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Nationenwechsel im Fußball: interessanter Vorschlag, in der Umsetzung unrealistisch

  
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Ausbildungsentschädigungen bei Nationenwechsel wird es im Fußball aus verschiedenen Gründen nicht geben können, meint unser Autor. 

U 21-Nationalspieler Nicolo Tresoldi macht beim FC Brügge auch in der Champions League mit Toren auf sich aufmerksam. Spielt der 21-Jährige künftig lieber für Italien statt für Deutschland?
U 21-Nationalspieler Nicolo Tresoldi macht beim FC Brügge auch in der Champions League mit Toren auf sich aufmerksam. Spielt der 21-Jährige künftig lieber für Italien statt für Deutschland?  Foto: Jens Büttner

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig stößt eine berechtigte Debatte an, wenn er darauf hinweist, dass der Deutsche Fußball-Bund fleißig Talente ausbildet, die dann zum Nulltarif den Nationalverband wechseln. Eine Art Ausbildungsentschädigung schwebt Rettig vor. Für einen Fußballer, der zwei Optionen hat Nationalspieler zu werden, ist es plausibel, den schnelleren und einfacheren Weg zu wählen. Schließlich sorgt der neugewonnene Status für einen besseren Vertrag in der Zukunft, sprich mehr Gehalt.

Wer davon profitiert, will natürlich nichts ändern 

Rettigs Forderung mag charmant klingen. Eine Umsetzung ist allerdings sehr unrealistisch. Es müssten ja alle anderen Nationen auch mitziehen. Rettigs Idee dürfte im Weltfußball bei zu wenigen Nationen auf Zustimmung treffen. Viele Länder wie die Türkei, der Kosovo oder Albanien haben kein Problem mit den aktuellen Regularien zum Nationenwechsel, weil sie mit Blick auf Deutschland oder auch die Schweiz stark davon profitieren.

Zu viele Fragen, auf die es keine Antwort gibt 

Politik und Gesetze geben Entschädigungen oder Wechselverbote zudem nicht her. Wie sollte eine mögliche finanzielle Kompensation überhaupt aussehen und berechnet werden? Auf all diese Fragen hat auch Andreas Rettig keine Antwort. 

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