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Ein Rückstand weckt die Heilbronner Falken auf

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Heilbronner Falken feiern durch den 6:2-Sieg gegen den EV Füssen das erste Sechs-Punkte-Wochenende der Saison. An einer Sache müssen die Falken aber dringend arbeiten. 

Chancenwucher der Heilbronner Falken gegen den EV Füssen: Hier verpassen Sebastian Hon (links) und Alec Zawatsky den Puck. 39 zu 15 Schüsse zählten die Statistiker.
Chancenwucher der Heilbronner Falken gegen den EV Füssen: Hier verpassen Sebastian Hon (links) und Alec Zawatsky den Puck. 39 zu 15 Schüsse zählten die Statistiker.  Foto: Ralf Seidel

Auf dem Papier war es das Duell zweier punktgleicher Teams, die mit je drei Siegen und drei Niederlagen in die Saison gestartet waren. Auf dem Eis war am Sonntag aber schon ein deutliches Leistungsgefälle zwischen den Heilbronner Falken und dem EV Füssen zu erkennen. Zumindest solange die Gastgeber im Eisstadion am Europaplatz ihr Potenzial abriefen. Am Ende stand ein verdienter, wenngleich nicht in allen Phasen überzeugender 6:2 (1:1, 2:1, 3:0)-Erfolg der Falken, die damit das erste Sechs-Punkte-Wochenende der noch jungen Oberliga-Saison feierten. "Es läuft gerade nicht perfekt für uns, aber wir finden Wege, um die Spiele zu gewinnen", sagte Trainer Frank Petrozza. 

Falken nach wenigen Sekunden im Glück 

Bereits nach wenigen Sekunden hatten die Heilbronner Glück. Ein Schuss von Pius Seitz landete am Innenpfosten und sprang wieder raus. Irgendwie wirkte es in der Anfangsphase, als ob die Falken stundenlang im Stau gestanden hätten, nicht die Füssener. "Wir waren am Anfang nicht bereit", ärgerte sich Petrozza. Deswegen hatte das Spiel mit einer halben Stunde Verspätung begonnen.Erst nach fünf Minuten initiierten die Gastgeber eine erste Drangphase. Fast 90 Sekunden hielten sie die Scheibe im gegnerischen Drittel, kamen aber nur zu einigen Halbchancen. Das änderte sich wenig später. Lars Schiller bediente Freddy Cabana, der zum Tor zog, klug verzögerte und dann perfekt für Brett Ouderkirk auflegte. Der Kanadier musste nur noch zum 1:0 einschieben (9. Minute).

Viertes Gegentor in eigener Überzahl in dieser Saison 

Als drei Minuten später der Füssener William Jerry als erster Spieler auf die Strafbank musste, roch alles nach dem zweiten Treffer. Der fiel auch – allerdings auf der Gegenseite. Ein folgenschwerer Fehlpass von Corey Mapes war die Einladung für Bauer Neudecker zum 1:1 (13.). "Das war ein blinder Pass, ein unnötiger Puckverlust. Das müssen wir abstellen", forderte Petrozza.

Doppelt ärgerlich für die Falken: es war das erste Gegentor für Luca Ganz, der bei seinem bislang einzigen Einsatz beim 7:0-Sieg gegen Höchstadt einen Shoutout feierte. Und es war bereits das vierte Gegentor, das die Falken in dieser Saison in eigener Überzahl kassiert haben. Nur ein Team hat sogar noch eins mehr: der EV Füssen.

Der kam aber nicht in die Verlegenheit Überzahl zu spielen, sondern musste stattdessen nach einer weiteren Strafe gegen Julian Straub mehr als eine Minuten in doppelter Unterzahl das 1:1 halten. Das gelang den Gästen, da die Falken – am Freitag beim verrückten 8:5-Sieg in Bayreuth noch drei Mal in Überzahl erfolgreich – einfach zu langsam und statisch spielten.

Der 1:2-Rückstand rüttelt die Heilbronner wach 

Zu Beginn des Mitteldrittels kam es noch besser für die Gäste. Neubauer brachte Füssen 22 Sekunden nach Wiederbeginn mit 2:1 in Führung. Doch das war der Wachrüttler für die Heilbronner. Sie antworteten erst mit wütenden und mit fortlaufender Spieldauer auch immer gekonnteren Angriffen. Die Scheibe lief jetzt und Füssen kam kaum noch hinterher. Die Folge waren allein im zweiten Spielabschnitt fünf Strafen gegen den EVF.Die führten allerdings nicht wieder zu Shorthanded-Goals der Gäste, sondern zu Powerplay-Treffern der Falken. Erst glich Thomas Supis mit seinem Schlagschuss-Klassiker zum 2:2 aus (25.). Dann fälschte Freddy Cabana einen Schuss von Niklas Jentsch zum 3:2 ab (32.).

Souveränes Schlussdrittel der Falken 

Danach hätten die Falken noch locker zwei, drei Treffer nachlegen müssen. Allein Jentsch hatte in Überzahl drei Mal in Folge eine perfekte Schussposition, zielte aber drei Mal zu hoch. Der gebürtige Berliner schüttelte nach jedem Fehlversuch den Kopf, ob seines falsch eingestellten Visiers (38.). 

Bei den Teamkollegen Thomas Supis und Calder Anderson passten die Parameter zu Beginn des Schlussdrittels besser und führten zum vorerst mal beruhigenden 4:2 (43.). Die ersten 39 Sekunden in Unterzahl im gesamten Spiel überstanden die Falken danach schadlos, bei Vier gegen Vier auf dem Eis stellte Jan Pavlu auf 5:2 (52.) und die ultrakurze achte Überzahl nutzte Cabana zum dritten Powerplaytreffer und dem damit verbundenen 6:2 (54.). Dabei blieb es. Angesichts eines Schussverhältnisses von 39:15 hätten die Falken noch höher gewinnen können. 

Tor: Ganz, Berger; Abwehr: Pavlu – Supis, Mapes – B. Jiranek, Krenzlin – Schiller; Angriff: Zawatsky – Just – Jentsch, V. Jiranek – Weyrauch – Anderson, Hon – Cabana – Ouderkirk, Ludin.

Tore: 1:0 (9.) Ouderkirk, 1:1 (13.) Neudecker, 1:2 (21.) Neudecker, 2:2 (25.) Supis, 3:2 (32.) Cabana, 4:2 (43.) Anderson, 5:2 (52.) Pavlu, 6:2 (54.) Cabana.

Schiedsrichter: Artur Votler, Robert Ruhnau.

Strafminuten: 4/20.

Zuschauer: 1280.

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