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Von Champions League bis gar nichts: Die Europa-Chancen der TSG Hoffenheim

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Durch den 6:0-Kantersieg in Darmstadt ist für die TSG Hoffenheim als Siebter in Sachen Europa nun alles drin: Champions League, Europa League, Conference League oder doch gar nichts?

Jubelsprung von Pavel Kaderabek. Sein Tor zum zwischenzeitlichen 3:0 für die TSG Hoffenheim beim Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 war das spektakulärste. Kaderabek traf aus spitzem Winkel ins lange Eck.
Foto: dpa
Jubelsprung von Pavel Kaderabek. Sein Tor zum zwischenzeitlichen 3:0 für die TSG Hoffenheim beim Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 war das spektakulärste. Kaderabek traf aus spitzem Winkel ins lange Eck. Foto: dpa  Foto: Uwe Anspach

Die 1400 Hoffenheimer Fans in der Sonne von Darmstadt hatten zwei wichtige Botschaften für die TSG-Spieler, die vor ihnen den 6:0-Kantersieg beim Schlusslicht feierten. Beide gesangliche Darbietungen stehen dabei in engem Zusammenhang. "Europapokal, Europapokal, wir spielen wieder im Europapokal", sangen sie erst, danach folgte die Anweisung: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus."

Nach dem 6:0 (5:0)-Schützenfest beim Schlusslicht SV Darmstadt 98 gehen die Kraichgauer mit einer kuriosen Konstellation ins Saisonfinale. Von Champions League über Europa League, Conference League oder doch gar nichts ist rechnerisch und unter Einbeziehung von zwei anderen Finalspielen tatsächlich in den letzten Saisonminuten noch alles möglich. Sechster, Siebter oder Achter sind die Kraichgauer am Saisonende. Abhängig vom Ausgang von Champions-League- und DFB-Pokal-Finale kann das ganz viel Unterschiedliches bedeuten.

Ein echtes Saisonfinale gegen den FC Bayern

Den TSG-Trainer interessiert nur eins: "Wir haben uns ein Finale gegen die Bayern verdient", sagte Pellegrino Matarazzo. Schlechter als Rang acht wird die TSG die Spielzeit nicht beenden, damit ist Europa fix, wenn Leverkusen erwartungsgemäß den DFB-Pokal holen sollte.

Die Konkurrenz legte den Hoffenheimern wie in den Wochen davor den Ball auf den Elfmeterpunkt in Sachen Europa, dieses Mal verwandelten die Kraichgauer auch, ließen den großen Worten vom Pflichtsieg einen echten Statement-Dreier folgen. "Wir haben heute schon ein Zeichen gesetzt, dass wir das Maximale holen wollen", sagte TSG-Sportdirektor Pirmin Schwegler.

Auf den Pflichtsieg gegen Darmstadt folgt nun am Samstag in der ausverkauften Sinsheimer Arena die Kür. Alles ist möglich im Nahduell mit den entthronten den Bayern und den beiden Fernduellen mit Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg um die Ränge sechs, sieben und acht, die am Ende eben tatsächlich Champions League, Europa League oder gar nichts, sprich keinen Europapokal bedeuten können. "Ich will gar nicht so viel nachdenken, was wäre, wenn…", sagte Pirmin Schwegler über die Rechenspiele, die nun möglich sind - und erst am Samstag, womöglich in letzter Sekunde gelöst werden.

Rang sieben haben die Hoffenheimer in der eigenen Hand

In eigener Hand haben die Kraichgauer lediglich, den siebten Platz gegen den SC Freiburg zu verteidigen, der definitiv Europapokalspiele mit sich bringt. Die Breisgauer brauchen selbst bei einer TSG-Niederlage gegen die Bayern einen Sieg bei den abstiegsgefährdeten Berlinern, um an der TSG vorbeizuziehen. "Alle reden davon, dass Platz acht auf jeden Fall reicht, aber das Pokalfinale muss erst gespielt werden", sagte Schwegler und sprach davon, die eigenen Hausaufgaben zu machen. Die lösten die Hoffenheimer eindrucksvoll souverän und mit Leichtigkeit. Ein Traumstart mit zwei Toren von Ihlas Bebou und Maximilian Beier in den ersten sechs Minuten gab die Richtung in den ersten 45 Minuten vor, in denen von sechs Torschüssen fünf im Tor der Gastgeber landeten.

Pavel Kaderabek (22.) traf aus spitzem Winkel zum 3:0, Ozan Kabak nach einem Eckball per Kopf zum 4:0 (26.), Maximilian Beier (44.) vollendete einen Konter zum 5:0. Auch in Durchgang zwei schraubte die TSG an ihrem höchsten Auswärtssieg im 15. Bundesligajahr in Serie. Ihlas Bebou (51.) wurde beim 6:0 kaum gestört.

Die Kraichgauer stürmten und drängten aufs 7:0, um im Fernduell mit Frankfurt nicht mehr auf die Tordifferenz schauen zu müssen. "Ich habe gar keine Ahnung gehabt, es war mir eigentlich auch egal, wir wollten so viele Tore wie möglich machen und vor allem keins bekommen. Das war sehr wichtig", sagte der überragende Florian Grillitsch.

Für Rang sechs und damit - bei einem Dortmunder Champions-League-Sieg - die Königsklassen-Qualifikation, braucht es am 34. und letzten Spieltag nun einen Heimsieg gegen den FC Bayern und eine Frankfurter Heimniederlage gegen RB Leipzig. Dann wären beide Teams punktgleich - und das Torverhältnis (aktuell TSG -2, Eintracht +1) entscheidet dann.

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