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TSG Öhringen verliert Abnutzungskampf gegen den TSV Crailsheim

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Der TSV Crailsheim gewinnt das Hohenloher Landesliga-Flutlichtduell gegen die TSG Öhringen mit 2:0. Warum Trainer Tobias Weis trotzdem das Training reduziert.

Wenn Öhringen dann doch mal gefährlich vors Tor kam, war Crailsheims Torwart Lars Albig zur Stelle.
Foto: Schmerbeck
Wenn Öhringen dann doch mal gefährlich vors Tor kam, war Crailsheims Torwart Lars Albig zur Stelle. Foto: Schmerbeck  Foto: Schmerbeck

Es war eine Portion Ernüchterung dabei, als die Spieler der TSG Öhringen den Rasen des Schönebürgstadions verließen – gepaart mit Enttäuschung. Mit 0:2 verlor der Landesligist am Freitagabend beim TSV Crailsheim. Es war die zweite Niederlage in Folge nach dem 3:4 gegen den SSV Schwäbisch Hall. „Ich bin bedient“, sagte Trainer Tobias Weis. „Ärgerlich.“ Trotzdem reduzierte er die Trainingsintensität und gab der Mannschaft drei Tage frei. „Wir hätten eigentlich dreimal trainiert. Jetzt glaube ich aber, ist es besser, dass wir die Birne freibekommen.“

Crailsheim ist aggressiver als Öhringen

Die Öhringer hatten etwas Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Crailsheim war aggressiver und präsenter in den Zweikämpfen. „Wir wollten eigentlich denen den Schneid abkaufen, das haben wir nicht hinbekommen“, sagte Weis, und TSV-Coach Michael Gebhardt sprach von einem Abnutzungskampf.

So spielte sich in den ersten 20 Minuten viel im Mittelfeld ab. Szenen vor den Toren waren rar. Daniele Hüttl (11.) prüfte TSG-Torhüter Len Brutzer aus spitzem Winkel, und der Nachschuss flog hoch über das Tor. Auch Dominik Rummler zielte in der 14. Minute übers Tor. Die Gäste fanden hingegen kaum ein Durchkommen und strahlten zunächst nur über Standards so etwas wie Gefahr aus. In der 23. Minute spielte die TSG mal einen Angriff zu Ende, doch Cedric Weyreter brachte nach der Flanke von Mert Sipahi zu wenig Druck hinter den Ball.

Rückschlag gleich nach Wiederbeginn für TSG Öhringen 

Als ein abgefälschter Schuss aufs Crailsheimer Tor flog, war Lars Albig in der 37. Minute aufmerksam. Zwar kamen die Öhringer gegen Ende der ersten Halbzeit etwas besser in die Partie, doch der 0:0-Pausenstand ging in Ordnung. „Wir sind erst zehn Minuten vor der Halbzeit aufgewacht, hatten aber trotzdem kaum klare Chancen“, sagte Weis. „Wir sind dann in der zweiten Halbzeit raus und haben uns vorgenommen, jetzt das Tor zu machen.“


Doch es kam anders. Kurz nach Wiederbeginn gingen die Gastgeber in Führung. Tim Meßner lief bis auf die Grundlinie durch, Samuel Helming fälschte nach der flachen Hereingabe den Ball Richtung eigenes Tor ab, Brutzer rettete, und Daniele Hüttl (48.) staubte zum 1:0 ab. „Das war für uns der Gamechanger“, sagte Crailsheims Trainer Michael Gebhardt. „Wir haben es geschafft, auch die langen Bälle wegzuverteidigen.“

Öhringen fällt in der Offensive nur wenig ein  

Den Öhringern fiel in der Offensive zu wenig ein. Es fehlte auch ein wenig das Tempo, sodass sich die Crailsheimer immer wieder formieren konnten. Fast immer bekamen die Gastgeber ein Bein dazwischen – egal ob bei Flanken, Pässen in die Spitze oder Abschlüssen. Auch bei den Standards blieben die Hausherren aufmerksam. Und wenn nötig, unterbanden sie durch clevere Fouls den Spielaufbau. So gab es in der zweiten Halbzeit viele Unterbrechungen und nur wenig Spielfluss.

Öhringen hatte in der zweiten Halbzeit zwar mehr Ballbesitz, konnte dies aber nicht nutzen. In der 63. Minute köpfte Weyreter aufs Tor – kein Problem für Albig. In der 84. Minute lag der Ball dann doch im Tor, aber die Schiedsrichterin hatte davor wohl ein Foul von Volkan Demir gesehen – eine grenzwertige Entscheidung. „Wir schaffen es zurzeit auch nicht, das Glück auf unsere Seite zu ziehen.“

Crailsheim ist gnadenlos effektiv

In der 90. Minute zeigte sich der TSV dann gnadenlos effektiv. Bei einem Konter blieb Meßner ruhig, ließ sich die nötige Zeit und schloss überlegt zum 2:0 ab. „Das ist insgesamt zu wenig“, ärgerte sich Weis. „Wenn drei, vier Leute nicht die volle Leistung bringen, reicht es nicht zu drei Punkten. Wir tun und machen, bemühen uns, doch in den entscheidenden Phasen wollen wir es zu wenig.“

Gebhardt freute sich, dass seine Mannschaft nach dem 1:8 in Oeffingen die richtige Reaktion gezeigt hat. „Die Intensität hat gepasst“, sagte Gebhardt. „Trotzdem war es nur ein kleiner Schritt.“ Die verletzungsgebeutelten Crailsheimer stecken noch mitten im Abstiegskampf, während es Verfolger Öhringen nicht schaffte, das Landesliga-Führungsduo Löchgau und Rutesheim unter Druck zu setzen.

Statistik zum Spiel

TSV Crailsheim: Albig, Schön, Hermann (87. Flügel), Doderer, Hüttl, Meßner, Maurer (12. Schmiedt), Rummler, Krebs (90+2 Djodjevic), Schulz, Michael (84. Probst).

TSG Öhringen: Brutzer, Pantelis, Weyreter, Makolli, Darii (62. Demir), Sipahi (79. Hergüngezer), Ceesay (54. Maier), Jankowski, Cosentino, Helming (80. Stegmeier), Schropp.

Tore: 1:0 (48.) Daniele Hüttl, 2:0 (90.) Tim Messner.

Schiedsrichter: Hannah Rapp.

Zuschauer: 154

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