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Heilbronner Falken verteilen Geschenk und verlieren beim Jahresabschluss

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In einer guten Oberliga-Partie verlieren die Heilbronner Falken 2:3 nach Verlängerung gegen die Memmingen Indians. Am 2. Januar steht bereits das nächste Heimspiel an.

Der starke Memminger Torhüter Justus Roth rettet gegen Heilbronns Gunars Skvorcovs. Die Falken ließen zu viele Chancen liegen.
Der starke Memminger Torhüter Justus Roth rettet gegen Heilbronns Gunars Skvorcovs. Die Falken ließen zu viele Chancen liegen.  Foto: Lina Bihr

Es war kein gewöhnlicher Jahresabschluss im Eisstadion am Europaplatz. Für die Heilbronner Falken stand das Topspiel gegen die Indians Memmingen an, das zudem als Risikospiel eingestuft wurde und daher im Stehplatzbereich eine konsequente Trennung der Fans notwendig machte. Zu einem positiven Jahresabschluss fehlten den Falken aber Tore – und vor allem Punkte. Heilbronn verlor unnötig mit 2:3 (0:0, 1:1, 1:1, 0:1) nach Verlängerung. 

Trotzdem zeigte sich Falken-Trainer Niko Eronen mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. „Ich denke, wir haben ein gutes Spiel von beiden Mannschaften gesehen. Ich bin glücklich über das, was ich von meinem Team gesehen habe.“ Noch mehr hätte er sich aber über drei Punkte gefreut.

Robin Just gibt nach Verletzungspause sein Comeback 

Wie im Vorfeld erhofft, wurde Robin Just zum Topspiel wieder fit. Falken-Trainer Niko Eronen schickte den Routinier nach seiner Verletzungspause in der dritten Reihe an der Seite von Lukas Wagner und Paul Fabian aufs Eis.Dort gingen beide Mannschaften zunächst nicht das ganz große Risiko ein, allerdings hatten die Falken im ersten Drittel klare Vorteile. Sie wirkten spritziger und aggressiver als die Gäste aus dem Allgäu. Was aber fehlte, waren die Tore. Schon in der zweiten Minute legte Calder Andersen auf Niklas Jentsch quer, dessen Schuss verfehlte den langen Pfosten aber nur knapp. Kurz darauf lief Gunars Skvorcovs bei einer angezeigten Strafzeit für Memmingen alleine aufs Tor zu, scheiterte aber an Torhüter Justus Roth. Das anschließende Überzahlspiel war zwar ordentlich, aber ohne Erfolg. 

In der achten Minute fehlte das Glück, als der Puck nach einem Gestochere vor dem Tor knapp neben dem Pfosten vorbei hüpfte. Die Führung hätte dann fallen müssen, als der Puck in der 14. Minute gegen die Latte knallte – Glück für Roth und die Indians, die ihrerseits auch ihre Möglichkeiten hatten, diese waren aber zu wenig zwingend.

Memmingen geht durch Penalty in Führung

Das sollte sich zu Beginn des zweiten Abschnitts ändern. Auf einmal übernahmen die Gäste die Initiative. Sie kamen besser aus der Kabine und entwickelten Druck. Als sich Niklas Jentsch (22.) nur noch mit einem Foul zu helfen wusste, durfte Linus Svedlund zum Penalty anlaufen. Er ließ Falken-Torhüter Patrick Berger, der nachdem er in Stuttgart eine Pause bekommen hatte, wieder im Heilbronner Tor stand, keine Chance.

Das 0:1 war ein klassischer Wirkungstreffer, Heilbronn drohte das Spiel zu entgleiten. Nur eine Minute nach dem Rückstand musste Paul Fabian auf die Strafbank. Und es kam noch schlimmer. Wegen zu vieler Spieler auf dem Eis, durfte Memmingen gar 35 Sekunden lang in doppelter Überzahl spielen. Heilbronn überstand diese Phase jedoch und kämpfte sich zurück in die Partie. Auch, weil Patrick Berger (26.) vor Tyler Spurgeon zur Stelle war.

Angefeuert von den Fans, die nun merkten, dass ihr Team Unterstützung braucht und lauter wurden, übernahmen die Heilbronner wieder die Initiative und verdienten sich Stück für Stück den Ausgleich. Dem stand nun vor allem Roth entgegen, der erst gegen Freddy Cabana, dann gegen Luis Ludin und schließlich gegen Corey Mapes zur Stelle war. Als Memmingens Felix Beauchemin-Brassard eine Zwei-Minuten-Strafe absaß, fiel das 1:1. Lukas Wagner traf perfekt in den Winkel zum Ausgleich. Die Vorlage kam von Just und Skvorcovs. In der Schlussphase des Drittels hatte Paul Fabian noch zwei Mal die Heilbronner Führung auf dem Schläger, doch Roth war beide Male aufmerksam. 

In der Verlängerung nutzt Memmingen eine Überzahl zum Sieg

Im Schlussabschnitt versuchten die Falken auf den Siegtreffer zu gehen. Doch auch als Timo Gams auf der Strafbank saß (43.) wollte kein klarer Abschluss gelingen. Für Stimmung in der Halle sorgten schließlich Heilbronns Paul Fabian und Maximilian Menner mit einer Boxeinlage – beide durften fünf Minuten zum Abkühlen auf die Strafbank. Die Falken waren nun am Drücker, doch Wagner (46.) brachte den Puck nicht im Tor unter. Memmingen blieb ebenfalls stets gefährlich. Dann verteilten die Gastgeber in der 50. Minute ein großes Geschenk. Ein Querpass vor dem eigenen Tor landete direkt bei Tobias Meier, der auf Markus Lillich passte. Letztlich rutschte der Puck durch die Schoner von Patrick Berger zum 1:2 ins Netz. Doch noch war genug Zeit, und der Ausgleich fiel rund eineinhalb Minuten vor dem Ende. Ludin drückte den Puck im Fallen noch über die Linie – der Treffer hielt auch dem Videobeweis stand.Bitter für die Falken, dass der Torschütze kurz darauf auf die Strafbank geschickt wurde. Eine sehr harte Entscheidung. Zwar überstand Heilbronn die Unterzahl bis zum Ende, musste aber mit einem Mann weniger in die Verlängerung gehen. Dies nutzte in der 62. Minute Edgars Homjakovs zum Siegtreffer für die Memminger.

„Ich bin natürlich glücklich über den Sieg in der Overtime“, sagte Gästetrainer Daniel Huhn. „In der Vergangenheit haben wir uns hier immer schwer getan. Dass es nach 60 Minuten unentschieden stand, war unter dem Strich in Ordnung. Es war ein Spiel zweier sehr guter Mannschaften.“  

Für die Falken geht es nun am 2. Januar erneut zu Hause gegen den EV Füssen weiter.

Tor: Berger, Jokinen; Abwehr: Plauschin – Mapes, Fern – Berry, Krenzlin – Schams; Angriff: Ludin – Weyrauch – Skvorcovs, Anderson – Cabana – Jentsch, Just – Wagner – Fabian, Drothen.Tore: 0:1 (22.) Svedlund, 1:1 (34.) Wagner, 1:2 (50.) Lillich, 2:2 (59.) Ludin, 2:3 (62.) HomjakovsSchiedsrichter: Artur Votler/Robert Ruhnau.Strafminuten: 13/13.Zuschauer: 2372.

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