Robin Hranac: vom Abstellgleis in die Hoffenheimer Startelf
Er galt als Fehleinkauf, doch der Tscheche hat sich bei der TSG Hoffenheim durchgesetzt. Am Sonntag steigt in Freiburg das Badenduell.

Vergangene Woche traf Deutschlands aktuelle Nummer eins im Tor auf ihren Langzeit-Vorgänger. Auf das Duell TSG Hoffenheim/Oliver Baumann gegen FC Bayern/Manuel Neuer folgt am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) beim Gastspiel in Freiburg das Aufeinandertreffen der Gegenwart im DFB-Tor mit der möglichen Zukunft. Denn Noah Atubolu vom SC Freiburg kann nicht nur famos Elfmeter parieren, sondern ist mit seinen erst 23 Jahren ein Leistungsträger und Punktgarant der Freiburger.
„Atubolu hat sicher die Fähigkeiten, das zu schaffen“, sagt Jogi Löw, der Weltmeister-Trainer von 2014, zur DFB-Zukunft des Freiburgers. Atubolus Weg erinnert stark an den von Oliver Baumann .Mit 23 Jahren war auch Baumann, ebenfalls ein Produkt der Freiburger Fußballschule, schon ein gereifter SC-Keeper, ehe er als 24-Jähriger vor mittlerweile über elf Jahren nach Hoffenheim wechselte.
Es setzt immer noch zu viele Gegentore
Für die TSG Hoffenheim endet am Sonntag mit dem vierten Gegner aus den Vorjahres-Top-Fünf das knackige Auftaktprogramm. Vieles wirkt stabiler und gereifter bei den Kraichgauern.Erneut sind es jedoch viel zu viele Gegentore, die das Team von Christian Ilzer kassiert. Deren zehn in vier Partien waren es bisher. „Uns ist bewusst, an welchen Schrauben wir drehen müssen“, sagt Ilzer mit Blick auf die vielen Standard-Gegentore: „In der Vorbereitung hatten wir gute Serien an Spielen zu Null.“ An einem liegen die vielen Gegentore nicht. Robin Hranac ist die Defensiv-Überraschung der ersten Saisonwochen bei der TSG Hoffenheim, stand bisher jedes Mal in der Startelf. „Gegen die Bayern war er herauszuheben“, lobte Ilzer.
Als zu fehleranfällig, zu leise galt der Tscheche, der im turbulenten Sommer 2024 für acht Millionen Euro nach Hoffenheim wechselte. „Er hat keinen guten Start gehabt, nie den Weg zu seiner Topform gefunden“, erinnert sich der aktuelle TSG-Trainer. Weder unter ihm, noch unter Vorgänger Pellegrino Matarazzo spielte der 25-Jährige eine Rolle, stand oft gar nicht im Spieltagskader. „Was ich ihm anrechnen muss: Er ist kein Jammerer gewesen“, sagt Ilzer. Hranac überzeugte in der Vorbereitung, ist nun gesetzt. Arthur Chaves hingegen muss sich als Vorjahres-Durchstarter gedulden, ist vorerst hintendran. Ilzer findet den kämpferischen, professionellen Umgang des jungen Brasilianer mit der Situation gut
Die letzte Auswärtsniederlage stammt aus dem April
Seit dem letzten Freiburg-Gastspiel (2:3-Niederlage) vor über fünf Monaten hat Hoffenheim in der Fremde keine Partie mehr verloren. Unter Ilzer punktet die TSG eh viel lieber auf fremdem Platz denn in der eigenen Arena. Fünf der sieben Ligaerfolge unter seiner Regie gelangen auswärts. Zwei Auswärtssiegen (in Leverkusen und Berlin) stehen aktuell zwei Heimniederlagen (gegen Frankfurt und München) gegenüber. „Wir machen überhaupt keinen Unterschied, ob wir zu Hause oder auswärts spielen. Klar liegt es uns im Magen, dass wir im eigenen Stadion keine ruhmvolle Bilanz haben. Aber die Herangehensweise ist dieselbe“, sagt Christian Ilzer.
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