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Falken reisen nach Erding: Ritchie ist verletzt, Coach Eronen fällt womöglich ebenfalls aus

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Stürmer Nolan Ritchie hat sich zwar nicht das Kreuzband gerissen, muss aber lange pausieren. Coach Niko Eronen liegt am Montag krank flach. Die Erding Gladiators werden aber kein Selbstläufer, auch wenn sie Tabellenletzter sind, ist sich Sportchef Martin Jiranek sicher.

So ausgelassen jubeln wie am Sonntag nach dem 4:3-Erfolg gegen die Selber Wölfe würden die Heilbronner Falken um Kapitän Freddy Cabana (ohne Helm) gerne auch am Dienstagabend in Erding.
So ausgelassen jubeln wie am Sonntag nach dem 4:3-Erfolg gegen die Selber Wölfe würden die Heilbronner Falken um Kapitän Freddy Cabana (ohne Helm) gerne auch am Dienstagabend in Erding.  Foto: Schmerbeck, Marc

Eines stellte Niko Eronen am Sonntagabend klar: „Künftig in jedem Spiel einen Drei-Tore-Rückstand aufzuholen, darf nicht unser neuer Standard werden. Das ist viel zu schwer.“ Seinem Team war dieses Kunststück am vergangenen Wochenende sowohl beim 6:5-Sieg im Penaltyschießen in Lindau als auch beim 4:3-Heimerfolg gegen Selb gelungen. Für Dienstagabend (20 Uhr) beim Auswärtsspiel in Erding würde sich der Trainer der Heilbronner Falken aber einen anderen Spielverlauf wünschen, der ihn weniger Nerven kostet.

Nichtsdestotrotz beeindruckten ihn die Nehmer- und Comebackqualitäten seines Teams. Allen voran die von Rückkehrer Gunars Skvorcovs. „,Günni‘ ist ein Arbeitstier. Es ist so gut, dass er wieder dabei ist“, lobte Eronen den lettischen Routinier, der nach zweimonatiger Verletzungspause wieder auf dem Eis stand – und gleich den wichtigen 3:3-Ausgleichstreffer zum Heimsieg gegen Selb beisteuerte. „Es tut so, so gut, wieder dabei zu sein, wieder die Atmosphäre zu spüren, die Emotionen“, sagte der 35-Jährige sichtlich erleichtert und glücklich. „Alle haben heute alles gegeben. Wir haben uns diesen Sieg wirklich verdient“, betonte der frühere Nationalspieler.

Das erste Duell in Erding verloren die Falken mit 1:3

Auf „Günni“ wird es nach dem Ausfall von Nolan Ritchie am Dienstag auch beim Aufsteiger in Erding ankommen. Denn die Heilbronner sind gewarnt. Im ersten Duell in Oberbayern mussten sich die Falken Anfang Oktober mit 1:3 geschlagen geben. „Wir sind wieder auf einem guten Weg. Aber die Liga ist viel ausgeglichener und stärker als in der vergangenen Saison. Es gibt weniger Spiele, in die man mit der Frage reingeht, ob wir mit 6:1 oder 10:1 gewinnen“, sagte Martin Jiranek, der Sportliche Leiter der Falken, der auch Eronen assistiert. „Man muss immer voll aufpassen, auch die Erdinger können gefährlich sein.“

Dazu könnten bei den Gladiators Kräfte freigesetzt werden. Die Erdinger Verantwortlichen haben nach einer Negativserie von sechs Niederlagen in Folge sowie neun Pleiten in den vergangenen zehn Oberliga-Spielen und dem Abrutschen auf den letzten Platz am Samstag Cheftrainer Dominik Quinlan sowie dessen Assistenten Maximilian Helling mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden. Interimsmäßig übernimmt Thomas Daffner die Verantwortung hinter der Bande, unterstützt vom aktuell verletzten Thomas Brandl.

Coach Niko Eronen lag am Montag mit Magenproblemen flach

Aber auch bei den Falken könnte es interimsweise ein neues Gesicht hinter der Bande geben. Denn Coach Niko Eronen lag am Montag mit Magenproblemen flach, überließ das Training Martin Jiranek. „Im Moment gehe ich davon aus, dass Niko in Erding coachen wird“, erklärte der Falken-Sportchef.

Sollte der Cheftrainer aber ausfallen, „weiß ich nicht, wie die Mannschaft reagiert. Es wird bestimmt den einen oder anderen treffen“, sagt Jiranek. „Aber ich bin ja Teil des Coaching Staffs. Bei der Video-Analyse präsentiere auch ich mal den einen oder anderen Clip. Und da ich als Co-Trainer bei den Spielen immer mit auf der Bank bin, weiß ich, was Niko verlangt, wie er das machen möchte und wie wir etwas trainiert haben. Deshalb glaube ich nicht, dass es eine allzu große Umstellung wird.“

Martin Jiranek bringt reichlich Erfahrung als Headcoach mit

Auch dass er selbst in Erding in der Verantwortung stehen könnte, bereitet dem 56-Jährigen keine Bauchschmerzen. Jiranek bringt reichlich Erfahrung als Headcoach mit – unter anderem bei den Nürnberg Ice Tigers und den Krefeld Pinguinen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und bei den Löwen Frankfurt in der Oberliga. Außerdem übernahm er auch bei den Heilbronner Falken nach der Entlassung von Jason Morgan im Dezember 2022 schon mal die Verantwortung bis zum Ende der Saison. „Lampenfieber? Nein“, sagt er und lacht. „Ich glaube, ich bekomme es hin, ein Spiel zu coachen.“

Kein Kreuzbandriss: Ritchie muss dennoch lange pausieren

Glück im Unglück hatte Nolan Ritchie. Der Topscorer der Heilbronner Falken hat sich im Heimspiel gegen die Selber Wölfe keinen Kreuzbandriss zugezogen. Nähere Untersuchungen am Montag haben dies ausgeschlossen. Dennoch muss der 23 Jahre alte Kanadier rund sechs Wochen pausieren. Im schlimmsten Fall könnte er erst wieder kurz vor Beginn der Playoffs eingreifen.An eine Nachverpflichtung denkt Martin Jiranek allerdings nicht. „Ich habe zwar immer den Spielermarkt im Blick – mal intensiver, mal weniger intensiv. Aber ich werde mich mit Trainer Niko Eronen erst nach den Weihnachtsfeiertagen zusammensitzen und die Situation besprechen. Dann wissen wir vielleicht auch mehr, was den Heilungsprozess bei Nolan betrifft“, erklärt der Sportliche Leiter. nac

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