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Falken machen aus 0:3 ein 3:3 und verlieren am Ende doch

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Was für ein Eishockey-Abend: Die Heilbronner Falken zeigen gegen die Kassel Huskies eine starke Leistung, kommen trotz eines 0:3-Rückstands noch einmal zurück. Gereicht hat es am Ende trotzdem nicht.

Viel fehlte nicht - und es wäre eine kleine Serie geworden. Doch nach zwei Siegen in Folge haben die Heilbronner Falken am Freitagabend verloren. In einem wahren Spektakel unterlag das Team von Trainer Jason Morgan den Kassel Huskies knapp mit 3:4 (0:2, 3:1, 0:1).

Trotz der Niederlage war es ein Schritt in die richtige Richtung, die Falken zeigten sich nach den personellen Veränderungen in der Deutschland-Cup-Pause klar verbessert und kämpften sich nach einem 0:3-Rückstand zurück ins Spiel. "Wir hätten heute wahrscheinlich einen Punkt verdient gehabt", sagte Morgan. "Ich habe den Jungs nach dem Spiel gesagt: Wenn sie so weitermachen, kommen auch die Punkte."

Morgan hatte sich im Vorfeld auf den Vergleich mit einem Top-Team der Liga gefreut, wollten die Falken nach zuletzt zwei Siegen doch wissen, wo sie stehen. Einen besseren Gradmesser als die Huskies hätte es kaum geben können. "Das ist ein DEL-light-Team", hatte der neue Co-Trainer der Falken, Martin Jiranek, im Vorfeld der Partie gesagt.

Falken bringen gleich Stimmung in die Bude

Umso mehr galt der Fokus der Falken zunächst der defensiven Stabilität, die Trainer stellten ihren Neuzugang River Rymsha gleich an die Seite von Kenney Morrison in die erste Reihe. Defensiv waren die beiden Verteidiger zunächst aber gar nicht gefragt: Heilbronn setzte sich im ersten Wechsel gleich im Drittel der Gäste fest.

Rymsha hätte mit seinem ersten Schuss im Falken-Trikot nach 28 Sekunden beinahe das 1:0 erzielt, scheiterte aber wie kurz darauf Justin Kirsch (2.) nur knapp. Und noch immer hatten die Falken die Scheibe. Das sah aus wie im Powerplay und brachte gleich Stimmung in die Bude.

Als die Huskies sich dann befreiten, wurde es auf der anderen Seite gleich gefährlich. "Die brauchen nicht viele Chancen", hatte Jiranek noch vor der Offensiv-Qualität des Gegners gewarnt. Und tatsächlich: Ihre zweite Chance nutzten die Gäste zur Führung. Timothy McGauley staubte im Slot zum 0:1 ab (4.). Eine Minute später traf Tomas Sykora nur den Außenpfosten.

Alex Tonge scheitert knapp am starken Kielly

Schon jetzt ein richtig gutes Spiel, richtgehendes Power-Hockey. Weil auch Heilbronn gut mitspielte, nach vorne richtig Alarm machte. Alex Tonge hatte nach einem feinen Pass von Jeremy Williams den Ausgleich auf dem Schläger, aber Kassel-Schlussmann Jake Kielly ist eben auch ein richtig Guter (7.).

Was nicht zu übersehen war: die enorme Qualität der Gäste, die mit jedem Angriff extreme Gefahr ausstrahlten. Dennoch fiel das 0:2 eher glücklich: Nach einem Schuss vorbei am Tor von Ilya Andryukhov sprang die Scheibe halbhoch zurück, Tristan Keck bugsierte das Spielgerät volley aus spitzem Winkel ins Tor (13.).

Das führte zu einem kleinen Bruch im Spiel der Falken, die erst kurz vor der Pause wieder zu besseren Chancen kamen, aber nicht mehr trafen. Das zweite Drittel startete ein bisschen fad, hatte es dann aber in sich. Zunächst nutzten die Huskies die erste Überzahlsituation des Spiels zum 3:0: Keck stand im Slot goldrichtig (28.).

Zwei Tore in Überzahl bringen Heilbronn zurück ins Spiel

Ein Nackenschlag für die Falken, deren Spiel zu dem Zeitpunkt ein bisschen wild daherkam. Doch der erste geduldig aufgebaute Angriff führte zum Erfolg: Frédérik Cabana fälschte vor dem Tor einen Schuss von Christopher Fischer zum 1:3 ins Tor ab (32.). In der Folge ging es um das so wichtige Momentum - und das ging mithilfe der Gäste an Heilbronn.

Tom Geischeimer kassierte für einen überflüssigen Check von hinten eine Spieldauerstrafe, die Falken hatten fortan fünf Minuten Überzahl - und nutzten diese perfekt. Bereits nach sechs Sekunden traf Tonge nach Bullygewinn von Cabana mit einem trockenen Schuss zum 2:3 (34.), zwei Minuten später machte Cabana auf Zuspiel von Tonge den Ausgleich. Drei Tore in fünf Minuten - alles war wieder offen.

Vier Minuten in Unterzahl: Starkes Penalty-Killing der Falken

Das Spiel stand auf des Messers Schneide. Und ausgerechnet da kassierte Luke Volkmann eine Strafe wegen hohen Stocks mit Verletzungsfolge. Vier Minuten in Unterzahl, eine Bürde. Doch die Falken spielten ein starkes Penalty-Killing, hatten bei einem Konter durch Julian Lautenschlager die beste Chance (46.).

Zwischendrin gab es immer mal wieder eine Keilerei, was den Abend nur unterhaltsamer machte. Aber die Schiedsrichter behielten den Überblick, was gar nicht so leicht war. "Es war emotional, es war Playoff-Atmosphäre", gewann auch Jason Morgan der Stimmung auf dem Eis und den Rängen etwas ab.

Je mehr es auf das Ende zuging, desto vorsichtiger agierten beide Teams, gingen kein Risiko mehr. Und doch gelang den Gästen noch der Siegtreffer: Nach einem Fehler der Falken hinter dem Tor schalteten die Gäste blitzschnell, Lois Spitzner traf ins leere Tor. 3:4 (58.). Das 3:5 kurz darauf erkannten die Unparteiischen nicht an. Dennoch: Die Gäste nahmen die Punkte mit. Es waren aber drei sehr hart erkämpfte Punkte. Die Falken-Fans feierten ihr Team für den starken Auftritt. Das tat natürlich gut.

Tor: Andryukhov, Schulte. Abwehr: Morrison - Rymsha, Fischer - Leitner, Preto - Mapes, Krenzlin. Angriff: Williams - Tonge - Della Rovere, Kirsch - Lautenschlager - Tosto, Dunham - Cabana - Sternberg, Elias - Volkmann - Ramoser.

Tore: 0:1 (4.) McGauley, 0:2 (13.) Keck, 0:3 (28.) Keck, 1:3 (32.) Cabana, 2:3 (34.) Tonge, 3:3 (37.) Cabana, 3:4 (58.) Spitzner. Strafminuten: 22/39. Schiedsrichter: Markus Schütz, Marcus Brill. Zuschauer: 1692

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