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Falken gegen Steelers: Spektakel für das junge Publikum

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Die Heilbronner Falken und Bietigheim Steelers machen beim 4:5 im Benefizspiel vor gut 1000 Kindern Werbung für ihren Sport und zeigen, was Eishockey ausmacht.

Beide Mannschaften zeigten auf dem Eis, was Eishockey ausmacht. Die Falken um Judd Blackwater (links) holten dabei im letzten Abschnitt noch einen 1:5-Rückstand gegen die Steelers um Keeper Leon Doubrawa auf.
Fotos: Mario Berger
Beide Mannschaften zeigten auf dem Eis, was Eishockey ausmacht. Die Falken um Judd Blackwater (links) holten dabei im letzten Abschnitt noch einen 1:5-Rückstand gegen die Steelers um Keeper Leon Doubrawa auf. Fotos: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

War das Applaus? Für die Steelers? In Heilbronn? Zumindest waren im Eisstadion für die ansonsten ungeliebten Gäste am späten Mittwochnachmittag keine Pfiffe zu hören, die üblichen Schmähgesänge blieben auch aus. Einen derart warmen Empfang haben die Bietigheimer wohl noch nie bei einem Derby in Heilbronn erlebt. Da war Steelers-Manager Volker Schoch schon angetan und scherzte: "Kinder können vielleicht noch nicht so gut pfeifen", sagte er lachend.

Es war ein Derby der besonderen Art: Beim Benefizspiel, das die Steelers am Ende trotz zwischenzeitlicher 5:1-Führung nur knapp mit 5:4 (1:0, 3:1, 1:3) gewannen, hatten im Eisstadion Kinder das Kommando. Die Stehplatztribüne gehörte komplett dem Nachwuchs, der Heilbronner Verein Miteinander und die Falken hatten dieses Spiel möglich gemacht, um benachteiligten Kindern ein besonderes Erlebnis zu verschaffen. Unter diesen Umständen "sind wir gern hierher gekommen", sagte Schoch. Ein Derby ziehe eben bei Zuschauern.

Alles gratis: Essen, Trinken, Eishockey

Die rund 1000 Kinder auf der Tribüne hatten ihren Spaß: Sie sahen ein spektakuläres Spiel, sangen und klatschten am Ende mit den Falken-Fans mit.
Die rund 1000 Kinder auf der Tribüne hatten ihren Spaß: Sie sahen ein spektakuläres Spiel, sangen und klatschten am Ende mit den Falken-Fans mit.  Foto: Berger, Mario

Zwar waren weder die Tribüne auf der einen noch auf der anderen Seite voll. Aber es kamen viele Zuschauer, die zum ersten Mal ein Eishockey-Spiel live sahen. Und die sonst vielleicht nicht gekommen wären. Für Kinder war der EIntritt frei, es gab Essen und zwei Getränke gratis dazu. "Ein super Angebot", freute sich Bejtullah Ymeri. Der Betreuer der U 13-Kicker des FC Union Heilbronn war mit einigen seiner Schützlinge da. Darunter sein Sohn Valton. "Ich wollte mir Eishockey mal ansehen", sagte der Zwölfjährige.

Und er bekam wie der Rest der 1500 Zuschauer durchaus etwas geboten. Denn die beiden Mannschaften auf dem Eis wollten ihren Teil zu einem gelungenen Nachmittag beitragen und machten von Anfang bis zum Ende Werbung für ihren Sport. Es ging hin und her, schnelle Abschlüsse gesucht und die Checks zu Ende gefahren. "Es wird hier schon richtig gespielt", stellte auch Schoch fest. Der Erstligist, für den es der bereits sechste Test war und der Freitag gegen Ligakonkurrent Frankfurt wieder gefordert ist, ließ zwar einige Etablierte draußen. "Aber in Heilbronn wollen wir nicht schlecht aussehen", sagte der Manager.

Gebt den Kindern das Kommando

In einem munteren ersten Drittel hatten die Gastgeber leichte spielerische Vorteile und mehr Torchancen - jedoch erzielte Bietigheim das einzige Tor. Alexander Preibisch lief ganz allein auf Falken-Keeper Florian Mnich zu - und verwandelte humorlos (6.). Natürlich ganz im Sinne der wenigen Steelers-Fans, die sich wie Andreas Schönert unter die Anhänger auf der Sitzplatztribüne gemischt hatten.

Ihm machte es nichts aus, dass die Stehplatztribüne für Kinder vorgesehen war. "Ich bin in einem Alter, da sitzt man lieber", scherzte der 52-Jährige. Während die Ultras beider Vereine dem Spiel wie mit den Clubs vereinbart fernblieben, war der Besuch für Schönert Ehrensache. "Bei der Uhrzeit habe ich zwar erst gedacht: Mist", sagte er mit Blick auf den Spielbeginn zum 17 Uhr. "Aber als ich gesehen habe warum, wollte ich das unterstützen."

Ihm dürfte gefallen haben, dass die Steelers im zweiten Drittel einen Zahn zulegten, die Fehler der Falken nutzten und auf 4:1 davonzogen. Als in der 43. Minute das 5:1 fiel, dürften auch die Kenner auf den Rängen kaum mehr an die Falken geglaubt haben. Doch nach einem kleinen Faustkampf, bei dem Corey Mapes sein Gegenüber vermöbelte, waren die Falken hellwach. Und kamen durch drei Treffer wieder heran.

Mit dem Ergebnis kann jeder leben

Auch Falken-Trainer Jason Morgan gefiel von der Bank aus das Drumherum.
Auch Falken-Trainer Jason Morgan gefiel von der Bank aus das Drumherum.  Foto: Berger, Mario

Sehr zur Freude der jungen Zuschauer, die mitunter in die Gesänge der Fans mit einstimmten und fleißig mitklatschten. "Es macht Spaß, es geht schnell hin und her", fand Valton Ymeri auf der Kindertribüne. Er konnte am Ende wohl verkraften, dass den Falken der Ausgleich nicht mehr gelang. "Mit dem Ergebnis kann jeder soweit zufrieden sein. Wir waren ja nah dran", fand Marco Merz. Der Falken-Geschäftsführer hatte wie wohl die meisten Spaß.

Tor: Mnich, Andryukhov. Abwehr: Morrison - Leitner, Dziambor - Obu, Mapes - Krenzlin, Ramoser. Angriff: Mühlbauer - Tonge - Della Rovere, Volkmann - Lautenschlager - Blackwater, Kirsch - Lambacher - Sternberg, Elias - Thiel - Dunham.

Tore: 0:1 (6.) Preibisch, 1:1 (26.) Volkmann, 1:2 (29.) Hauner, 1:3 (34.) Kuqi, 1:4 (40.) Braun, 1:5 (44.) Berger, 2:5 (47.) Morrison, 3:5 (50.) Blackwater, 4:5 (59.) Kirsch. Strafminuten: 13/17. Schiedsrichter: Klein, Hinterdobler. Zuschauer: 1500.

 
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