Heilbronner Falken mit deutlichem Sieg gegen Riessersee – 12:6 nach zweimaligem Rückstand
Heilbronn gewinnt gegen den SC Riessersee mit 12:6. Zunächst liegt die Truppe von Trainer Frank Petrozza aber zweimal zurück.

Die Heilbronner Falken haben sich schon mal warm geschossen für das Derby bei den Bietigheim Steelers am nächsten Freitag. Im einzigen Spiel der Unterländer an diesem Wochenende schlug die Mannschaft von Trainer Frank Petrozza den SC Riessersee mit 12:6. Zunächst lagen die Gastgeber aber zweimal zurück. Erst ab Mitte des zweiten Drittels wurde es richtig deutlich. "Es gab zwei Schlüsselpunkte: Ende des ersten Drittels machen wir innerhalb kurzer Zeit aus dem 1:2 das 3:2. Und dann die zwei Tore in Überzahl zum 6:3 im zweiten Drittel", analysiert Falken-Trainer Frank Petrozza. Sein Gegenüber Hunor Martion war dagegen bedient: "Ich ließ jeden Spieler einzeln Stellung nehmen zum Spiel und ihrer Leistung. Unsere Verteidiger haben meines Erachtens gegen uns gespielt. Als Fan sieht man natürlich gerne ein Spiel mit 18 Toren. Aber unsere Leistung war einfach nur beschämend.""
Sowohl die Heilbronner als auch die Riesserseer kamen mit viel Selbstvertrauen, Geschwindigkeit und Aggressivität aus der Kabine. Die Anfangsminuten muteten an, als ob sich zwei DEL2-Clubs und nicht zwei Oberligisten gegenüberstehen würden. Den ersten Wirkungstreffer setzten aber die Gäste. Bei einem Zwei-gegen-eins-Konter bediente Bair Gendunov Alexander Höller mustergültig, so dass der nur noch einschieben musste (5. Minute).
Falken in Überzahl erfolgreich
Eine Überzahlsituation brachte die Heilbronner zurück in die Partie. Nachdem Niklas Jentsch mit seinem Schuss noch an einem Riesserseer Schlittschuh hängen geblieben war (11.), netzte Alec Zawatsky drei Sekunden, bevor Michael Gottwald wieder aufs Eis zurück gedurft hätte, zum Ausgleich ein (12.). Der Deutsch-Kanadier im HEC-Trikot musste nur noch die Kelle in einen Pass von Nolan Ritchie halten.
Doch so effektiv das erste Powerplay der Falken auch war, so entschieden gingen auch die Gäste bei ihrer ersten Überzahl zu Werke. Corey Mapes saß gerade einmal 18 Sekunden in der Kühlbox, da traf Christoph Körner zum 2:1 (13.).
Die Falken ließen sich aber auch durch den erneuten Rückstand nicht beirren. Innerhalb von nur 15 Sekunden drehte Calder Anderson fast im Alleingang das Spiel. Der Kanadier staubte erst zum 2:2 ab (19.), dann verwertete er einen Querpass von Nolan Ritchie (19.).
Robin Just und Benedikt Jiranek verletzen sich
Trotz der Führung zogen die Riesserseer und die Unparteiischen noch den Unmut der Heilbronner Fans auf sich. In der Schlussminute des ersten Drittels blieb Robin Just nach einem Check hinter dem Gästetor liegen, konnte dann aber doch aus eigener Kraft vom Eis fahren. Der Hit blieb aber ohne Strafe. Und direkt zu Beginn des Mittelabschnitts blieb der nächste Heilbronner liegen. Benedikt Jiranek wurde im Gesicht getroffen, ging blutend zu Boden und musste gestützt in die Kabine eskortiert werden (23.). Beide kamen allerdings schon im Lauf des Abschnitts wieder zurück aufs Eis. "Beiden geht es soweit gut. Benedikt hatte einen Cut durch einen Schlittschuh im Gesicht. Er hat nur eine rote Nase", berichtet Petrozza. "Und Robin hat einen Bluterguss."
Den Schock der Falken über die Verletzung des Verteidigers nutzten die Gäste direkt aus. Robin Soudek fälschte einen Schuss von Libor Dibelka von der blauen Linie unhaltbar für Berger zum 3:3 ab (24.). Doch die Falken schüttelten sich nur kurz. Mit einer Willensleistung brachte Zwawatsky die Gastgeber wieder in Führung. Nachdem Sebastien Hon noch an Mechel gescheitert war, setzte Zawatsky nach (28.).
Dominante 30 Minuten der Falken ab Mitte des zweiten Drittels
Es sollte der Auftakt eines dominanten Auftritts der Falken für den Rest der Begegnung werden. Eine erneute Überzahl der Heilbronner brachte das 5:3 erneut durch Zawatsky (30.). Und gerade einmal 17 Sekunden darauf erhöhte Luis Ludin auf 5:3 (30.). Nach Chancen fast im Minutentakt erlief Anderson einen langen Pass von Mapes und erzielte das 7:3 (36.). Und gut drei Minuten vor der Drittelpause ließ Robin Just auch noch das 8:3 folgen (37.).
Gästetrainer Hunor Marton hatte genug und brachte Michael Böhm für Mechel (37.). Weitere Tore konnte aber auch der neue Mann zwischen den Pfosten nicht verhindern, denn die Falken hatten noch nicht genug. Zu Beginn des Schlussabschnitts erhöhte Hon auf 9:3 (43.). Richtig blamabel für die Gäste wurde es in der 49. Minute. Ritchie traf zum 10:3. Direkt von der Strafbank kommend, legte Anderson den elften Treffer nach (54.). Und Niklas Jentsch machte sogar das Dutzend voll (56.). "Wir sind weiter marschiert, haben ein paar schöne Tore geschossen", freut sich Petrozza.
Riessersee betreibt Ergebniskosmetik
Dass die Riesserseer auch noch dreimal erfolgreich waren, fiel da unter die Rubrik „Ergebniskosmetik“. Das 4:10 erzielte Marc Zajic (51.), das 5:12 Gendunov (59.) und das 6:12 Anselm Gerg (60.). Die SCR-Fans nahmen es mit Galgenhumor und skandierten: „Nur noch sechs.“ Auch Petrozza ärgert sich über die letzten Gegentore. "Wir sind im Defensivverhalten nachlässig geworden. Die letzten beiden Gegentore waren nicht nötig. Das ist auch bitter für ,Bergi'. Er möchte natürlich genauso wie wir als Mannschaft möglichst wenige Gegentore kassieren."
Tor: Berger, Ganz; Abwehr: Pavlu – Supis, Mapes – B. Jiranek, Krenzlin – Schiller; Angriff: Ouderkirk – Just – Jentsch, Ritchie – Weyrauch – Anderson, Zawatsky – Hon – Nix, V. Jiranek – Ludin.Tore: 0:1 Höller (5.), 1:1 Zawatsky (12./Überzahl), 1:2 Körner (13./Überzahl), 2:2 Anderson (19.), 3:2 Anderson (19.), 3:3 Soudek (24.), 4:3 Zawatsky (28.), 5:3 Zawatsky (30./Überzahl), 6:3 Ludin (30.), 7:3 Anderson (36.), 8:3 Just (37.), 9:3 Hon (43.), 10:3 Ritchie (49.), 10:4 Zajic (51.), 11:4 Anderson (54.), 12:4 Jentsch (56.), 12:5 Gendunov (59.), 12:6 Geng (60.).Schiedsrichter: Tim Heffner, Thorsten Lajoie. Strafminuten: 4/10. Zuschauer: 1635.