Michael Berger benötigt nur ein Tablet, um den Markierungsroboter von der Garage auf den Platz zu steuern, alles Andere übernimmt dieser selbst.
Foto: Nachreiner, Michael
Die Arbeitszeit, die für das Streuen der Markierungen des Fußballfeldes in der HWH-Arena in Eppingen benötigt wird, kurzerhand mal mehr als halbieren, eigentlich sogar vierteln – das ist den Verantwortlichen des Verbandsligisten VfB Eppingen durch die Anschaffung eines Markierungsroboters gelungen. Wo in der Vergangenheit drei Leute knapp drei Stunden beschäftigt waren, ist jetzt nur noch Michael Berger gut eine Dreiviertelstunde eingespannt.
Durch den Roboter werden Kapazitäten frei, andere Aufgaben zu erledigen
Und der VfB-Vorstand Anlagen kann nebenher sogar noch andere Aufgaben rund um die Spieltagsvorbereitung dank der einfachen Bedienung des elektronischen Helfers erledigen. „Wenn keine Linien vom vorangegangenen Streuen mehr erkennbar waren, mussten wir früher zu dritt erst mit einer Schnur eine Linie ziehen, an dieser entlang fahren und streuen, wieder die Schnur aufrollen – und dann das Ganze von vorne für die nächste Linie“, berichtet Berger.
Der Markierungsroboter erledigt diese Aufgabe nun fast von alleine in einer Dreiviertelstunde. Nur das Anlernen war noch mal zeitaufwendig. „Das hat rund eineinhalb Stunden gedauert. Ich musste mit dem Roboter das Feld abfahren und für ihn definieren, wo die vier Eckfahnen sind“, erzählt der 57-jährige Eppinger. „Alles andere funktioniert automatisch über GPS.“ Nun müsse nur noch abgeklärt werden, bevor der Markierungsprozess gestartet wird, ob Tore auf der Grundlinie oder auf Höhe der Strafraumlinie verwendet werden und ob diese Netze hätten oder nicht.
Mit dem High-Tech-Helfer lassen sich auch Spielereien umsetzen
Man hat mit dem Roboter sogar die Möglichkeit zu der einen oder anderen Spielerei. Problemlos ist es, die Coachingzonen markieren zu lassen. Man kann sich aber zum Beispiel auch das Wappen des VfB Eppingen im elektronischen Helfer hinterlegen lassen, dann zeichnet dieser auch das auf den Rasen. Oder man kann die Namen von Sponsoren neben die Auslinien sprühen. Der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt.
Sicherheitsbedenken, wenn der Roboter alleine auf dem Rasen der HWH-Arena seine Bahnen zieht, gibt es auch nicht. Vor dem vergangenen Verbandsliga-Heimspiel gegen die TSG Weinheim ließ Berger den elektronischen Helfer am Vormittag das Spielfeld markieren, während auf dem Platz die Bambini trainierten. Kam ein Kind in die Nähe des Roboters, blieb dieser stehen. Die Fortsetzung des Markierungsprozesses musste dann händisch über die Steuerung am Tablet angestoßen werden.
Markierungsroboter kann auf mehreren Spielfeldern angelernt werden
Und der elektronische Helfer ist nicht auf einen Fußballplatz limitiert. Es können mehrere Spielfelder angelernt werden. In Eppingen hat Berger beispielsweise auch schon das Kraichgau-Stadion mit dem Roboter vermessen, die Trainingsstätte des VfB Eppingen.
Das brachte direkt David Pfeiffer auf den Plan. „Was ich super finde: Der Aufwand, mal den Trainingsplatz abzustreuen und taktisch ein paar Linien einzuziehen, ist nicht mehr so groß. Das kommt mir fürs Training entgegen“, erklärt der Coach der Verbandsliga-Mannschaft des VfB Eppingen und ergänzt: „So könnte man beispielsweise im Bereich Mittelfeld- oder Angriffspressing gestrichelte Linien markieren. Das macht es nicht unbedingt professioneller. Aber man kann ein bisschen gezielter an bestimmten Bereichen arbeiten. Hütchen oder Plättchen reinlegen, wie wir es bisher immer gemacht haben, ist oft störend gewesen.“
Entlastung
Zusammen mit Michael Berger, Vorstand Anlagen beim VfB Eppingen, haben Diethard Häffner und Arpad Huber Spieltag für Spieltag dafür gesorgt, dass das Spielfeld in der Eppinger HWH-Arena markiert ist. Rund drei Stunden hat sie das jedes Mal gekostet – bei jedem Wetter. Nun haben die Verantwortlichen einen elektronischen Helfer gefunden, der die beiden 78-jährigen Greenkeeper entlasten soll: einen Markierungsroboter. Es gebe zwar bessere Modelle als der Paint Master Pro von FJ Dynamics aus Singapur. Dafür habe er ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, ist Berger überzeugt. Die Finanzierung soll über Spenden erfolgen. Von der Zielsumme 6500 Euro sind bereits 4000 Euro zusammengekommen. Auch die beiden Aktivenmannschaften des VfB Eppingen haben sich bereits beteiligt. nac
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