Heilbronner Falken schlagen Tabellenführer Deggendorf in der Verlängerung
Als erstes Oberliga-Team in dieser Saison gelingt es den Heilbronner Falken, die Festung an der Trat in Deggendorf zu erobern. Nolan Ritchie ist in der Verlängerung der Matchwinner.

Die Falken haben es geschafft und im vierten Anlauf endlich eines der Topteams der Liga geschlagen. Beim Deggendorfer SC feierten die Heilbronner am Sonntagabend einen 3:2 (0:0, 2:1, 0:1)-Sieg in der Verlängerung. Nolan Ritchie war mit seinem Solo der Matchwinner für die Gäste, die damit als erstes Team Punkte aus der Festung an der Trat entführten.
"Schade, dass es keine drei Punkte waren. Angesichts des ausgeglichenen Spiels bin ich aber auch mit zwei Punkten zufrieden", sagte Falken-Coach Frank Petrozza über ein über fast 64 Minuten hochklassiges Oberliga-Topspiel.
Privatduell zwischen Ouderkirk und Pielmeier im ersten Drittel
Beide Teams gaben sofort Vollgas. Das übliche Abtasten fiel aus. Brett Ouderkirk ließ in der vierten Minute die erste glasklare Chance liegen – es sollte nicht die letzte sein. Der Kandier lieferte sich fortan ein Privatuduell mit Deggendorfs Goalie Timo Pielmeier. In der neunten Minute war es Robin Just, der Ouderkirk perfekt in Szene setzte, aber erneut parierte Pielmeier aus kurzer Distanz.
Die Falken agierten sehr spiel- und lauffreudig, aber auch dem DSC war nicht anzumerken, dass er bereits die dritte Partie in den vergangenen fünf Tagen bestritt. In der zweiten Hälfte des ersten Drittels waren die Gastgeber zunehmend am Drücker. Antonin Dusek (14.) und Jaroslav Hafenrichter (18.) hatten die besten Einschussgelegenheiten. Doch auch im Heilbronner Tor stand mit Patrick Berger ein Meister seines Fachs. Das hochklassige erste Drittel endete somit torlos. „Wir müssen dranbleiben und unsere Chancen nutzen“, forderte Heilbronns Niklas Jentsch in der ersten Pause bei SpradeTV.
Deggendorf geht durch einen Strahl von Petr Stloukal in Führung
Diesen Worten sollten bald Taten folgen. Doch zunächst kam Deggendorf besser aus der Kabine und ging in Führung. Ein Strahl von Petr Stloukal schlug unhaltbar für Berger im Toreck ein (23.). Bei der ersten Überzahlgelegenheit nach einer Strafe gegen Calder Anderson hatte Hafenrichter allein im Slot die große Gelegenheit zum 2:0 (30.). Doch die Falken überstanden die Unterzahl unbeschadet.
Kaum waren die Gäste wieder vollzählig demonstrierte Nolan Richtie seine Schusskunst. Ähnlich wie zuvor der Deutsch-Tscheche Stloukal knallte der Kanadier die Scheibe humorlos unter die Latte zum verdienten 1:1 (31.).Kurios wurde es in der 36. Minute. Die Deggendorfer kombinierten sich in höchsten Tempo sehenswert in Richtung Heilbronner Tor, verpassten jedoch den Abschluss. Es folgte ein blitzsauberer Konter über Youngster Paul Meyer, der per Doppelpass Niklas Jentsch in Szene setzte. Der Ex-Deggendorfer schoss die Falken mit einer Direktabnahme mit 2:1 in Führung. „Wir müssen damit aufhören, die Scheibe ins Tor tragen zu wollen“, forderte DSC-Stürmer Julian Elsberger im Pausen-Interview.
Druck der Deggendorfer im Schlussdrittel wächst und wächst
Zu Beginn des Schlussdrittels wirkte es zunächst so, als ob den Deggendorfern langsam die Körner ausgehen sollten. In jedem Fall bestimmten die Falken das Spiel, hatten einige gute Schussgelegenheiten, es fehlte aber die letzte Konsequenz im Abschluss. Immerhin spielten die Gäste auf diese Weise zunehmend die Uhr runter.
Doch die Deggendorfer hatten noch Pfeile im Köcher. David Stach läutete in der 51. Minute mit seinem Abschluss die Schlussoffensive der Gastgeber ein. Von Minute zu Minute wuchs der Druck, immer seltener sorgten die Falken für Entlastung. 90 Sekunden vor dem Ende ging Timo Pielmeier zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, 43 Sekunden vor dem Ende erzielte der 43-jährige Thomas Greilinger den 2:2-Ausgleich. Äußert ärgerlich für die Gäste, aber sicher nicht unverdient für den Tabellenführer.
Schmerzhafter Schuss für Benedikt Jiranek
In der Overtime bekam Benedikt Jiranek einen Schuss voll ins Gesicht und musste blutend vom Eis. 83 Sekunden vor Ende der Verlängerung übertölpelte Ritchie zwei Verteidiger mit einem Solo und überwand auch Pielmeier zum 3:2-Endstand.
Tor: Berger, Ganz; Abwehr: Mapes - B. Jiranek, Pavlu - Supis, Krenzlin - Schiller, Mayer; Angriff: Ritchie - Weyrauch - Anderson, Ouderkirk - Just - Jentsch, Nix - Hon - Zawatsky, Ludin - V. Jiranek - Tschwanow.Tore: 1:0 (23.) Stloukal, 1:1 (31.) Ritchie, 1:2 (36.) Jentsch, 2:2 (60.) Greilinger., 2:3 (64.) Ritchie. Schiedsrichter: Daniel Harrer, Vladislav Gossmann.Strafminuten: 2/2.Zuschauer: 1751.