Heilbronner Falken feiern Schützenfest zum Saisonauftakt in der Oberliga
Zum Saisonauftakt zerlegen die Heilbronner Falken die überforderten Füssener mit 12:0. Das erste Drittel des Neu-Oberligisten endet mit einer 6:0-Führung.

So kann man natürlich mal in eine Saison starten. Die Heilbronner Falken haben am Freitagabend mit einem 12:0 (6:0, 3:0, 3:0)-Sieg gegen einen total überforderten EV Füssen einen verheißungsvollen Neustart in der Oberliga hingelegt. 158 Tage nach dem bitteren Ostermontag von Bayreuth, der den Abstieg aus der DEL2 besiegelte, erlebten die neuformierten Falken ihre Wiedergeburt. Bereits am Sonntag (18.30 Uhr) im zweiten Saisonspiel bei den Passau Black Hawks dürfte die Aufgabe schwerer werden.
Exakt 88 Sekunden nach dem ersten Bully der Saison fiel das erste Tor. Jan Pavlu erzielte mit einem satten Schlagschuss das 1:0. Trainer Frank Petrozza hatte seine Reihen - wie schon in der gesamten Vorbereitung - praktisch unverändert gelassen. Einzig Philip Hecht rückte für Alex Dell an die Seite von Kapitän Freddy Cabana und Robin Just.
Saisonauftakt in der Oberliga: Tore im Zwei-Minuten-Takt
Nach der frühen Führung legten die Falken im Zwei-Minuten-Takt nach. Niklas Jentsch erhöhte in der vierten Minute auf 2:0, Robin Just in Minute sechs auf 3:0. Es dauerte bis zur achten Minute, ehe die Gäste erstmals ansatzweise gefährlich im Drittel der Falken auftauchten. Den ersten Torschuss parierte Heilbronns Goalie Patrick Berger.
Nach diesem Mini-Lebenszeichen rollte die Lawine wieder in Richtung des bedauernswerten Benedikt Hötzinger im Tor der Gäste. In Überzahl bekam der 26-Jährige einmal mehr die Scheibe nicht zu greifen, Pontus Wernerson-Libäck verwertete den zweiten Abpraller zum 4:0 (10. Minute). Die zweite Überzahl der Falken bekamen die Allgäuer zwar verteidigt. Doch gerade als Philippe Bureau-Blais wieder zurück auf dem Eis war, legte Sam Verelst das 5:0 nach (13.). Mit dem dritten Powerplay machte Linus Wernerson-Libäck dann das halbe Dutzend voll.
Kein echter Maßstab
Ein 6:0 nach 20 Minuten. Das hatte es im Heilbronner Eisstadion verdammt lange nicht mehr gegeben. Allerdings waren die Füssener auch kein echter Maßstab. Dem Traditionsverein war die Oberliga-Lizenz zunächst verweigert worden. Erst nach einer Spendensammlung bekamen die Allgäuer das nötige Kleingeld zusammen, um weiter drittklassig spielen zu dürfen. Im Kader stehen notgedrungen viele junge Eigengewächse, die sicher noch einige Male Lehrgeld zahlen werden.
Im Stil der ersten 20 Minuten ging es im Mitteldrittel weiter. Nach Linus war wieder Zwillingsbruder Pontus an der Reihe, der das 7:0 erzielte (23.). Das 8:0 (29.) ging auf das Konto von Dell. Langsam wurde es Zeit, dass sich auch mal der Erste-Reihe-Center in die Torschützenliste einträgt. Das geschah dann beim 9:0 - Oula Uski wird noch wichtigere Tore in dieser Saison schießen.
Fans fordern: Einer geht noch
"Einer geht noch", forderten die Fans natürlich umgehend. Doch die Falken standen schon längst nicht mehr voll auf dem Gaspedal, ließen einige Hochkaräter liegen, weil sie es ein bisschen zu schön vollenden wollten. So blieb es bis zum Drittelende einstellig.
Im Schlussdrittel mussten sich die Fans dann aber nur noch 19 weitere Sekunden gedulden, bis ihr Wunsch nach einem zweistelligen Ergebnis erfüllt wurde. Linus Wernerson-Libäck mit seinem zweiten Treffer des Abends brachte die "10" auf die Anzeigetafel.
Cabana spielt Katz und Maus
Das vielleicht schönste Tor des Abends blieb dem Kapitän vorbehalten. Der alte Eishockey-Hase Cabana spielte mit der Füssener Defensive Katz und Maus, um dann die Scheibe zum 11:0 ins Tor zu legen. Das Dutzend voll machte Linus Wernerson-Libäck in der 48. Minute.
Tor: Berger, Kapteinat; Abwehr: Krenzlin - Supis, Pavlu - Kuschel, Mapes - B. Jiranek, Brunner; Angriff: L. Wernerson-Libäck - Uski - P. Wernerson-Libäck, Just - Cabana - Hecht, Verelst - Detig - Jentsch, V. Jiranek, Dell. Tore: 1:0 (2.) Pavlu, 2:0 (4.) Jentsch, 3:0 (6.) Just, 4:0 (10.) P. Wernerson-Libäck, 5:0 (13.) Verelst, 6:0 (19.) L. Wernerson-Libäck, 7:0 (23.) P. Wernerson-Libäck, 8:0 (29.) Dell, 9:0 (33.) Uski, 10:0 (41.) L. Wernerson-Libäck, 11:0 (46.) Cabana, 12:0 (48.) L. Wernerson-Libäck. Schiedsrichter: Michael Zettl, Thomas Weger. Strafminuten: 6/10. Zuschauer: 1716.