Falke Dylan Wruck ist der zweitbeste Scorer der DEL2
Falken-Topscorer Dylan Wruck spricht im Stimme-Interview über das gute Kabinenklima in Heilbronn, seine deutschen Wurzeln und seinen berühmten Großcousin. Er erklärt auch, warum es gerade so gut für ihn und die Mannschaft läuft.

Mit 15 Punkten in neun Spielen ist Dylan Wruck aktuell der zweitbeste Scorer der DEL2. Im Interview erklärt der Falken-Neuzugang, warum es bei ihm und der Mannschaft gerade gut läuft, wie er zu seinem deutschen Pass kam und wer der größte Eishockeystar in seiner Familie ist.
Herr Wruck, Sie sind mit den Falken hervorragend in die Saison gestartet. Haben Sie das im Vorfeld erwartet?
Dylan Wruck: Nein, nicht unbedingt. Wenn man neu zu einem Team kommt, sollte man mit Erwartungen vorsichtig sein. Ich wusste, dass ich fit bin, dass wir eine gute Atmosphäre in der Mannschaft und viel Spaß miteinander haben.
Woran liegt das?
Wruck: Wir haben eine gute Mischung aus Jung und Alt, es gibt keine Eifersüchteleien, jeder arbeitet jeden Tag, um besser zu werden. Entscheidend ist aber, dass wir Spaß am Eishockey haben. Letztlich ist es ein Spiel und du spielst am besten, wenn du Spaß dabei hast. Dann entsteht die Energie auf dem Eis, mit der du Spiele gewinnst.
Dabei war der Auftakt mit zwei Niederlagen eigentlich eine gewaltige Spaßbremse.
Wruck: Nein, das ging uns nicht so. Wir hatten eine gute Vorbereitung, hatten hart gearbeitet. Klar, die ersten beiden Spiele liefen nicht in unserem Sinne, aber wir haben auch gesehen, dass die Gegner nicht unschlagbar waren. Ich denke, es war ein gutes Zeichen, dass keiner panisch wurde, sondern dass wir einfach wieder an die Arbeit gegangen sind. Nach der Niederlage in Kassel haben wir das jetzt genauso gehandhabt und würden jetzt gerne die nächste Siegesserie starten.
Sie haben zwei schwere Jahre in der DEL mit nur 15 Scorerpunkten hinter sich. Wenn man Sie aktuell spielen sieht, stellt sich unweigerlich die Frage, was da schiefgelaufen ist.
Wruck: Sowohl in Köln als auch in Straubing bekam ich nicht die Gelegenheit, mein Können zu zeigen. Es passte einfach nicht. Mit dem Team, mit den Coaches, mit den Reihenzusammenstellungen. Das war für mich sehr enttäuschend, weil ich davon überzeugt bin, in der DEL bestehen zu können.
Sie haben mit ihren 27 Jahren schon zwei schwere Schulterverletzungen hinter sich. Spielte das eine Rolle?
Wruck: Nein, ich bin ja jetzt schon einige Jahre verletzungsfrei. Das ist gar kein Problem mehr.
Was hat Sie letztlich veranlasst den Wechsel nach Heilbronn zu wagen?
Wruck: Nach der letzten Saison wusste ich erst nicht, wie es weitergeht. Ich habe auch überlegt, Deutschland zu verlassen, als sich während des Sommers keine Option in der DEL ergab. Alex und Atilla (Trainer Mellitzer und Manager Eren, Anm d. Red.) hatten mich Ende vergangener Saison bereits kontaktiert und wir hatten weitere gute Gespräche. Ein paar andere Spieler haben mir Heilbronn empfohlen. Das alles hat den Ausschlag gegeben.
Sie haben einen deutschen Pass. Wie kam es dazu?
Wruck: Meine Großeltern stammen ursprünglich aus Norddeutschland. Mein Opa ist vor ein paar Jahren verstorben, aber meine Oma spricht Deutsch. Ich leider nicht so gut.
Eishockey hat in Ihrer Familie ebenfalls eine große Tradition. Ihr Großcousin Brian Propp hat mehr als 1000 Spiele in der Nordamerikanischen Profiliga NHL bestritten. War er ein Vorbild für Sie?
Wruck: Ja, klar. Als Kind habe ich ihn häufig gesehen, als er für die Philadelphia Flyers gespielt hat.
Sind Sie nicht immer wieder mit ihm verglichen worden?
Wruck: Nein, eigentlich nicht. Er hat ja in den 80er Jahren gespielt, das ist lange her. Das Spiel hat sich seitdem total verändert. Einen solchen NHL-Star in der Familie zu haben, hat meine Karriere aber natürlich beeinflusst und mir sehr geholfen, meinen Weg zu finden.
Auf diesem Weg haben Sie in den ersten neun Saisonspielen bereits 15 Scorerpunkte eingeheimst. Es gibt im Umfeld schon Sorgen, ein DEL-Club könnte Sie noch in der laufenden Saison verpflichten. Können Sie versprechen, die Saison in Heilbronn zu beenden?
Wruck: Ich weiß nicht, was passieren wird. Ich kann nur sagen, dass ich mich hier sehr wohlfühle und aktuell nirgendwo anders hin wechseln möchte.