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Die Hoffenheimer Power der letzten Minuten

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Das späte 1:1 gegen Gladbach verdeutlicht die Hoffenheimer Stärke, die von der Bank kommt und die Mentalität des Teams zeigt. Die TSG belegt zum Hinrundenende mit 28 Punkten Rang fünf.

Glückwunsch: Hoffenheims Torschütze Kevin Akpoguma (rechts) jubelt mit Vorlagengeber Ihlas Bebou über den späten 1:1-Ausgleich gegen Gladbach.
Foto: dpa
Glückwunsch: Hoffenheims Torschütze Kevin Akpoguma (rechts) jubelt mit Vorlagengeber Ihlas Bebou über den späten 1:1-Ausgleich gegen Gladbach. Foto: dpa  Foto: Uwe Anspach

Sebastian Hoeneß ruderte wild mit den Armen, anstatt über den späten 1:1-Ausgleich zu jubeln, wie seine Hoffenheimer Profis nur wenige Meter in der Gladbacher Hälfte entfernt. Die Gestik des TSG-Trainers in der 92. Minute verdeutlichte am Samstag: Weiter jetzt, Männer! Gebt euch mit dem späten Ausgleich und Punktgewinn gegen Borussia Mönchengladbach bloß nicht zufrieden.

22 Torschüsse, 15 Ecken und ein ganz spätes Tor

"Mein Gefühl war: Wenn wir das Tor einen Tick früher machen, wenn wir noch ein bisschen mehr Zeit haben, dann können wir das Spiel noch komplett drehen", sagte Sebastian Hoeneß hinterher. Lange rannten seine Profis an und dem 0:1-Rückstand hinterher. Scheiterten bei ihren 22 Torschüssen und 15 Eckbällen immer wieder an Gladbachs Torwart Yann Sommer, am eigenen Unvermögen oder der Torlatte. "Zwischenzeitlich hatte man das Gefühl, der Ball will heute einfach nicht rein", sagte Sebastian Hoeneß. "In Summe ist es Wahnsinn, dass wir nur ein Tor schießen", befand Kapitän Oliver Baumann.

Es war lange einer dieser Nachmittage, an denen nichts klappen will. Selbst die Anzeige der Zuschauerzahl auf den Videoleinwänden der Sinsheimer Arena funktionierte nicht. Statt die Ziffernfolge bei 750 zu stoppen ratterte die Zahlenfolge bis in schwindelerregend unrealistische Höhen. Bei 117 000 war dann Schluss.

Akpoguma kommt rein und trifft

Eine wesentlich entscheidendere Zahl, die Ergebnis-Anzeige, änderte sich in der Nachspielzeit noch. Aus dem 0:1 durch Gladbachs Breel Embolo (35.) wurde in der 91. Minute noch das 1:1, weil wieder einmal zwei Hoffenheimer Einwechselspieler zuschlugen. Ihlas Bebou legte auf, Verteidiger Kevin Akpoguma vollendete aus kurzer Distanz und sicherte der TSG den 28. Punkt und damit Rang fünf im Hinrundentableau, ein Zähler hinter Rang drei.

Erneut bewies Sebastian Hoeneß bei seinen Wechseln ein glückliches Händchen: "Gerade klappt es recht oft, aber es gibt auch Phasen, da klappt das nicht. Es ist ein stückweit Bauchgefühl, was gibt das Spiel her?", sagte Hoeneß: "Es kann gerne so weiter gehen."

Wie stark dieser TSG-Kader 2021/22 gerade in der Breite ist, das zeigte am Samstag der Blick auf die Ersatzbank bei Spielbeginn. Da saßen Hochkaräter, Stamm- und Nationalspieler wie Christoph Baumgartner, Ihlas Bebou, Kevin Akpoguma, Diadie Samassekou und Chris Richards. "Wir haben einen ausgeglichenen Kader", sagte Sportdirektor Alexander Rosen und verwies auf die gleich sechs Änderungen in der Anfangsformation im Vergleich zum 2:2 in Leverkusen am Mittwoch. "Man hatte nicht das Gefühl, dass da heute einer mitspielt, der da nicht hingehört."

Baumann: Das spricht für die Mentalität des Teams

Ihre Comeback-Qualitäten und die Fähigkeit, ganz spät zu treffen, bewiesen die Hoffenheimer nun schon zum dritten Mal innerhalb von sieben Tagen. "Wir sind oft zurückgekommen in diesem Jahr, das spricht für die Mentalität der Mannschaft", sagte Oliver Baumann. Statt fünf Zählern in dieser Woche wäre es ohne die Power der letzten Minuten nur einer gewesen.

Man habe auch bei einem Rückstand immer das Gefühl, dass die Jungs ein Tor machen können, sagte der TSG-Manager. Und zwar nicht mit der Brechstange, sondern mit spielerischer Klasse und Geduld. Das macht Hoffnung, dass das Jahr 2022 so gut beginnt, wie 2021 endet. Am 2. Januar startet die Vorbereitung aufs Heimspiel am 8. Januar gegen den FC Augsburg.

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