red Devils Heilbronn heißt es nun im September in der Verbandsliga unter anderem gegen den VfL Obereisesheim zu ringen, statt in der Bundesliga den ASV Schorndorf zu empfangen oder zum SV Wacker Burghausen zu fahren. 

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