Starke Saison der Heilbronner Falken endet bei den Hannover Scorpions
Nach einer 1:5-Niederlage im fünften Spiel der Halbfinalserie gegen die Hannover Scorpions sind die Heilbronner Falken in den Playoffs ausgeschieden. Die Niederlage hat mehrere Gründe.

Das erhoffte Eishockey-Wunder am Sonntagabend ist ausgeblieben. Die Heilbronner Falken verlieren das fünfte Spiel der Halbfinalserie bei den Hannover Scorpions mit 1:5 (0:2, 0:2, 1:1). Damit ist die Oberliga-Saison 2023/2024 für die Unterländer beendet.
"Heute war es schwer, aber wie schon über die ganze Saison hat mein Team nie aufgegeben, Wille und Charakter gezeigt. Dafür verdient es großen Respekt", sagte Falken-Trainer Frank Petrozza.
Heilbronner Falken: Überzeugende Saison und Derby-Aussicht als Trost
In Summe waren die Niedersachsen eine Nummer zu groß, individuell zu stark besetzt. Das Team von Trainer Kevin Gaudet wird nun ab dem nächsten Sonntag in der Finalserie gegen die Blue Devils Weiden um den Aufstieg in die DEL2 spielen. Die Falken können sich mit einer überzeugenden ersten Oberliga-Spielzeit nach dem DEL2-Abstieg trösten und mit der Aussicht auf Derbys gegen die Bietigheim Steelers in der kommenden Saison.
"Vielleicht können wir dann den nächsten Schritt gehen", sagte Petrozza. Der Falken-Trainer war vor dem fünften Spiel zu umfangreicheren Reihenumstellungen gezwungen, als ihm lieb gewesen sein dürfte. Aufgrund der Sperre gegen Pontus Wernerson Libäck rückten Niklas Jentsch und Robin Just an die Seite von Oula Uski. Linus Wernerson Libäck spielte in der zweiten Reihe mit Tim Detig und Sam Verelst.
Playoff-Halbfinale: Heilbronner Falken sind in Hannover um schnelle Abschlüsse bemüht
Trotz der Veränderungen starteten die Gäste stabil. Hannover hatte mehr Spielanteile, aber die ersten Abschlüsse waren kaum gefährlich. Nach fünf Minuten initiierten die Falken sogar eine eigene Drangphase mit einigen guten Gelegenheiten. Nach zehnminütigem Hin und Her gab es die ersten Strafen.
Heilbronns erstes Powerplay war ordentlich, weniger umständlich als zuletzt und immer mit der Suche nach einem schnellen Abschluss. Um ein Haar wäre Hannover allerdings in Führung gegangen, als Julian Airich direkt von der Strafbank allein auf Patrick Berger zulief. Doch der Heilbronner Goalie parierte im Eins-gegen-Eins (10.).
Playoff-Halbfinale: Ex-Falken sind erneut zur Stelle
Das zweite Powerplay der Gäste lief dann richtig unglücklich: Aus einem Bully im gegnerischen Drittel ging Dylan Wruck alleine durch und machte es besser als drei Minuten zuvor Teamkollege Airich. Berger war zwar noch dran am Schuss, die Scheibe aber zum 1:0 im Netz (13.).
Wiederum drei Minuten später erzwangen die Scorpions in eigener Überzahl den zweiten Treffer. Mit Davis Koch war es wieder ein Ex-Falke, der die Scheibe im Gestocher vor dem Tor über die Linie bugsierte (16.). "Jetzt geht es nur noch über den Willen", sagte Robin Just in der Drittelpause bei SpradeTV angesichts des 0:2-Rückstands.
Am Wollen lag es bei den Falken nicht - wie eigentlich in der ganzen Saison. Doch in Sachen Können blieben die Scorpions eine Klasse besser. In der 27. Minute bediente Allan McPherson Verteidiger Alexander Heinrich, der ins lange Eck zum 3:0 abschloss.
Falken bekommen vor dem 4:0 die Scheibe nicht
Noch schmerzhafter für die Gäste war das 4:0 sieben Minuten später. Nach Strafen auf beiden Seiten spielten auf dem Eis Vier gegen Vier. Doch es sah aus wie ein Powerplay der Scorpions. Die Heilbronner kamen nicht einmal in Scheibenbesitz.
Dieses Mal bediente Kapitän McPherson den Sturmkollegen Zachary Dybowski, der für die Vorentscheidung sorgte. Eine echte Willensleistung der Gäste war es in der Folge, eine 37-sekündige doppelte Unterzahl ohne fünftes Gegentor zu überstehen. Eigene Akzente nach vorne zu setzen, war aber nicht mehr drin.
Heilbronner-Falken-Trainer Frank Petrozza versucht bis zur 57. Minute alles
Im Schlussdrittel beschränkten sich die Scorpions weitgehend darauf, nichts mehr zuzulassen. Bei den deutlich selteneren Vorstößen war der Nordmeister der Oberliga aber weiterhin gefährlich. Die Falken hielten weiter tapfer dagegen und belohnten sich sieben Minuten vor dem Ende für den unermüdlichen Einsatz mit dem Ehrentreffer zum 1:4. Verteidiger Thomas Supis traf mit dem Rücken zum Tor mit der Rückhand.
Trotz des immer noch großen Drei-Tore-Rückstands nahm Petrozza fünfeinhalb Minuten vor dem Ende eine Auszeit und anschließend Berger vom Eis. Zwei Minuten ging das gut, dann hatte Wruck freie Bahn und erzielte das 5:1 ins verwaiste Tor (57.). Nun warf auch Petrozza das Handtuch, beorderte Berger zurück aufs Eis und die letzten Minuten dieser starken Falken-Saison liefen herunter.
Tor: Berger, Kapteinat; Abwehr: Mapes - B. Jiranek, Pavlu - Supis, Krenzlin - Kuschel; Angriff: Jentsch - Uski - Just, L. Wernerson Libäck - Detig - Verelst, Hecht - V. Jiranek - Dell.
Tore: 1:0 (13.) Wruck, 2:0 (16.) Koch, 3:0 (27.) Heinrich, 4:0 (34.) Dybowski, 4:1 (53.) Supis, 5:1 (57.) Wruck.
Schiedsrichter: Sirko Hunnius/Georg-Rainer Köttstorfer.
Strafminuten: 8/10.
Zuschauer: 2117.