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Kevin Vogt sieht bei der TSG Hoffenheim noch viel Luft nach oben

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Als zentraler Innenverteidiger der TSG Hoffenheim kommen Kevin Vogts Vorzüge mehr zum Tragen als in der Vorsaison. Das liegt auch an den körperlich starken Nebenmännern Ozan Kabak und Kevin Akpoguma.

Halt, stehengeblieben: Hoffenheims Kevin Vogt (rechts) am Sonntagabend im Duell mit Freiburgs Michael Gregoritsch.
Foto: dpa
Halt, stehengeblieben: Hoffenheims Kevin Vogt (rechts) am Sonntagabend im Duell mit Freiburgs Michael Gregoritsch. Foto: dpa  Foto: Uwe Anspach

Für Kevin Vogt hat es kalendarische Vorzüge, dass in diesem Fußballjahr 2022 mit einer Winter-WM alles anders läuft. Erstmals fällt sein Geburtstag an diesem Freitag in eine spielfreie Phase. "Ich weiß nicht, ob es das überhaupt schon mal gab", sagt Hoffenheims Abwehrchef. Endlich mal einen Geburtstag so richtig feiern ohne Blick auf den Spielplan. "Mit Familie und Freunden schön Essen gehen", blickt Vogt schon mal voraus auf den Start in ein langes spiel- und trainingsfreies nächstes Wochenende.

Das haben sich die verbliebenen Profis der TSG 1899 Hoffenheim, zehn sind aktuell bei ihren Nationalteams, durchaus verdient als Bundesliga-Tabellenvierter nach dem ersten Fünftel der Saison.

Nur noch ein Gegentor pro Spiel im Schnitt

Der Blick auf die Zahlen zeigt, warum die TSG nach sieben Spieltagen viel weiter vorne steht im Tableau. In den finalen sieben Ligapartien der Vorsaison setzte es 20 Gegentore. Die TSG-Defensive um Vogt sah dabei nicht immer glücklich aus. "Da ist uns so ein bisschen die Mischung verloren gegangen", blickt Vogt zurück. Nun sind es in den ersten sieben Partien der neuen Spielzeit gerade einmal sieben Gegentore gewesen, drei davon auch noch in Unterzahl in Mönchengladbach.

Der Noch-30-Jährige führt seinen persönlichen Aufschwung auf die Rückkehr in die zentrale Rolle der Dreier-Abwehrkette zurück. "Das ist meine Heimatposition, auf der ich am stärksten aufgehoben bin", sagt Vogt und lächelt. In der Vorsaison war das oft anders, was auch immer wieder Verletzungen und Sperren der Mitspieler, mitunter auch dem System geschuldet gewesen sei.

Die Abräumer von nebenan

Nun ist er zurück auf der Quarterback-Position des Spieleröffners, die ihn einst unter Julian Nagelsmann zum Leistungsträger reifen ließ. Wie im American Football braucht es dafür aber auch Guards, die mit physischer Präsenz den Spieleröffner schützen. Vogt weiß selbst, dass er nicht der beste Zweikämpfer der Liga ist, auf Abräumer neben sich angewiesen ist. "Das ist kein Geheimnis", sagt er. Diese Rolle nehmen zurzeit Neuzugang Ozan Kabak und Kevin Akpoguma ein. "Ich glaube, dass das aktuell gut harmoniert", sagt Vogt.

Hält die TSG den Schnitt von einem Gegentor pro Spiel, dürfte man auch am Ende oben in der Tabelle dabei sein. "Seine Art des Fußballs birgt ein gewisses Risiko, trotzdem wählt er gerade immer die richtige Entscheidung", sagt Trainer André Breitenreiter über Vogt. Den freuen solche Worte. No risk, no fun, das ist für Abwehrspieler eigentlich selten die Devise. "Ich spiele von hintenraus schon gerne mit Risiko, weil Fußballspielen fängt für mich nicht erst auf der Zehnerposition oder im Sturm an", sagt der Mann aus Witten, der bei der Abwägung von potenziellem Ballverlust und Sicherheitspass seinem Bauchgefühl gehorcht.

Vogt sieht noch Verbesserungspotenzial

In Union Berlin, dem SC Freiburg und der TSG Hoffenheim stehen aktuell Teams unter den Top vier, die man vor wenigen Wochen nicht so weit oben erwartet hätte. Woran das liegt? Vogt überlegt lange. Sagt dann: "Wenn man zum Beispiel Bayer Leverkusen nimmt, mit dem verlorenen Pokal- und Liga-Auftakt, das macht dann schon was mit einer Mannschaft, da kannst du in einen Sog kommen." Den kennt man bei der TSG Hoffenheim ja auch, vom so schwachen Ende der Vorsaison.

Ob sich der Kraichgau-Club dieses Mal dauerhaft oben festbeißen kann? "Ich glaube, dass wir gut unterwegs sind. Ich werde mich da nicht festlegen. Wir können noch viele Dinge besser machen", sagt Vogt: "Es ist bei uns schon noch echt Luft nach oben."

Was er sich zum Geburtstag wünscht

Da hilft es, auf jeden Fall tief Luft zu holen - und am Freitag die Kerzen auf der Geburtstagstorte auszupusten. Das erste Tor im Hoffenheimer Trikot in der mittlerweile schon siebten Saison im Kraichgau wäre ein ganz guter Wunsch fürs neue Lebensjahr, oder? "Ich wünsche mir einfach nur Gesundheit", sagt Vogt: "Den Rest habe ich schon."

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