Nachlässige Falken entgehen der Strafe nur knapp
Zweiter Drei-Punkt-Sieg in Folge für die Falken in der DEL 2. Beim äußert schwachen Tabellenletzten in Bayreuth gelang den Heilbronnern am Freitagabend ein zu knapp ausgefallener 5:4 (1:1, 3:1, 1:2)-Sieg.
„Wichtig sind die drei Punkte, sagte Trainer Alexander Mellitzer. Durch viele Nachlässigkeiten brachte sich ein klar überlegenes Team immer wieder in die Bredouille.
„Körperspiel“ hatte Mellitzer im Vorfeld eingefordert. Wie das aussieht, demonstrierten zu Beginn aber die Gastgeber – und wurden früh dafür belohnt. Gänzlich unbehelligt durfte Timo Gams im Heilbronner Drittel agieren, vors Tor zu Juuso Rajala passen, der Finne wollte eigentlich quer zu Arnoldas Bosas passen, doch ein Heilbronner Verteidigerbein bugsierte die Scheibe ins eigene Tor. 0:1 – die Quittung für einen arg lässigen Beginn.
Mit der zweiten gelungenen Passstafette gelang den Falken der schnelle Ausgleich. Die spielerische und individuelle Überlegenheit wurde augenscheinlich. Kapitän Derek Damon spielte einen präzisen Pass in den Lauf von Greg Gibson, der überlegt Brett Jaeger im Tigers-Tor zum 1:1 (9.) verlud.
Den Schongang bekamen die Falken aber auch in der Folge nicht heraus. Bayreuth fehlten nur die Mittel, um diese Laissez-faire-Einstellung der Gäste zu bestrafen. Beim Spiel vier gegen vier nach einer Viertelstunde wurde das offenkundig. Die individuell besseren Falken bewegten sich zu wenig, die Bayreuther kämpften und rackerten, brachten aber die Scheibe kaum gefährlich vors Tor. 30 Sekunden vor Drittelende hatten sie dann Pech, als Sebastian Busch nur den Pfosten traf.
Mellitzer hatte in der Kabine offenbar die richtigen Worte gefunden, jedenfalls kam sein Team mit deutlich mehr Engagement zurück aufs Eis. In Überzahl traf Brad Ross zum 2:1 (22.). 84 Sekunden später bediente Noureddine Bettahar den völlig alleingelassenen Richard Gelke und es stand 3:1 für die Gäste.
Die Bayreuther agierten weiterhin erschreckend harmlos. „Wir spielen ideenlos“, räumte Tigers-Coach Petri Kujala hinterher ein. Fast schon wieder unterfordert, kehrte der Schlendrian zurück ins Falkenspiel. Bei einem seiner beliebten Ausflüge aus dem Tor, spielte Mirko Pantkowski die Scheibe genau zu Ivan Kolozvary, der Ex-Falke Ville Järveläinen zum 2:3 (36.) bediente. Ein Gastgeschenk.
Doch Tigers-Goalie Jaeger revanchierte sich kurz darauf für diese Aufmerksamkeit. Ein eher harmloser Schuss von Samuel Soramies schlupfte ihm durch die Hosenträger zum 2:4.
Als acht Minuten vor dem Ende Kevin Lavallée mit einem platzierten Flachschuss das 5:2 markierte, schien der Drops gelutscht. Doch die Falken wären nicht die Falken, würden sie es nicht schaffen, eine spannende Schlussphase zu generieren. So auch dieses Mal. Kolozvary durfte ungehindert kringeln und Michal Bartosch zum 3:5 bedienen (53.). Drei Minuten später ließ Pantkowski einen Schuss des eigentlich total indisponierten Luca Gläser im kurzen Eck zum 4:5 passieren.
Nun wieder gefordert, brachten die Falken die knappe Führung sicher über die verbleibenden vier Minuten. Bayreuth kam kaum ins gegnerische Drittel, brauchte ewig, um eine Möglichkeit zu finden, den Goalie vom Eis zu nehmen. Hätten die Falken immer diese Konsequenz gezeigt, sie hätten nie um die drei Punkte zittern müssen.
Tor: Pantkowski, Frensel. Abwehr: Pavlu - Maschmeyer, Götz - Kurz, Eberhardt - Mapes, Möller. Angriff: Ranta - Damon - Gibson, Ross - Lavallée - Kirsch, Gelke - Soramies - Bettahar, Helms - Bernhardt
Tore: 1:0 (5.) Rajala, 1:1 (9.) Gibson, 1:2 (22.) Ross, 1:3 (24.) Gelke, 2:3 (36.) Järveläinen, 2:4 (37.) Soramies, 2:5 (52.) Lavallée, 3:5 (53.) Bartosch, 4:5 (56.) Gläser.
Strafminuten: 8/6.
Schiedsrichter: Florian Fauerbach, Christoffer Hurtik
Zuschauer: 1481