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Enttäuschende Falken unterliegen gegen Deggendorf

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Viel zu fehlerhafte Falken kassieren mit dem 2:5 gegen Deggendorf die erste Heimniederlage der Saison. Von einer Spitzenmannschaft sind die Heilbronner derzeit weit entfernt. 

Selten waren die Falken so gefährlich, wie hier beim Abschluss von Vincent Jiranek (links).
Selten waren die Falken so gefährlich, wie hier beim Abschluss von Vincent Jiranek (links).  Foto: Ralf Seidel

Immerhin eine Forderung ihres Trainers erfüllten die Heilbronner Falken am Mittwochabend beinahe zu 100 Prozent: Sie blieben von der Strafbank weg - und wenn nahmen sie immer einen Gästespieler mit. Ansonsten war das Team von Frank Petrozza bei der 2:5 (0:0, 1:3, 1:2)-Heimniederlage gegen den Deggendorfer SC aber weit von den eigenen Ansprüchen, ein Spitzenteam der Oberliga Süd sein zu wollen, entfernt. 

"Das Spiel war enger als der Endstand aussagt", gab Gästecoach Jiri Ehrenberger zu. Petrozza war mit den ersten 30 Minuten seines Teams durchaus zufrieden. "Wir haben einige Probleme in der eigenen Defensivzone. Daran arbeiten wir", sagte der Falken-Coach. 

Frank Petrozza musste vor Beginn der Partie mehr Umstellungen vornehmen, als ihm lieb sein konnte. Neben Robin Just und Manuel Nix fiel kurzfristig auch noch Nolan Ritchie aus. Daher beorderte der Coach Sebastian Hon in die erste Reihe mit Freddy Cabana und Brett Ouderkirk. Die zweite Formation mit Calder Anderson, Thore Weyrauch und Niklas Jentsch hatte ebenfalls noch nie zusammengespielt. 

Neuformierte der Reihen der Falken finden schwer ins Spiel 

Zu Beginn war entsprechend wenig Struktur im Spiel der Gastgeber erkennbar. Die Scheibe ging zumeist bereits im Aufbau verloren. Beinahe hätte Peter Stloukal aus einem solchen Fehler früh Kapital geschlagen, doch sein Schuss streifte in der sechsten Minute über das Tor. Keine Minute später war Falken-Goalie Patrick Berger gegen Johannes Schmid auf dem Posten (7.). Die beste Chance der Gäste ließ Andree Hult in der neunten Minute liegen. 

Und die Falken? Brachten weder in Gleichzahl noch in der einzigen Überzahl des ersten Spielabschnitts wirklich Gefährliches zustande. Nach dem Power Break kamen sie aber ab Mitte des Drittels zumindest besser ins Spiel und erlaubten sich keine Leichtsinnsfehler mehr. Doch wirklich zwingend wurde das Angriffsspiel nicht. 

Cabana lässt die 1000-prozentige Chance zur Führung liegen 

Das änderte sich allerdings nur wenige Sekunden nach Beginn des Mitteldrittels. Hon bediente Cabana perfekt am zweiten Pfosten. Der Kapitän musste die Scheibe eigentlich nur noch ins leere Tor schieben, eine Situation, die der 38-Jährige normalerweise schlafend verwertet. Doch aus unerfindlichen Gründen landete der Puck am Außennetz (21.).

Diese Szene sollte symptomatisch werden für den weiteren Verlauf des zweiten Spielabschnitts. In der 26. Minute gingen die Gäste nach einem Schuss von Antonin Dusek, den letztlich Stloukal ins Tor beförderte, mit 1:0 in Führung. Damit war jeglicher Schwung bei den Falken wieder raus, Deggendorf versuchte umgehend nachzulegen. 

Weyrauch legt den Grundstein zum Ausgleich

Doch in der 32. Minute nahm sich Thore Weyrauch mal ein Herz, tankte sich gegen zwei Verteidiger durch,  scheiterte zwar zunächst an Goalie Raphael Fössinger, aber Anderson staubte zum 1:1-Ausgleich ab. Der Treffer verlieh den Falken aber keine Sicherheit - im Gegenteil. In eigener Überzahl vertändelte Ouderkirk die Scheibe an der blauen Linie, Jaroslav Hafenrichter ging alleine durch und brachte die Gäste wieder in Führung (35.). "Da haben wir das Momentum verloren", sagte Petrozza. 

Es kam noch schlimmer. Kurz vor Drittelende legte David Stach noch das 3:1 nach (38.). Drei Mal in Folge kamen die Deggendorfer zum Abschluss, zwei Mal war Berger zur Stelle, beim dritten Schuss aber machtlos. Die Falken hatten sogar noch Glück, dass nicht vor der Pausensirene das vierte Tor fiel. 

Weyrauch lässt noch einmal kurz Hoffnung aufkeimen 

Mit dem vierten Powerplay ging es für die Heilbronner ins Schlussdrittel. Und der beste Falken an diesem Abend, Thore Weyrauch, verkürzte mit einem satten Schuss zum 2:3-Anschluss (42.). Jetzt war wieder alles drin und die Gastgeber drehten angetrieben von den Fans endlich auf.  

Mitten in die Druckphase hinein erwiesen sich die Gastgeber aber ein weiteres Mal als Spielverderber. Ondrej Pozivil scheiterte bei einem schnellen Gegenangriff noch an Berger und der Latte, doch Stloukal stand goldrichtig und verwertete den Abpraller zum 4:2. Es war der dritte Treffer, den die Gäste aus der Zone unmittelbar vor dem Heilbronner Kasten erzielten. Die Falken verteidigten den eigenen Slot nicht kompromisslos genug. 

In der hektischen Schlussphase versuchten die Gastgeber noch einmal alles, um doch noch in die Partie zurückzukommen. Bereits gut zwei Minuten vor dem Ende ging Berger in einer Überzahlsituation vom Eis. Doch auch mit Sechs gegen Vier blieben die Falken zu fehlerhaft. Curtis Leinweber setzte mit einem Fernschuss ins leere Tor den Schlusspunkt zum 5:2-Endstand (59.). 

Bereits am Freitag (20 Uhr) geht es für die Falken mit einem Auswärtsspiel in Bayreuth weiter. 

Tor: Berger, Ganz; Abwehr: Pavlu - Supis, Mapes - B. Jiranek, Krenzlin - Schiller; Angriff: Hon - Cabana - Ouderkirk, Anderson - Weyrauch - Jentsch, Zawatsky - V. Jiranek - Ludin.

Tore: 0:1 (26.) Stloukal, 1:1 (32.) Anderson, 1:2 (35.) Hafenrichter, 1:3 (38.) Stach, 2:3 (42.) Weyrauch, 2:4 (48.) Stloukal, 2:5 (59.) Leinweber.

Schiedsrichter: Oliver Schnabel, Christopher Schadewaldt.

Strafminuten: 4/14.

Zuschauer: 1634.

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