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Falken kommen in ihrer Saison-Generalprobe mit einem blauen Auge davon

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Die Heilbronner Falken liegen gegen das Vorjahres-Schlusslicht Stuttgart Rebels mit 1:3 und 2:4 zurück, gewinnen am Ende aber noch mit 6:4. Den Sieg machen sie aber erst spät klar.

Mit vereinten Kräften warfen sich die Stuttgart Rebels um Goalie Nick Vieregge (rechts) in die Abschlüsse der Heilbronner Falken um Luis Ludin (links).
Mit vereinten Kräften warfen sich die Stuttgart Rebels um Goalie Nick Vieregge (rechts) in die Abschlüsse der Heilbronner Falken um Luis Ludin (links).  Foto: Seidel, Ralf

Niko Eronen musste erst einmal durchatmen. Dass seine Heilbronner Falken in der Saison-Generalprobe gegen den Ligakonkurrenten mit 6:4 (2:3, 2:1, 2:0) gewonnen hatten, freute den Trainer des Unterländer Eishockey-Drittligisten. „Mit dem Ende bin ich zufrieden“, sagt Eronen. Die Falken hatten sich aber mindestens ein blaues Auge eingefangen. „Wir waren aber nicht bereit. Die Stuttgarter waren aggressiver und schneller“, erklärt der Falken-Trainer. „Es war kein einfaches Spiel. Aber ich denke, es war etwas, was wir zu diesem Zeitpunkt der Saisonvorbereitung gebraucht haben.“ Denn die Erkenntnis ist: Es wird für die Falken auch gegen vermeintlich deutlich schlechtere Teams schwer, wenn die Heilbronner nicht 60 Minuten lang zu 100 Prozent mit dem Kopf auf dem Eis sind.

Falken spielen nur rund zehn Minuten dominantes Eishockey

Dominantes Eishockey spielten die Falken nur in der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts. Zwischen der 30. und 40. Minute ließen sie den Puck gefällig in den eigenen Reihen zirkulieren und hinten praktisch nichts anbrennen. Phasenweise war fast ein Klassenunterschied zwischen dem süddeutschen Meister und dem Oberliga-Schlusslicht der vergangenen Saison zu sehen. Auf Zuspiel von Thore Weyrauch erzielte Calder Anderson zunächst den 3:4-Anschluss. Robin Just glich dann neun Sekunden vor der Drittelpause zum 4:4 aus.

Im dritten Drittel wollte dann lange die Entscheidung nicht fallen, obwohl der Puck direkt in der 41. Minute im Netz der Stuttgarter zappelte – das Tor zählte aber nicht. Erst in der 56. Minute brachte Calder Anderson mit seinem Treffer von der blauen Linie die Heilbronner auf die Siegerstraße. Luis Ludin machte dann gut zwei Minuten darauf alles klar, als er vom Bullypunkt im eigenen Drittel ins leere Tor traf (58.). „Im Schlussabschnitt hatte ich aber das Gefühl, es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir das Tor erzielen“, berichtet Eronen.

Heilbronn leisten sich viele Unkonzentriertheiten und Nachlässigkeiten

Davor war aber vieles Stückwerk. Zwar begann die Partie perfekt für die Heilbronner. Nach nur 36 Sekunden zappelte der Puck das erste Mal im Netz der Rebels. Nolan Ritchie hatte getroffen (1. Minute). Doch mit der frühen Führung im Rücken und dem Wissen, dass man das qualitativ besser besetzte Team ist, wurden die Falken auf dem Eis etwas sorglos. In ihrer ersten Überzahl wurden sie prompt bestraft. Matthew Pistilli ließ Franz Jokinen keine Chance (4.). „Wir haben die Stuttgarter etwas unterschätzt und nach dem ersten Gegentor einfach relaxed“, berichtet Verteidiger Spencer Berry, der als Spieler der Partie ausgezeichnet wurde. 

Die Gastgeber ließen sich durch den Ausgleich aber nicht beirren. Ein Wirkungstreffer war erst der Rückstand in Unterzahl. Stuttgarts Alex Blais bediente Reagan Poncelet, der zum 2:1 einschob (13.). Und es kam noch schlimmer für die Heilbronner. Bei einem Konter scheiterte Nico Geidl zunächst an Jokinen. Doch die Stuttgarter blieben in Scheibenbesitz, und im zweiten Versuch traf Geidl zum 3:1 (18.). „Wir haben nie unser Potenzial abgerufen, sondern uns auf das Leistungsniveau der Stuttgarter hinabgelassen“, erklärt Spencer. „Erst, als wir wieder unsere Geschwindigkeit ausgespielt haben, den Puck haben laufen lassen, sind wir ins Laufen gekommen.“

Zwei späte Treffer im ersten und zweiten Drittel sind wichtig

Die Falken verkürzten aber noch vor der Drittelpause in Überzahl durch Ritchie wieder auf 2:3. Stuttgarts Matteas Derraugh hatte die Direktabnahme des Kanadiers in Diensten der Heilbronner unhaltbar abgefälscht (20.). „Die beiden Tore zum Ende des ersten und später des zweiten Drittels waren unheimlich wichtig“, sagt Trainer Eronen.

Im Mittelabschnitt mussten die Heilbronner aber zunächst den vierten Gegentreffer hinnehmen. Daniel Pronin stellte wieder den alten Zwei-Tore-Abstand her (25.).

Tor: Jokinen, Berger; Abwehr: Berry - Fern, Mapes - Plauschin, Krenzlin - Schiller, Schams; Angriff: Anderson - Weyrauch - Ritchie, Just - Wagner - Jentsch, Hon - Ludin - Skvorcovs, Gromov - Fabian.

Tore: 1:0 Ritchie (1.), 1:1 Pistilli (4./Unterzahl), 1:2 Poncelet (13./Überzahl), 1:3 Geidl (18.), 2:3 Ritchie (20./Überzahl), 2:4 Pronin (25.), 3:4 Anderson (27.), 4:4 Just (40.), 5:4 Anderson (56.), 6:4 Ludin (.58./Empty Net).

Schiedsrichter: Tim Heffner, Marius Wölzmüller.

Strafminuten: 8/6.

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