DHB-Nationalspieler Sebastian Heymann: "Zuspruch aus der Heimat gibt mir Kraft"
Eine Delegation von Freunden und Familie unterstützt Sebastian Heymann bei allen EM-Spielen vor Ort. Das große Ziel lautet nun, am Sonntag im Spiel um Platz 3 die EM-Bronzemedaille mit nach Hause zu nehmen.

Trotz der Enttäuschung über die Halbfinal-Niederlage und des Medientrubels nach dem Spiel gegen Dänemark ließ es sich Sebastian Heymann am späten Freitagabend nicht nehmen, seine persönliche Fan-Delegation in der Kölner Lanxess-Arena aufzusuchen. Darunter natürlich seine Eltern Sabine und Martin, seine Schwester Elena, seine Freundin Anna und einige Freunde. "Das bedeutet mir extrem viel, so einen Zuspruch aus der Heimat zu bekommen. Ich bin ja ohnehin ein starker Familienmensch und es gibt mir Kraft, dass alle da sind, mir den Rücken freihalten", sagte Heymann am Samstagmorgen beim Medientermin in Köln.
Schon beim Einlauf in die Halle hatte der 25-Jährige seinen Anhang aus der Heimat entdeckt. "Ich wusste ja, wo sie sitzen", sagt der Horkheimer. Natürlich ist auch längst bis zum deutschen Nationalspieler durchgedrungen, dass an seiner alten Wirkungsstätte in der Stauwehrhalle seit Beginn der EM-Hauptrunde die Partien der DHB-Auswahl gezeigt werden. "Der Olli Löschner hat schon dafür gesorgt, dass ich da mitbekomme", sagt Heymann lachend über den Hallensprecher bei den Heimspielen des Handball-Drittligisten TSB Horkheim.
Sebastian Heymann erreichen sehr viele Nachrichten aus der Heimat
Heymanns Verbundenheit mit dem Heimatverein drückt sich auch dadurch aus, dass er immer wenn Zeit ist, bei den Heimspielen vor Ort die Daumen drückt. "Das mache ich total gerne. Ich habe eine ganz, ganz besondere Beziehung zum TSB, dem ich sehr viel zu verdanken habe." Umgekehrt erhält der Nationalspieler natürlich reichlich Nachrichten aus der Heimat: Glückwünsche nach gewonnenen Spielen, gute Wünsche vor dem nächsten Spiel, ein bisschen Manöverkritik. "Da nicht alle meine Whats-App-Nummer haben, behalte ich noch den Überblick", sagt Heymann lachend, "nach dem Turnier werde ich mir ein paar Tage Zeit nehmen, um alles zu lesen und zu antworten".
Handball-EM: Genügend Tickets dank Papas Weitsicht

Im Gegensatz zu einigen Teamkollegen hatte Heymann keine Schwierigkeiten an genügend Eintrittskarten zu kommen. Dank der Weitsicht seines Vaters Martin. "Mein Papa hat schon im Vorfeld gesagt, ich soll Karten für alle Spiele holen. Er hatte offenbar ein gutes Gefühl dafür, wie weit es für uns im Turnier gehen kann." Daher wird auch am Sonntag (15 Uhr) im Spiel um Platz 3 gegen Schweden wieder eine persönliche Fan-Delegation vor Ort dabei sein. "Die Vorfreude auf das Spiel ist schon wieder riesig. Wenn die Halle mit 20.000 Zuschauern richtig brennt und das Adrenalin kickt, dann werden die Beine auch nicht mehr müde sein", ist Heymann überzeugt.
Das große Ziel lautet jetzt natürlich, die Bronzemedaille mitzunehmen. Ein Sieg gegen Schweden würde gleichzeitig die direkte Olympia-Qualifikation bedeuten. "Das wären natürlich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Wir wollen aber einfach das tolle Turnier mit einem Sieg beenden und die Bronzemedaille zu Hause behalten", sagt Heymann.