6:2 in Peiting: Erster Auswärtssieg der Falken
Das Heilbronner 6:2 war keine Gala, aber grundsolide erarbeitet. Oula Uski trifft doppelt, deutlich verbessertes Powerplay der Falken.

Ein Eishockey-Feuerwerk brannten die beiden Teams am Freitagabend vor der überschaubaren Kulisse von 489 Zuschauern nicht ab. Den Heilbronner Falken war es herzlich egal. Sie feierten mit dem 6:2 (3:1, 1:1, 2:0)-Erfolg beim EC Peiting den ersten Auswärtserfolg in der Oberliga Süd. "Ich bin sehr zufrieden mit den drei Punkten", sagte Trainer Frank Petrozza.
Kalte Dusche zum Start
Die Partie begann für die Gäste mit einer kalten Dusche. David Diebolder und Felix Brassard genossen ungeahnte Freiräume im Drittel der Falken und stellten in der dritten Minute auf 1:0 für den EC Peiting. Doch ab und an weckt so ein eiskalter Strahl ja umgehend die Lebensgeister. Es dauerte jedenfalls keine 60 Sekunden, ehe Linus Wernerson-Libäck zum 1:1 ausglich. Dass die Vorlage von seinem Zwillingsbruder Pontus stammte, war wenig überraschend.
Mit dem Ausgleich bekamen die eben noch kalt erwischten Falken Oberwasser. Peitings Sean Morgan leistete seinen Beitrag zur Heilbronner Überlegenheit, indem er in rekordverdächtigen sechs Minuten drei Mal auf der Strafbank landete. Wie das überhaupt möglich ist, wo er doch jeweils für zwei Minuten runter musste? Nun ja, die Falken nutzten die Überzahl zu zwei Treffern.
Klar erkennbares Powerplay-Konzept
Schon im ersten, noch erfolglosen Powerplay war das vom Trainer gewünschte Konzept klar erkennbar. Beständig sorgten zwei Spieler für Verkehr vor Peitings Goalie Andreas Magg. Das übriggebliebene Trio suchte schnell die Abschlüsse. Abgefälschte Treffer oder Abstauber sollten daraus resultieren. Und siehe da, das klappte. Nach einem Pfostentreffer stand Oula Uski goldrichtig und brauchte die Scheibe nur noch zum 2:1 über die Linie schieben (13.). Drei Minuten später fälschte Tim Detig einen Schuss von Jan Pavlu zum 3:1 ins Tor ab.
Bereits im ersten Powerplay hatte Pontus Wernerson-Libäck zwei hundertprozentige Gelegenheiten, die er aber kläglich vergab. Zu allem Überfluss verlor der Schwede auch noch die Scheibe, just in dem Augenblick, als Morgan von der Strafbank zurückkehrte. Patrick Berger im Tor der Falken musste Kopf und Kragen riskieren, um in der Szene das mögliche 1:2 zu verhindern. Abgesehen davon, hatten die Peitinger nach dem 1:0 keine nennenswerten Chancen mehr in den ersten 20 Minuten.
Cabana vergibt zwei Hochkaräter
Dank zweier Strafen gegen die Falken, dafür aber umso mehr zu Beginn des Mitteldrittels. Dabei funktionierte die Heilbronner Unterzahl prinzipiell gut. Doch gerade als Detig wieder aufs Eis zurückkehrte, flutschte Berger ein an sich harmloser Schuss von Fabian Weyrich durch die Hosenträger. Der aus Sicht der Gäste unnötige 2:3-Anschlusstreffer für Peiting.
Praktisch im Gegenzug hätte Freddy Cabana den alten Zwei-Tore-Abstand wiederherstellen können, doch der Kapitän scheiterte allein vor Magg. Kurz vor Drittelende ließ der Routinier eine ähnlich klare Torgelegenheit aus.
In Summe wog dies allerdings nicht allzu schwer, da die erste Sturmreihe noch einen Treffer lieferte. Linus Wernerson-Libäck bediente Uski im Slot. Der Finne markierte seinen zweiten Treffer des Abends zum 4:2 (35.).
Falken machen nur das Nötige
Im Schlussdrittel überließen die Falken zur Abwechslung mal dem Gegner die Spielgestaltung. Damit wussten die Gastgeber allerdings herzlich wenig anzufangen. Den Heilbronnern ging es nur darum, den ersten Auswärts-Dreier einzufahren. Bei einem Schuss von Diebolder war Berger noch ein letztes Mal gefordert (47.). In den Schlussminuten nutzen die Falken noch zwei kapitale Fehler der Peitinger aus. Erst erzielte Robin Just auf Vorlage von Philip Kuschel das 5:2 (56.). Nur 26 Sekunden später setzte Pontus Wernerson-Libäck den Schlusspunkt zum 6:2. Die Vorlage kam selbstredend von Bruder Linus.
Tor: Berger, Kapteinat; Abwehr: Krenzlin - Supis, Pavlu - Kuschel, Mapes - B. Jiranek, Brunner; Angriff: L. Wernerson-Libäck - Uski - P. Wernerson-Libäck, Just - Cabana - Dell, V. Jiranek - Detig - Jentsch, Hecht.
Tore: 1:0 (3.) Brussard, 1:1 (4.) L. Wernerson-Libäck, 1:2 (13.) Uski, 1:3 (16.) Detig, 2:3 (25.) Weyrich, 2:4 (35.) Uski, 2:5 (56.) Just, 2:6 (57.) P. Wernerson-Libäck.
Schiedsrichter: Florian Meineke, Tobias Haas.
Strafminuten: 12/10.
Zuschauer: 489.