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TSG 1899 Hoffenheim in Wolfsburg: Wie die Kraichgauer aus der Krise kommen wollen

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Die TSG will am Sonntag endlich mal wieder gewinnen und sich so aus dem Tief der letzten Zeit befreien. Ein Spieler kehrt nach ewiger Verletzungs-Zwangspause in den Hoffenheimer Kader zurück, aber noch nicht in die Startelf.

Warum wieder nicht drei Punkte? Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo sagt: "Mir ist die Lage bewusst und wie gut uns ein Sieg tun würde."
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Warum wieder nicht drei Punkte? Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo sagt: "Mir ist die Lage bewusst und wie gut uns ein Sieg tun würde." Foto: dpa  Foto: Uwe Anspach

Eigentlich mögen es Bundesligatrainer, wenn sie Antworten geben dürfen, in denen ihre große Fußballexpertise durchscheint. Aber Pellegrino Matarazzo will in der Pressekonferenz vor dem Hoffenheimer Auswärtsspiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) beim VfL Wolfsburg lieber "nicht so viel über Taktik sprechen", das sei "eher zweitrangig".

Auch über seine Eindrücke im Training redet der Coach der TSG kaum. Ja, da sei "Schärfe drin" nach den dürftigen Erfolgserlebnissen der letzten Zeit. Aber Matarazzo will solche Schärfe durchgehend auf dem Platz sehen, im Spiel, wenn es am Sonntagnachmittag darum geht, endlich mal wieder drei Bundesligapunkte einzusammeln.

Auch der talentfreie Bereich ist wichtig

Die fußballfachliche Seite des Duells in Wolfsburg hat für Pellegrino Matarazzo nicht die oberste Priorität. "Es geht mehr um Haltung." Biss zeigen. Aktiv sein. Volle Konzentration. Solche Sachen. Denn erfolgreicher Fußball beruht nicht allein auf genialen Matchplänen oder spielerischer Brillanz auf dem Rasen. "Es gibt auch einen talentfreien Bereich im Spiel", sagt Matarazzo. Einen Bereich, der von Willenskraft geprägt wird. Der Hoffenheimer Trainer setzt darauf, "dass wir agieren als Mannschaft", dass Zusammenhalt zu erkennen sei.

Matarazzo ist zuversichtlich. "Ich spüre eigentlich eine Einheit." Trotz der schlechten Ergebnisse der letzten Monate. "In herausfordernden Zeiten, in unschönen Zeiten spürt man die Stärke einer Beziehung."

Die TSG steckt in der Krise. Doch der Trainer hat "ein gutes Gefühl für Sonntag". Außerdem gelte weiterhin: "Wir haben eine gute Mannschaft." Matarazzos Wunsch ist, "dass wir endlich mal belohnt werden für das, was wir tun". Ob mit einem 1:0-Sieg oder einem 4:3, das ist ihm wurscht.

Seit dem Heim-3:1 gegen den VfL Bochum am 8. Dezember gab es kein Hoffenheimer Drei-Punkte-Erfolgserlebnis mehr. Gute TSG-Phasen im Spiel gab es immer mal wieder, aber kein Happy End.

Zu wenig für die Wolfsburger Ansprüche

Auch der VfL Wolfsburg hat es nicht geschafft, den Erwartungen gerecht zu werden. Auch die Niedersachsen sind nur im Mittelfeld der Bundesligatabelle zu finden, mit 22 Punkten sogar noch hinter der TSG Hoffenheim (25). Alle drei VfL-Spiele im Jahr 2024 endeten 1:1, erst in Mainz, dann in Heidenheim, dann gegen Köln - deutlich zu wenig für die Wolfsburger Ansprüche.

Trainer Niko Kovac sieht sich seit Längerem mit Kritik konfrontiert. Sollte er sein Team nicht ganz schnell auf Erfolgskurs bringen, droht ihm das Aus. Der VfL habe jedenfalls "eine Mannschaft, die keiner unterschätzen darf", warnt Pellegrino Matarazzo. Dass der Erfolgsdruck beim Gegner leistungssteigernd wirken könnte, kann sich der Hoffenheimer Trainer gut vorstellen: "Ich gehe davon aus, dass eher mehr Power auf dem Platz zu spüren sein wird."

Jetzt muss es besser werden - das gilt für die Wolfsburger, aber auch für die TSG. Der Hoffenheimer Abwärtstrend sollte schleunigst durchbrochen werden. Sonst müssten die Europapokal-Ambitionen womöglich frühzeitig abgehakt werden. Matarazzo sagt: "Mir ist die Lage bewusst und wie gut uns ein Sieg tun würde."

Dennis Geiger trainiert wieder voll

Ein Langzeitverletzter wird in Wolfsburg vielleicht wieder dabei sein, allerdings sicher nicht in einer zentralen Rolle. Dennis Geiger sei "voll wieder im Training aktiv", so Matarazzo. Er mache "einen guten Eindruck", doch für den Einsatz in der Startelf sei es "noch viel, viel zu früh". Zum TSG-Kader könnte der Mittelfeldspieler gehören, immerhin. Ein weiterer Rückkehr-Schritt nach mehr als einem halben Jahr Zwangspause.

In Top-Form ist Geiger ein Ass. In allerbester Verfassung war zuletzt fast kein Hoffenheimer. Pellegrino Matarazzo hofft auf Steigerungen - raus aus dem Tief: "In besonderen Situationen kann man auch besondere Leistungen zeigen." Egal mit welcher Spielordnung. Dreier- oder besser Viererkette in der Abwehr? Sowas ist für den Trainer aktuell nicht die wichtigste Sache.

Auf die Haltung kommt es an.

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