Siegesserie der Falken ist gerissen
Nach dreimaliger Führung unterliegen die Heilbronner Falken im Derby bei den Bietigheim Steelers mit 3:4 (1:0, 1:1, 1:3).

Die Siegesserie der Heilbronner Falken ist nach elf Oberliga-Siegen in Folge gerissen. Im Derby bei den Bietigheim Steelers musste sich die Mannschaft von Trainer Frank Petrozza nach dreimaliger Führung mit 3:4 (1:0,1:1,1:3) geschlagen geben. Die Falken liefen im Ellental ohne Jan Pavlu, der am Vormittag Vater geworden ist, dafür aber mit Corey Mapes auf, der bereits am Mittwoch die Geburt seiner Tochter miterlebte, auf.
Besonders sauer aufgestoßen ist dabei Petrozza eine Zwei-Minuten-Strafe gegen seinen Kapitän Freddy Cabana elf Sekunden vor dem Ende. „Ich verstehe so eine Strafe nicht. Es ist ein Derby, volles Haus und gute Stimmung - und dann greifen die Schiedsrichter so ins Spielgeschehen ein. Die Partie hätte eine Verlängerung verdient gehabt“, echauffiert sich der Falken-Trainer. Die Überzahl nutzten die Steelers zum Siegtreffer. Marek Racuk gewann das Bully, Pawel Dronia passte den Puck schnell entlang der blauen Linie auf Erik Nemec. Und dessen Direktabnahme von der blauen Linie elf Sekunden vor der Schlusssirene fälschte Alexander Dell noch entscheidend ab, so dass der Puck Heilbronns Goalie Patrick Berger über die Fanghand zum 4:3 ins Tor rutschte.
Schrecksekunde für die Falken nach knapp einer Minute
Den Schlendrian, den sich die Falken zu Spielbeginn gegen Memmingen und über weite Phasen der Partie in Passau geleistet hatten, hatten sie nicht mit ins Ellental gebracht. Die Partie begann dennoch mit einer Schrecksekunde. Es war keine Minute gespielt, da rutschte Patrick Berger der Puck an der Bande hinter seinem Kasten durch. Marek Racuk bediente Nemec im Slot. Doch der Heilbronner Goalie machte seinen Fehler direkt wieder wett, war schnell auf der Torlinie.
Das Beinahe-Gegentor weckte die Gäste endgültig auf. Und nach fast genau drei Minuten gingen sie 1:0 in Führung. Einen Konter vollendete Thore Weyrauch. Nolan Ritchie hatte seinen Sturmpartner mit einem feinen Lupfer über einen in den Passweg rutschenden Bietigheimer in Szene gesetzt.
Ein Derby, das alles bot, was ein Spitzenspiel haben muss
Die Steelers mussten sich nach dem 0:1 etwas schütteln. Doch danach entwickelte sich eine Partie, die alles hatte, was ein Derby und ein Spitzenspiel haben muss – gute Möglichkeiten auf beiden Seiten, Tempo, eine gesunde Härte und auch Emotionen.
Auch im Mitteldrittel brauchten beide Teams kaum Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. In der 26. Minute hatten die Steelers-Fans schon den Torschrei auf den Lippen, als die Scheibe nach einem Schuss von Alexander Dell unter dem auf dem Hosenboden sitzenden Berger durchrutschte. Paul Mayer klärte aber noch vor der Linie.
Heilbronn kassiert zwei Gegentore in Überzahl
Das Tor holten die Bietigheimer rund eine Zeigerumdrehung später nach. In Unterzahl – Sören Sturm saß auf der Strafbank – schlug ein Schuss von Racuk im langen Eck ein (1:1/27. Minute). Doch die Heilbronner antworteten auf den Ausgleich direkt im Gegenzug. Sturm war gerade aufs Eis zurückgekehrt, da drosch Calder Anderson die Scheibe zum 2:1 in den kurzen Winkel (29.), nachdem die Falken das Spielgerät gut hatten laufen lassen. Der erneute Rückstand nahm den Steelers den Wind aus den Segeln.
Das letzte Drittel begann mit einer Riesenchance für die Bietigheimer, die mit viel Elan aus der Kabine gekommen waren. Nach einem Konter traf Nemec den Puck aber freistehend nicht (45.). Nur gut drei Minuten später musste Berger dann aber doch hinter sich greifen. Einen Schuss von Sturm von der blauen Linie fälschte Joshua Rust zum 2:2-Ausgleich ab (48.).
Schlussabschnitt geht klar an die Bietigheim Steelers
Auch in der Folge blieben die Steelers am Drücker, die im Schlussabschnitt das bessere Team waren. Als Thomas Supis eine Zwei-Minuten-Strafe absaß, schien ein Treffer nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch das Tor machten die Heilbronner. Einen Konter schloss Weyrauch – erneut auf Zuspiel von Ritchie – in Unterzahl zum 3:2 ab (55.). Doch nur 75 Sekunden später glichen die Bietigheimer wieder aus. Nach einem Puckverlust der Falken traf Racuk auch wieder in Unterzahl zum 3:3 (56.).
Nach de Schlusssirene entlud sich dann der Frust auf Seiten der Heilbronner Spieler. Es kam zu einer Rudelbildung. Die Schiedsrichter hatten die Situation allerdings schnell wieder unter Kontrolle. Für übertriebene Härte kassierten Anderson und Skvorcovs auf Seiten der Falken sowie Christoph Kiefersauer und Nemec auf Seiten der Steelers jeweils Zwei-Minuten-Strafen.
Tor: Berger, Ganz; Abwehr: Mapes - B. Jiranek, Mayer - Supis, Krenzlin - Schiller, Tschwanow; Angriff: Ritchie - Weyrauch - Anderson, Jentsch - Cabana - Just, Skvorcovs - Hon - Zawatsky, Ludin - V. Jiranek.Tore: 0:1 Weyrauch (3.), 1:1 Racuk (27./Unterzahl), 1:2 Anderson (29.), 2:2 Rust (48.), 2:3 Weyrauch (55./Unterzahl), 3:3 Racuk (56./Unterzahl), 4:3 Dell (60./Überzahl).Schiedsrichter: Marvin Schrörs, Artur Votler.Strafminuten: 14/12. Zuschauer: 4500 .