Heilbronner Falken gehen mit einem Sieg in die Playoffs
Dank eines letzten Kraftakts feiern personell ausgedünnte Heilbronner Falken zum Hauptrundenabschluss einen 4:2-Sieg beim SC Riessersee. Oula Uski trifft doppelt.

Mit einem Sieg haben die Heilbronner Falken eine äußerst starke Oberliga-Hauptrunde abgeschlossen. Am Sonntag gewannen die personell auf dem Zahnfleisch daherkommenden Heilbronner mit 4:2 (1:2, 2:0, 1:0) beim SC Riessersee. Es war der sechste Erfolg hintereinander und insgesamt der 37. Sieg im 48. Saisonspiel. "Damit ist die Saison abgehakt und wir konzentrieren uns voll auf die Playoffs", sagte Trainer Frank Petrozza. Die einwöchige Spielpause bis zur ersten Playoff-Partie am kommenden Sonntag wird dringend benötigt, um die vielen Blessuren auszukurieren und Kraft zu tanken.
Philip Hecht spielt erstmals seit Ende Dezember
Bei den Falken feierte am Sonntag Philip Hecht sein Comeback. Der 20-Jährige hatte zuletzt Ende Dezember bei den Stuttgart Rebels auf dem Eis gestanden. Dafür fehlte allerdings Robin Just, der bis dahin alle Partien bestritten hatte. "Ich wollte kein Risiko eingehen, habe einige Spieler zu Hause gelassen", sagte Petrozza. Der etatmäßige Verteidiger Maurice Müller musste wie schon beim 11:1-Kantersieg am Freitag gegen Schlusslicht Stuttgart im Angriff aushelfen.
Daran lag es aber sicher nicht, dass die Falken schwer ins Spiel kamen. Die Garmischer schossen von der ersten Minute aus allen Rohren auf das von Patrick Berger gehütete Heilbronner Tor. Der Goalie hatte reichlich zu tun - war in der fünften Minute aber machtlos. Den dritten flüssig vorgetragenen Angriff schloss Andreas Schmid zur 1:0-Führung ab (5. Minute).
Falken nutzen das erste Powerplay zum 1:1-Ausgleich
Eine erste Strafe gegen den SC Riessersee half den Gästen, ins Spiel zu finden. Anselm Gerg hatte kaum auf dem Sünderbänkchen Platz genommen, da hatte Linus Wernerson Libäck schon abgeschlossen und Oula Uski zum 1:1 abgestaubt (12.). Ganze 14 Sekunden hatten die Falken mit einem Mann mehr auf dem Eis für den Ausgleich gebraucht.
Doch die Gastgeber hatten eine prompte Antwort. Ein unglücklich von Kai Zernikel abgefälschter Schuss von Schmid landete direkt auf dem Schläger von Quirin Bader. Der Förderlizenzspieler vom deutschen Meister EHC Red Bull München hatte freie Schussbahn fürs 2:1 (14.). Bei einer Eins-gegen-Eins-situation kurz vor Drittelende hätte der 20-Jährige eigentlich noch das 3:1 draufpacken müssen.
Jentsch und Tschwanow drehen die Partie im Mitteldrittel
So ging es mit dem 2:1 in die erste Pause. Petrozza dürfte in der Kabine lauter geworden sein, jedenfalls kam sein Team deutlich elanvoller zurück aufs Eis. Es dauerte dementsprechend keine zwei Minuten, ehe Niklas Jentsch mit seinem neuen Spezialschuss von Höhe der Torlinie exakt über die Schulter von Goalie Andreas Mechel ins Toreck zum 2:2 traf (22.). Jetzt waren die Falken drückend überlegen, schnürten die Gastgeber ein. Nikita Tschwanow brachte sein Team mit dem 3:2 nach starkem Zuspiel von Jentsch erstmals in Führung (26.). In der Folge wäre ein vierter Treffer fällig gewesen, doch Mechel behielt in der Drangperiode der Gäste den Überblick und parierte einige Male stark.
Am Ende kommt noch einmal Hektik auf
Das Schlussdrittel war über weite Strecken ein spielerischer Ausklang der Hauptrunde. Beide Teams agierten nicht mehr mit dem letzten Einsatz, führten nicht mehr jeden Zweikampf mit höchster Intensität. Das kam den Falken entgegen, die personell weiter ausdünnten, weil sowohl Benedikt Jiranek als auch Müller nicht mehr dabei waren.
In der 55. Minute kassierte Rückkehrer Hecht die erste Strafe gegen die Heilbronner. Jetzt kam in die dahin plätschernde Partie plötzlich nochmal Hektik. Zwei weitere Strafen hüben wie drüben folgten. In Überzahl brachten die Gastgeber wenig zustande, nahmen schließlich Mechel vom Eis und wurden prompt mit dem 4:2 bestraft (59.). Uski - gerade von der Strafbank zurück - traf von der Mittellinie.
Tor: Berger, Kapteinat. Abwehr: Mapes - B. Jiranek, Pavlu - Supis, Krenzlin - Zernikel. Angriff: L. Wernerson Libäck - Uski - P. Wernerson Libäck, Jentsch - V. Jiranek - Tschwanow, Hecht - Müller - Dell.
Tore: 1:0 (5.) Schmid, 1:1 (12.) Uski, 2:1 (14.) Bader, 2:2 (22.) Jentsch, 2:3 (26.) Tschwanow, 2:4 (59.) Uski. Strafminuten: 6/6. Schiedsrichter: Andreas Gawlik, Artur Votler. Zuschauer: 1388.

Stimme.de